#Der Fall Boateng sorgt weiter für Verstimmung
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„Der Fall Boateng sorgt weiter für Verstimmung“
Jérôme Boateng erhält beim FC Bayern München keinen neuen Vertrag und muss den Fußball-Rekordmeister im Sommer verlassen. „Das war eine gemeinsame Entscheidung der Vereinsführung“, sagte Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidžić am Mittwoch beim Pay-TV-Sender Sky kurz vor dem Champions-League-Spiel gegen Paris Saint-Germain. „Ich habe das Jérôme erklärt, er hat das auch verstanden“, fügte Salihamidzic an. „Und er wird auch durch das große Tor gehen.“
Der 32 Jahre alte Boateng, dessen Vertrag nach dem 30. Juni ausläuft, war im Sommer 2011 von Manchester City nach München gewechselt. Er gehörte zehn Jahre zur Bayern-Mannschaft und gewann mit ihr 2013 und 2020 die Champions League. Dazu holte er insgesamt acht deutsche Meisterschaften, gewann fünfmal den DFB-Pokal und jeweils zweimal den europäischen Supercup und die Klub-WM.
Als Trainer Hansi Flick nach dem 2:3 im Viertelfinal-Hinspiel gegen Paris darauf angesprochen wurde, ob ihn eine solche Verkündung kurz vor einem wichtigen Spiel störe, erklärte dieser: „Ich muss hier professionell Fragen beantworten. Alles muss ich jetzt auch nicht beantworten, weil ich es auch nicht möchte“, sagte Flick. „Ich muss da ein bisschen Schauspielern auch. Gehört auch dazu zum Trainerjob.“
„Damit habe ich jetzt alles gesagt“
Dass Flick nicht wirklich glücklich ist mit der Entscheidung, war schon am Tag vor dem Spiel zu hören, als die Nachricht vom „Kicker“ verbreitet wurde. In seiner ersten Antwort auf eine entsprechende Frage am Dienstag in der Pressekonferenz vor dem Paris-Spiel war Flick souverän. Er sagte: „Ich weiß nicht immer, ob ich alles kommentieren muss, was in den Medien steht. Von daher lasse ich das einfach mal so stehen. Ob das stimmt oder nicht, werden die nächsten Wochen zeigen.“ Nun gab es Salihamidžićs Bestätigung schon einen Tag danach.
In seiner zweiten Antwort am Dienstag, es war konkret nach seinem Mitspracherecht in solchen Vertragsentscheidungen gefragt worden, war Flick allerdings weniger souverän. Er sagte: „Es sind Dinge aktuell, ja.“ Pause. „Wie das so an die Medien kommt.“ Pause. „Aber egal.“ Danach sagte er noch, dass jeder wisse, wie er zu Jérôme stehe und dass es für einen Trainer immer eine gute Sache sei, einen Spieler mit solcher Erfahrung und solcher Qualität zu haben. „Damit habe ich jetzt alles gesagt.“
Flick, so viel lässt sich aus den Einlassungen des Trainers heraushören, ist mit dem nun auch offiziell verkündeten Aus für Boateng in München nicht wirklich einverstanden. Dieser Fall passt zu einem Konflikt im Verein, den der Trainer und Sportvorstand Salihamidžić auf der persönlicher Ebene laut öffentlichen Aussagen beigelegt haben, aber auf inhaltlicher Ebene, vor allem in der Bewertung von Spielern und ihren Positionen, offenbar noch immer führen.
Ersatztorwart Alexander Nübel will den FC Bayern derweil nach Angaben seines Beraters nach der Saison weiter auf Leihbasis verlassen. „Wir verfolgen weiterhin das Thema, dass Alex ausgeliehen wird“, sagte Stefan Backs dem „Kicker“. „Alex braucht regelmäßige Spielpraxis, ein paar Einsätze reichen da nicht.“ Nübel steht beim deutschen Rekordmeister noch bis Mitte 2025 unter Vertrag und hat seit seinem Wechsel im vergangenen Sommer lediglich drei Partien absolviert.
Laut „Kicker“ will Nübel für zwei Jahre verliehen werden, die AS Monaco und zwei weitere Vereine haben demnach Interesse. Der designierte Bayern-Vorstandsboss, Oliver Kahn, hatte Ausleihplänen nach einem ersten öffentlichen Vorstoß von Backs im März eine Absage erteilt: „Alexander Nübel bleibt unsere Nummer zwei“, sagte Kahn. „Wir sind von diesem Torwart total überzeugt.“ Da allerdings Manuel Neuer weiter zumeist starke Leistungen zeigt und noch einen Vertrag bis Mitte 2023 hat, ist nicht absehbar, wann Nübel mehr Spielzeit bekommen wird.
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