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#Autoboss spricht Klartext: E-Autos, aber für wen?

Der E-Auto-Motor ist ins Stottern geraten. Während Politik und Autobauer dachten, der Stromer sei unaufhaltbar, wollen viele Autofahrer nicht weg vom Verbrenner. Nun meldet sich der Boss eines großen Fahrzeug-Herstellers zu Wort und macht sich große Sorgen.

Autoboss spricht Klartext: E-Autos, aber für wen?
Autoboss spricht Klartext: E-Autos, aber für wen?Bildquelle: Renato Rocca / Unsplash

Die Verkehrswende ist in aller Munde, E-Autos gelten für viele als Klimaretter. Mit dem Verbrenner-Aus treibt die Politik Autos mit Diesel– und Benzin-Motor in die Sackgasse. Und bis auf wenige Ausnahmen machen fast alle Autobauer mit. Sie wittern das große Geschäft, auch wenn es bislang nur sehr wenige Stromer auf Deutschlands Straßen gibt, wie diese Karte zeigt. Und es kommen im Vergleich zu vergangenem Jahr immer weniger dazu. Warum das so ist, ist ziemlich einfach zu beantworten.

E-Autos: Fast niemand will sie

Elektroautos haben ein großes Problem. Sie sind schlichtweg zu teuer. Das E-Auto ist nur was für Reiche. Wer einen neuen Stromer statt eines Verbrenners kaufen möchte, muss tiefer in die Tasche greifen. Nissans E-Auto-Chef Guillaume Pelletreau sagte bereits vor Kurzem: „Fakt ist, dass Elektromobilität aktuell kaum unter 20.000 Euro dargestellt werden kann.“ Auch der ADAC-Chef warnte davor, dass viele ihren alten Diesel und Benziner weiterfahren werden, weil sie sich kein E-Auto leisten können. „E-Mobilität darf nicht wohlhabenden Eigenheimbesitzern mit einer Solaranlage und einer eigenen Wallbox zum Laden vorbehalten sein“, mahnte er. Und nun traut sich der nächste Autoboss, die Wahrheit über E-Autos auszusprechen.

→ Eine Schande für das E-Auto: Benziner und Diesel zerlegen den Stromer

Nicht nur in Deutschland ist die Nachfrage nach E-Autos eher mau. Auch in Spanien will kaum jemand Stromer kaufen. Dabei plant etwa VW Milliarden Euro in die Entwicklung zu pumpen. In zwei Jahren sollen haufenweise E-Autos in einem Werk nahe Valencia vom Band laufen. Das Ziel des Konzerns: Man will Spanien elektrifizieren. Doch die Spanier wollen gar nicht. Der Grund ist einmal mehr das Geld. Wayne Griffiths, Chef der VW-Tochter Seat, sagt in einem Interview mit dem Magazin Automotive News Europe, dass er sich große Sorgen um die Zukunft der E-Autos mache. „Nächstes Jahr werden wir Elektroautos produzieren, aber für wen? Wenn sie doch nur 5 Prozent des Marktes ausmachen“, erklärt der Autoboss.

Sind die Preise schuld an der Misere?

Warum in Spanien, trotz vieler Sonnenstunden und potenziell günstiger und sauberer Auflademöglichkeit für E-Autos, immer noch so wenig Stromer verkauft werden, hat einen Grund: die hohen Preise. So gibt ein Spanier durchschnittlich knapp 28.000 Euro für einen Neuwagen aus. Doch für diesen Preis sind nur wenige Modelle erhältlich. Von VW, Seat oder der Tochtermarke Cupra gar keines. Die Kleinwagen VW ID.3 und Cupra Born kosten rund 40.000 Euro. Und so kommt eins zum anderen und führt dazu, dass in Spanien im vergangenen Jahr E-Autos nur 5,6 Prozent der Neuwagenverkäufe ausgemacht haben. Der EU-Durchschnitt liegt bei 15 Prozent, in Deutschland waren es 2023 gut 18 Prozent. Und „die Zahlen lügen nicht“, sagt der Autochef von Seat.

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  • Diesel und Benziner: Jetzt dreht die Politik durch: Oscar Sutton / Unsplash
  • Autoboss spricht Klartext: E-Autos, aber für wen?: Renato Rocca / Unsplash

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