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#„Putin hat Macrons Namen geschickt benutzt, aber nichts getan“

„„Putin hat Macrons Namen geschickt benutzt, aber nichts getan““

Frau Ministerin, am Freitag wurde in der Region der Bahnhof von Kramatorsk getroffen, es gab zahlreiche Tote.

Gerhard Gnauck

Politischer Korrespondent für Polen, die Ukraine, Estland, Lettland und Litauen mit Sitz in Warschau.

Zwei russische Raketen sind dort eingeschlagen. Tausende Zivilisten warteten am Bahnhof auf ihre Evakuierung, das war allen bekannt. Ich kann dazu nur sagen: Präsident Putin muss gestoppt werden. Helfen Sie dabei mit. Sie verlieren etwas Geld, wir verlieren unser Leben.

Am Donnerstag haben Sie die Einwohner der Gebiete Donezk und Luhansk aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen, „solange es nicht zu spät ist“. Droht eine zweite Flüchtlingswelle?

Unsere Sorge ist, dass im Falle neuer Kämpfe dort unsere Bürger von den Evakuierungsrouten, die wir einrichten, abgeschnitten sein werden. Das sagt uns die Erfahrung der letzten Wochen. Am Anfang des Krieges konnten wir uns nicht vorstellen, dass die Russen unter Missachtung des Völkerrechts Städte belagern und regelrecht aushungern würden. Jetzt wissen wir es. Die neuen Evakuierungen sind angelaufen. Wobei jeder selbst entscheiden muss, ob er ausreisen will.

Auch der Bürgermeister der Millionenstadt Dnipro ruft jetzt dazu auf, die Stadt zu verlassen, der von Kiew appelliert an Ausgereiste, vorerst nicht zurückzukehren.

Die Besatzer würden die Menschen als lebende Schutzschilde missbrauchen. Deshalb behindern sie auch die Evakuierungen. Sie würden, wie in Mariupol, ein Krankenhaus besetzen, die Patienten gefangen halten und dort ihre Waffen installieren. Das müssen wir verhindern.

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Die belagerte Großstadt Mariupol kann nicht evakuiert werden.

Frankreichs Präsident Macron hat sich zweimal eingeschaltet, erstmals Anfang März. Er bat Putin, einen sogenannten humanitären Korridor zu öffnen. Putin hat Macrons Namen geschickt benutzt, aber nichts dafür getan. Der Korridor führte dann nach Russland und war mit niemand abgesprochen. Macron war sehr enttäuscht. Kurz und gut: Am 5. März hatten wir begonnen, an einem Korridor aus Mariupol zu arbeiten. Macron, der Papst, Erdogan, Xi Jinping, die UN waren seitdem beteiligt. Aber es hat nie funktioniert. Das ist unser großer Schmerz.

Es heißt, das liege an der nicht eingehaltenen Waffenruhe.

Wir erklären die Öffnung eines Korridors, aber Mariupol ist ja von den Russen eingeschlossen, wir haben dort keine Truppen. So können sie auch nicht das Feuer eröffnen. Am Korridor stehen nur die Russen, und sollte etwas passieren, werden nur sie verantwortlich sein. Deshalb wollen sie diese Korridore nicht. Am 1. April machte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) einen verzweifelten Versuch, mit Russland zu verhandeln und Busse nach Mariupol zu schicken. Russland versprach: Ja, kommt. Die Leute fuhren am 2. April los. Die Kämpfer der „Volksrepublik Donezk“ nahmen sie als Geiseln. Sie setzten die IKRK-Mitarbeiter in der Stadt Manhusch fest, verhörten sie, gaben ihnen nichts zu essen. Die Mitarbeiter haben uns unter Tränen angerufen. Dabei hatte IKRK-Chef Peter Maurer in Moskau alles ausgehandelt. Erst nach fünf Tagen wurden sie freigelassen, durften aber nicht ins 20 Kilometer entfernte Mariupol weiterfahren. Ich bekomme wegen dieser Korridore bereits graue Haare.

Ostukrainer in Sicherheit bringen, „solange es nicht zu spät ist“: Iryna Wereschtschuk, ukrainische Ministerin für die besetzten Gebiete


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Bild: Future Publishing via Getty Imag

Könnte das IKRK mehr tun?

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