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#Moon und Kennedy teilen sich Gold im Stabhochsprung

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Geteiltes Gold ist doppeltes Gold, auch bei den Stabhochspringerinnen. Wie in dem berühmten Moment von Tokio 2021, in dem die konkurrierenden Hochspringer Mutaz Barshim und Gianmarco Tamberi entschieden, gemeinsam ihren Traum vom Olympiasieg zu realisieren, kamen am Mittwochabend die Stabhochspringerinnen Nina Kennedy und Katie Moon überein, nach zweieinhalb Stunden Wettkampf auf weitere Konkurrenz zu verzichten und beide Weltmeisterinnen zu werden. Für die Australierin Kennedy ist der von Budapest ihr erster internationaler Titel seit dem Sieg bei den Commonwealth Spielen von Birmingham 2022; die Amerikanerin Moon, vor der Ehe mit ihrem Trainer als Katie Nageotto aktiv, ist Olympiasiegerin von Tokio 2021 und Weltmeisterin von Eugene 2022.

„Ich nahm an, dass sie springen wollte“, erzählte die 32 Jahre alte Katie Moon über den Austausch mit der sechs Jahre jüngeren Nina Kennedy: „Also war ich bereit. Als der Kampfrichter sagte, dass es nun mit dem Stechen weitergehe, sagte ich, okay, ich springe. Sie hatte noch keinen Titel; ich wollte nicht für sie entscheiden. Aber innerlich sagte ich mir: Ich will kein Stechen.“ Die Australierin ging in die Offensive. Katie Moon sei „the goat of the sport“, die Größte aller Zeiten, „Weltmeisterin und OIympiasiegerin“, urteilte sie: „Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie aufhören wollte. Aber ich guckte sie an und sagte: Wollen wir vielleicht teilen? Und ich sah sofort die Erleichterung in ihrem Gesicht.“

Tränen des Glücks

Glücklich fielen sich die beiden Athletinnen in die Arme. Moon küsste Kennedy auf die Wange, diese brach in Tränen des Glücks aus. „Ich habe sofort an Barshim und Tamberi in Tokio gedacht“, sagte die Jüngere: „Die beiden sind offenbar enge Freunde. Wir dagegen kennen uns zwar seit Jahren, aber allein von den Wettkämpfen.“ Das dürfte sich nun ändern. „Ich bin froh, diesen Moment und diese Medaille mit ihr zu teilen“, folgerte sie: „Jetzt sind wir für immer verbunden.“

Elf Sprünge machte Katie Moon am Mittwochabend in gut 150 Minuten Wettkampf, zwölf Nina Kennedy. 4,85 Meter übersprangen beide im ersten Versuch, die Höhe, an der ihre letzten Konkurrentinnen Wilma Murto aus Finnland, die Dritte des Wettbewerbs, Tina Sutej aus der Slowakei und Molly Caudery aus Großbritannien scheiterten. Acht Springerinnen überwanden 4,50 Meter im ersten Versuch, sechs waren bei 4,75 Meter noch im Wettbewerb – eine bemerkenswerte Breite. Für 4,95 Meter brauchten die beiden Besten jeweils drei Versuche und verbrauchten dafür offenbar ihre letzte Kraft.

Als Kennedy sich über die Latte geschwungen hatte, acht Zentimeter über dem australischen Rekord, den sie 2021 aufgestellt hatte, riss sie jubelnd die Arme hoch. „Ich dachte, ich hab’s im Sack“, verriet sie: „Und dann springt Katie die Höhe! Meine Beine verkrampften. Ich hatte noch nie einen so langen und so intensiven Wettbewerb.“ Mehr von Adrenalin befeuert als von ihrer Technik getragen, flog die Amerikanerin irgendwie auf die andere Seite, ohne die Latte zu reißen. Und war ebenfalls am Ende ihrer Kräfte.

Freude hoch oben: Katie Moon, nachdem auch sie 4,90 Meter überwunden hatte


Freude hoch oben: Katie Moon, nachdem auch sie 4,90 Meter überwunden hatte
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Bild: Reuters

Der freundschaftliche Akt, es bei zwei Weltmeisterinnen im Stabhochsprung zu belassen, ersparte den beiden einen vierten Versuch über 4,95 Meter, mit dem das Stechen begonnen hätte, und dann abnehmende Höhen, bis eine scheitert und die andere reüssiert. Das Publikum im Stadion von Budapest war hingerissen und jubelte mit den beiden. „Ich wusste gar nicht, dass es die Regel gibt, dass man sich die Medaille teilen darf, bis Barshim und Tamberi es getan haben“, verriet Katie Moon. Und auch die Australierin hatte nicht Paragraphen im Kopf, sondern das Beispiel: „Als allererstes habe ich an Barshim und Tamberi gedacht.“

Die beiden Hochspringer, der Italiener seit Dienstag Weltmeister, dürften sich den spannenden Wettbewerb mit gemischten Gefühlen angeschaut haben. Nicht, dass sie ihr Agreement von Tokio bereuten. Aber sollten sie noch einmal vor der Frage stehen, sagen beide immer wieder, würden sie den Wettbewerb bis zum bitteren Ende auskämpfen. Schließlich seien sie zu allererst Sportler und Wettkämpfer.

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