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#Das Wolfsburger Pokal-Gesetz gilt weiter

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Das Wolfsburger Pokal-Gesetz gilt weiter

Der DFB-Pokal hat gemeinhin seine eigenen Gesetze, im Frauenfußball gilt schon eine Weile: Der Pokal wandert im Mai nach Wolfsburg. Am Sonntagabend triumphierten die Niedersächsinnen schon zum siebten Mal in Serie. Doch zum Charakter der imposanten Serie gehört auch, dass die „Wölfinnen“ zwar fast immer als Favorit ins Endspiel gehen, aber dennoch fußballerische Schwerstarbeit leisten müssen bis zum Empfang der Silberware.

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In der Kölner Arena wehrte sich Außenseiter Frankfurter Eintracht 120 Minuten lang mit allen verfügbaren Kräften hingebungsvoll gegen das vermeintliche Pokal-Gesetz. Am Ende hatte der VfL aber das bessere Ende für sich. Ewa Pajor erzielte nach torlosen 90 Minuten in der 118. Minute das goldene Tor.

Im Moment, als der Ball unhaltbar im Eck einschlug, sank der scheidende Cheftrainer Stephan Lerch still vor seiner Bank auf die Knie. Er wechselt nach dieser Spielzeit zur TSG Hoffenheim, wo er sich männlichen Junioren annehmen wird. Zum Abschied lieferte er noch mal einen großen Sieg ab, der die erste titellose Saison seit 2013 des VfL verhinderte. Denn in der Bundesliga sind die Grün-Weißen vor dem letzten Spieltag zwei Punkte hinter Spitzenreiter Bayern München zurück.

„Sie sind mal Trabant, mal Porsche“

Die Niedersächsinnen und Hessinnen lieferten sich kein hochklassiges Endspiel, aber ein dramatisches. Das sind die Wolfsburgerinnen am Finalstandort am Rhein ja gewohnt: In den vergangenen fünf Kölner Finals mussten die Seriensiegerinnen dreimal über die Distanz von 120 Spielminuten gehen. Die SGE, die mit neun Pokalsiegen aus Zeiten des 1. FFC Frankfurt noch immer Rekordsiegerinnen in diesem Wettbewerb sind, sanken nach ihrem großen Kampf fassungslos zu Boden.

VfL-Coach Lerch hatte vor Anpfiff für das junge, in der Bundesliga wankelmütig aufgetretene Frankfurter Team einen Vergleich aus der Kraftfahrzeugbranche bemüht. „Sie sind mal Trabant, mal Porsche“, sagte der 36-Jährige. Die Hessinnen gerierten sich aber eher wie ein Mittelklasse-Diesel, der zäh und unverdrossen dreht. 42 Minuten lang dauerte es bis zur ersten aussichtsreichen Wolfsburger Torchance, was die Frankfurter Abwehrkräfte nur weiter stärkte. Lena Oberdorf traf aus spitzem Winkel den Außenpfosten.

Die Enttäuschung bei den Frankfurterinnen um Sophia Kleinherne war immens.


Die Enttäuschung bei den Frankfurterinnen um Sophia Kleinherne war immens.
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Bild: dpa

Die Außenseiterinnen bissen sich in dieses Finale regelrecht hinein. Und weil sie mit ihren raren Ballbesitzzeiten und noch selteneren Umschaltgelegenheiten nichts anzufangen wussten und der Titelverteidiger aus dem Spiel heraus offensiv nicht auf Touren kam, war die Auseinandersetzung nicht wirklich sehenswert. Zumindest vermochten die beiden Parteien auf der großen (Fernseh-)Bühne keine Werbung für ihren Sport zu machen. Die Partie lebte von der David-gegen-Goliath-Konstellation, verbunden mit der Frage, ob und wie lange der Underdog den Angriffen des Favoriten standhalten kann.

Nach dem Wechsel schienen die Wolfsburgerinnen besser in die Gänge zu kommen. Lena Oberdorf bot sich nach einem Eckball per Kopf die Chance zur Führung (52.), fünf Minuten später musste Eintracht-Verteidigerin Leticia Santos in höchster Not retten. Doch in der 59. Minute bot sich plötzlich der SGE die beste Chance der Partie: Den Schuss der für die knieverletzt ausgeschiedene Kapitänin Tanja Pawollek ins Spiel gekommene Alexandra Johannsdottir entschärfte VfL-Torhüterin Almuth Schult reflexartig.

Doch fortan bekam die Frankfurter Hintermannschaft noch weniger Entlastung. Angriffswelle auf Angriffswelle rollte auf das Tor von Nationaltorhüterin Merle Frohms – und wieder und wieder verfingen sich die Wolfsburgerinnen im dichten Abwehrgeflecht der Eintracht. Ewa Pajor kam immerhin mal zum Abschluss, verzog aber knapp (70.), Fridolina Rolfö traf das Außennetz (73.).

Die temporeichste Phase hatte das Match in den Schlussminuten der regulären Spielzeit, als bei Abschlüssen auf beiden Seiten der „Lucky Punch“ möglich war. Vor allem als Merle Frohms in der Nachspielzeit eine Flanke an die Latte des eigenen Tors lenkte. In der Verlängerung stand dann ihr Gegenüber Almuth Schult im Blickpunkt. Für ein Foul knapp außerhalb ihres Strafraums sah sie die Rote Karte (96.). Die Freistoßchance aus bester Position ließ sich die an diesem Tag blasse Frankfurter Nationalstürmerin Laura Freigang entgehen.


Doch auch in Wolfsburger Unterzahl änderte sich an der Statik des Matches nicht viel – der VfL blieb am Drücker, die SGE hielt hingebungsvoll dagegen und schaltete ein paar wilde Gegenangriffe. Kräftemäßig waren die in der Liga nur auf Rang sechs rangierenden Hessinnen längst über sich hinausgewachsen. Doch am Ende griffen wieder die bekannten Pokal-Gesetzmäßigkeiten mit Wolfsburger Endspielanwesenheit

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