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Der große Knall

Lionel Messi verlässt den FC Barcelona und damit auch die spanische Liga. Eine schlimmere Nachricht aus dem Sport können sich die Fans des spanischen Fußballs wohl kaum vorstellen. „Wirtschaftliche und strukturelle Hürden“ hätten verhindert, dass Messi einen neuen Vertrag unterschrieben habe, erklärte der Verein am Donnerstagabend in einer knappen Presseerklärung – nach 20 Jahren im Klub. Dabei war der Argentinier am selben Tag erst aus seinem Sommerurlaub aus Ibiza nach Barcelona gereist, sollte um 16 Uhr einen neuen Fünfjahresvertrag unterschreiben. Auch sein Vater und Manager, Jorge Messi, war aus Miami gekommen. Alles schien vorbereitet, es schien nur noch um Kleinigkeiten zu gehen. Schon Mitte Juli hatte der Klub mitgeteilt, Messi sei dafür zu einer Gehaltsreduzierung um 50 Prozent bereit gewesen. Bislang hatte er Medien zufolge fast 140 Millionen Euro im Jahr verdient.

Doch auch mit diesem Verzicht hätte Barça nicht den Bestimmungen zum Financial Fairplay der spanischen Liga entsprochen. „Unsere Gehälter entsprechen 110 Prozent der Einnahmen“, gab Vereinschef Joan Laporta gegenüber der Tageszeitung El País im Juli offen zu. Laporta hatte die Liga um Flexibilität bei der Anwendung der Bestimmungen gebeten, ohne Erfolg. Auch die UEFA hat ja Regeln zum Financial Fairplay, die durchaus eine gewisse Flexibilität ermöglichen. Doch beim FC Barcelona kann schon lange nicht von einer vorübergehenden Schieflage gesprochen werden, bei der die Funktionäre noch mal ein Auge zudrücken könnten. So bringen dem Klub auch die zusätzlichen, fast 254 Millionen Euro nichts, die von der spanischen Liga in die Vereinskassen fließen. La Liga hatte diese Woche einer Beteiligungsgesellschaft elf Prozent ihrer Anteile verkauft, ein Deal, der dem spanischen Fußball fast 2,7 Milliarden Euro eingebracht hat.

Doch die 254 Millionen Euro daraus sind angesichts der Finanznöte des FC Barcelona nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Im Juni hatten die Mitglieder bei der Hauptversammlung die Refinanzierung der Schulden genehmigt. Eduardo Romeu, Schatzmeister und Vizepräsident, zeichnete dabei ein erschreckendes Bild von der finanziellen Situation und ließ sich einen neuen Kredit in Höhe von 525 Millionen Euro genehmigen. Die Verbindlichkeiten betragen damit insgesamt mehr als eine Milliarde Euro. Als Sicherheit wurden die TV-Einnahmen der kommenden fünf Jahre hinterlegt. Um vor der Genehmigung dieses Kredits den Zahlungsverpflichtungen im Sommer nachzukommen, habe der Verein einen Überbrückungskredit in Höhe von 80 Millionen Euro aufnehmen müssen. Der Radiosender Cadenaser kommentierte mit Blick auf Messi: „Barça ist ein Klub am Rande des Bankrotts und kann sich einen der am besten bezahlten Sportler der gesamten Welt einfach nicht mehr leisten.“

„Ich will immer gewinnen“

Womöglich lag es aber auch gar nicht am Geld. Zu gut erinnern sich die Fans noch an die Kündigung, die Messi am 25. August vergangenen Jahres dem Klub per Fax zukommen ließ. Bei Barça gebe es schon lange kein sportliches Projekt mehr, begründete er damals in einem Interview, weshalb er seine sportliche Zukunft lieber woanders suchen wolle. Auch mit Ronald Koeman als neuem Trainer schien sich in dieser Saison daran wenig zu ändern. Barça gewann zwar den Königspokal, wurde in der Liga aber nur Dritter und schied in der Champions League schon im Achtelfinale aus. In der neuen Saison ist der bei Manchester City aussortierte Sergio Agüero die namhafteste Verstärkung, dafür wollte der Klub Antoine Griezmann an Atlético Madrid zurückgeben. Nach einer durchdachten Saisonplanung sah all das wohl auch für Messi nicht aus.

Doch mit 33 Jahren ist der Argentinier immer noch hungrig nach Titeln. „Ich will immer gewinnen“, sagte er, als er im letzten Jahr den Verein verlassen wollte. Nur wo könnte es nun hingehen? Die spanischen Medien spekulieren über Paris Saint Germain oder Manchester City als neue Klubs. Die von Finanznöten geplagten Katalanen gehen dabei leer aus. Messi hat bei ihnen gegenwärtig keinen Vertrag. Hätten sie vor einem Jahr mit sich reden lassen, wäre wohl noch ein Transfererlös von 100 Millionen Euro möglich gewesen, meinen die Reporter bei Cadenaser.

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