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#Gesundheitsminister zeigt der Uefa die Rote Karte

Gesundheitsminister zeigt der Uefa die Rote Karte

Der Hilferuf von Erling Haaland und Kollegen ließ Bent Hoeie völlig kalt. Der norwegische Gesundheitsminister dachte trotz des Bittbriefes aus dem Mannschaftsquartier nicht im Traum daran, seinen bisher so erfolgreichen Kampf gegen das Coronavirus für das Nationalteam oder die Europäische Fußball-Union (Uefa) aufs Spiel zu setzen. Die Quarantäne für die Spieler um den Dortmunder Star Haaland blieb bestehen, die Uefa musste die für Sonntag geplante Nations-League-Begegnung in Rumänien absagen.

Hoeie hatte das Ausreiseverbot für die Mannschaft aufgrund eines positiven Coronatests bei Außenverteidiger Omar Elabdellaoui bereits angekündigt – und im gleichen Atemzug harsche Kritik an der Uefa geübt. „Wenn der Verband sich dafür entscheidet, in einer rechtlichen Grauzone zu agieren und eines der wichtigsten uns zur Verfügung stehenden Instrumente zur Bekämpfung der Pandemie zu untergraben, nämlich die Quarantäne, wenn man mit einer infizierten Person in Kontakt gekommen ist, dann werde ich heftig reagieren“, sagte Hoeie.

Dagmar Freitag pflichtete dem Minister bei. Für die Sportausschuss-Vorsitzende liegt es auf der Hand, „dass es der Uefa vor allem um die Erfüllung der höchst lukrativen TV-Verträge geht“. Die Gesundheit der Spieler dürften bei den Uefa-Verantwortlichen eher eine nachrangige Rolle spielen, so Freitag: „Die Reißleine müssen andere ziehen. Und dass man auch anders entscheiden kann, hat Norwegen gezeigt.“

Setzt seine Politik auch gegenüber den Fußballern durch: Bent Hoeie


Setzt seine Politik auch gegenüber den Fußballern durch: Bent Hoeie
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Bild: AP

Hoeie konnte sich seinen Schritt leisten, schließlich sind die Zahlen auf seiner Seite. Mit rund 27.000 Fällen und knapp 300 Toten ist Norwegen bisher vergleichsweise glimpflich durch die Pandemie gekommen. Deshalb interessierte sich Hoeie, dessen Ministerium wohl auch die für den Dezember in Norwegen geplante Handball-EM der Frauen absagen wird, auch kaum für die weitreichenden sportlichen Auswirkungen – im Gegensatz zu den Profis.

„Die gesamte Mannschaft ist zutiefst verzweifelt, weil die norwegischen Behörden uns die Teilnahme an den beiden entscheidenden Spielen der Nations League gegen Rumänien und Österreich verweigern“, hieß es in einem Schreiben des norwegischen Verbandes NFF an das Gesundheitsministerium, das der Verband auf seiner Internetseite veröffentlichte.

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Laut NFF drohen dem Verband weitreichende Konsequenzen – sportlicher und finanzieller Natur. Da die Uefa die drei Punkte wohl Rumänien zusprechen wird, könnte Norwegen den Aufstieg in die Gruppe A der Nations League sowie einen guten Lostopf bei der Auslosung der WM-Qualifikation verpassen. Doch auch die Argumentation, wonach alle Spieler außer dem früheren Braunschweiger Elabdellaoui viermal negativ getestet worden sind und bei der Reise strenge Hygienevorschriften geplant seien, half nichts.

Schon das für vergangenen Mittwoch geplante Länderspiel der Landslaget gegen Israel war auf dringende Empfehlung der lokalen Gesundheitsbehörden abgesagt worden. Grund war der positive Fall des israelischen Nationalspielers Munas Dabbur von der TSG Hoffenheim.

Der positive Corona-Test von Norwegens Omar Elabdellaoui  (r., hier im Trikot von Piräus gegen Bayerns Müller) sorgt für eine Spielabsage in der Nations League.


Der positive Corona-Test von Norwegens Omar Elabdellaoui (r., hier im Trikot von Piräus gegen Bayerns Müller) sorgt für eine Spielabsage in der Nations League.
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Bild: dpa

Die neusten Meldungen aus Norwegen deuten nun darauf hin, dass immerhin die Partie am Mittwoch in Österreich möglicherweise stattfinden kann. Dort könnte eine Notelf auflaufen, die aus Spielern zusammengestellt wird, die sich nicht in Quarantäne befinden. Noch ist aber unklar, ob der neue Lockdown in der Alpenrepublik Auswirkungen auf die Austragung hat.

Auch die Auswirkungen auf die Bundesliga sind noch offen. Im norwegischen Kader standen neben Haaland auch Rune Jarstein (Hertha BSC) und Alexander Sörloth (RB Leipzig). Die norwegischen Nationalspieler wurden mittlerweile zwar nach Hause entlassen, müssen sich dort aber laut der Gesetzgebung der Skandinavier weiterhin isolieren. Da die Quarantäne auf zehn Tage festgesetzt ist, dürfen die Profis am kommenden Wochenende eigentlich nicht für ihre Klubs auflaufen.

Insgesamt waren neben Elabdellaoui vier weitere norwegische Nationalspieler des aktuellen Kaders bereits infiziert – darunter Martin Ödegaard von Real Madrid. Das haben Antikörpertests des Verbandes ergeben.

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