#Den Schwellenländern geht die Kohle aus
„Den Schwellenländern geht die Kohle aus“
Den Hunger nach Energie stillen: Kohleverarbeitung in China
Bild: AP
Die Industrie läuft wieder an. Nun aber hat sie zu wenig Energie, denn der Kohlepreis schießt in die Höhe. Besonders Schwellenländer leiden darunter. Der Winter könnte hart werden – nicht nur für die Unternehmen.
Immer mehr Schwellen- und Entwicklungsländer spüren die Kohlekrise. Der sprunghaft steigende Kohlepreis, der Anstieg der Industrieproduktion nach dem Abebben von Corona und eine schwache Vorausplanung setzen die Verbraucherländer und ihre Regierungen unter Druck. Ihre Energieversorgung wird noch auf Jahre davon abhängen, Kohle zu verbrennen. Neue Vorkommen zu öffnen wird dabei aufgrund der wachsenden Stimmung gegen Kohle und einer schwierigeren Finanzierung immer komplizierter. Rekordpreise, niedrige Lagerhaltung, geringe Fördermengen und sprunghaft steigende Nachfrage führen nun zu einem Engpass, der sich auf kurze Sicht nicht wird lösen lassen. Er erinnert an den Mangel an Halbleitern – nur dass das Wohl von viel mehr Menschen an Kohle hängt als an Computerbauteilen.
China ist der größte Verbraucher von Kohle und zugleich deren größter Förderer. Indien ist der zweitgrößte Verbraucher von Kohle, und auch die Nummer zwei bei deren Einfuhr. Aufgrund der Marktenge, getrieben zusätzlich vom chinesischen Boykott australischer Kohleimporte, hat Peking einen Bann auf die Ausfuhr eigener Kohle verhängt. Zugleich greifen die Chinesen mit tiefen Taschen nach immer mehr Importen aus anderen Förderländern wie etwa aus Indonesien oder, seit Neuestem, aus Kasachstan. Zugleich plant Kambodscha, wie auch andere asiatische Länder, den Anteil seiner Kohleverbrennung an der Stromversorgung nach dem Jahr 2030 von bislang 56 auf 75 Prozent der Gesamtleistung auszubauen – bei einem stark steigenden Stromverbrauch.
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