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#405-Tonnen-Schwertransport rollt durch Frankfurt

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405-Tonnen-Schwertransport rollt durch Frankfurt

Ein konventionelles steinernes Einfamilienhäuschen wiegt gut 100 Tonnen, ein Fertighaus etwa die Hälfte. Das muss man sich vor Augen halten, um die Dimension des Transformators einzuordnen, der in der Nacht auf Donnerstag durch Frankfurt transportiert wird: 405 Tonnen bringt er auf die Waage – das entspricht dem Gewicht von vier Einfamilienhäusern oder wahlweise von 100 Elefanten oder drei ausgewachsenen Blauwalen. Der Schwertransport, der den Transformator von Fechenheim zum Umspannwerk an der Berger Warte befördert, misst 43,5 Meter, ist also so lang wie zehn durchschnittliche Autos hintereinander.

Hergestellt wurde der Koloss im Auftrag des Stromnetzbetreibers Tennet von General Electric in Mönchengladbach. Von dort ist es für ihn per Bahn zum Verschiebebahnhof Hanauer Landstraße in Frankfurt-Fechenheim gegangen. Eigentlich hätte er schon in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zum Bestimmungsort weitertransportiert werden sollen, doch beim Umsetzen von der Schiene auf die Straße kam es zum Problemen mit der Hydraulik. Nun soll die Fahrt am Mittwochabend um 22 Uhr beginnen. Von der Hanauer Landstraße geht es in Begleitung der Polizei durch die Gewerbegebiete von Fechenheim und Enkheim über die Vilbeler Landstraße und Bergen bis zur Berger Warte, wo auf der Anhöhe das Umspannwerk „Am Galgen“ gelegen ist.

Wie die Polizei und Tennet mitteilen, muss auf der Strecke für Rangiermanöver teils auch die Gegenfahrbahn genutzt werden. Die Ankunft ist für 6 Uhr am Donnerstagmorgen geplant. Es kann aber durchaus zu Verzögerungen und damit zu Verkehrsbehinderungen im morgendlichen Berufsverkehr kommen, insbesondere auf der Bundesstraße 521 nach Bad Vilbel, rund um die Berger Warte und im Stadtgebiet von Bergen-Enkheim. Auch im ÖPNV sind Beeinträchtigungen möglich.

Umspannwerke sind wie Autobahnabfahrten

Hintergrund des Transports ist eine umfassende Modernisierung des Frankfurter Stromverteilers, die unter anderem durch die Umstellung auf erneuerbare Energien und Öko-Strom nötig geworden ist. Dabei gewinnt die Infrastruktur weiter an Bedeutung. Der steigende Strombedarf von Haushalten, Industrie und Rechenzentren müsse bedient werden, teilt Tennet mit. Und es bedürfe zukunftssicherer Anlagen, um den „Grünstrom“ aus Nordhessen und den küstennahen Gebieten in Norddeutschland in die Rhein-Main-Region zu transportieren.

Die Umspannwerke verknüpfen die 220.000-Volt-Ebene der Tennet mit dem 110 000-Volt-Netz der lokalen Betreiber, über deren Leitungen der Strom dann zu den Verbrauchern gelangt. Man kann sich das Ganze wie Autobahnabfahrten vorstellen, die vom Strom-Highway auf die Bundesstraßen der Verteilnetzbetreiber führen. Herzstücke der Umspannwerke sind die Transformatoren, die den Strom in die niedrigere Spannungsebene bringen. Bei Bedarf können die Geräte auch in die entgegengesetzte Richtung arbeiten, um lokal erzeugten Grünstrom abzutransportieren.

Eine besondere Herausforderung beim bundesweiten Um- und Ausbau der Höchstspannungsnetze und der Verteiler stellen die Umspannwerke in und um Großstädte dar. Um die Stromversorgung hunderttausender Haushalte auch während der Arbeiten sicherzustellen, kann nur in Abschnitten vorgegangen werden. Dabei stehen für die Abschaltung alter Transformatoren und das Errichten neuer Großgeräte nur wenige Wochen zur Verfügung. Die Betreiber müssen lange im Voraus planen und die Geräte beim Hersteller in Jahresrhythmen getaktet bestellen und bringen lassen.

Das jetzt gelieferte Großgerät ist einer von vier neuen Transformatoren, die für die Modernisierung des Umspannwerks „Frankfurt-Nord“ nötig sind. Jeder dieser Netzkuppeltransformatoren mit einer Leistung von jeweils 300 Megavoltampere kann rechnerisch Strom für rund 400.000 Haushalte transformieren. Tennet investiert am Standort insgesamt rund 45 Millionen Euro. Bis 2025 soll der Umbau der 220/110-Kilovoltanlage, die in den sechziger und siebziger Jahren errichtet wurde, beendet sein.

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