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#„Den Menschen wird der Boden unter den Füßen weggerissen“

„Den Menschen wird der Boden unter den Füßen weggerissen“



Reifen im Continental-Werk werden auf Produktionsfehler überprüft.

Bild: Ulrich Baumgarten / vario images

Als Continental ankündigte, das Reifenwerk zu schließen, ging eine Empörungswelle durch Aachen. Die designierte Oberbürgermeisterin legt nun mit heftigen Worten nach. Die Stadt sucht nach Lösungen für die Menschen.

Auf den Beschluss folgt die Ernüchterung. „Na ja, was soll ich machen – ich gehe weiter zur Schicht, schaue mich um und leg Geld zurück“, sagt der junge Mann mit dem Continental-Logo auf der Jacke, als er sich gerade in der Mittagspause vom Supermarkt gegenüber des Werkstors ein Brötchen holt. Auch er sei mitgelaufen vor einigen Wochen, als in Aachen für den Erhalt des Reifenwerks demonstriert wurde, aber das sei nun alles egal. Das Werk schließt zum Ende kommenden Jahres. 1800 Mitarbeiter verlieren ihre Stelle; sie haben keine Lust mehr, öffentlich darüber zu reden, denn auch der gewaltige Aufschrei, der durch die Stadt ging, ist inzwischen verhallt.

Jonas Jansen

Christian Müßgens

Wenige Kilometer entfernt sitzt Sibylle Keupen in ihrem Büro in der Bleiberger Fabrik, einer Mischung aus Bildungszentrum und Werkstatt, in deren Räumen gerade Kinder an Holz herumtüfteln und sich kreativ austoben. Noch leitet Keupen die Einrichtung, doch bald hat sie als Oberbürgermeisterin andere Aufgaben. Ende September hatten die Bürger sie in einer Stichwahl zum Stadtoberhaupt gewählt, als erste Frau in der Geschichte Aachens. Anfang November soll sie das Amt antreten – und muss sich dann auch um die Folgen der Werksschließung von Continental kümmern. Der Konzern habe den Schritt aus Profitgier beschlossen, sagt die 56 Jahre alte Diplom-Pädagogin, die eigentlich parteilos ist, aber als Kandidatin der Grünen in den Wahlkampf gezogen war. „Da wird den Menschen der Boden unter den Füßen weggerissen.“

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