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#Der große Wurf für das Steuerparadies

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Der große Wurf für das Steuerparadies

Mit einer planerischen Überraschung hat der von der Jury einstimmig prämierte Siegerentwurf des Augsburger Büros „löhle neubauer Architekten BDA pmbb“ für die Erneuerung der Eschborner Innenstadt überzeugt. Künftig werden Stadthalle, Rathaus, Bürgerbüro und Bibliothek nicht mehr unter einem Dach zu finden sein. Die Innenstadt erhält damit ein neues Gesicht: Drei einzelne Gebäude sollen für eine Platzfassung sorgen und die Aufenthaltsqualität steigern. Weder zum Baubeginn noch zu den Kosten des gewaltigen Projektes machte Bürgermeister Adnan Shaikh (CDU) Angaben.

Heike Lattka

Korrespondentin der Rhein-Main-Zeitung für den Main-Taunus-Kreis.

Jedwede Äußerung wäre angesichts der Lage im Bausektor unseriös, sagte er, bejahte jedoch, dass es fraglich sei, die ursprünglich von den Stadtverordneten vorgegebene Deckelung des Projektes im Jahr 2012 auf 75 Millionen Euro einzuhalten. Dieser Beschluss müsse gegebenenfalls aufgehoben werden, so Shaikh. Aber die Detailplanung könne erst beginnen, wenn die Verträge mit den Wettbewerbssiegern abgeschossen seien und die Stadtverordneten ihre Zustimmung zur Umsetzung gegeben hätten. Dies werde Anfang nächsten Jahres der Fall sein.

Klinker für Rathaus und Stadthalle

Wie Architekt Rainer Löhle erläuterte, ist der Bau einer zweigeschossige Stadthalle mit großzügigem Foyer, Saal mit 600 Plätzen im Erdgeschoss und Galerie in einem Gebäude am jetzigen Standort vorgesehen. Daran schließt sich ein auf fünf Etagen aufgestocktes zurückgesetztes Rathaus an, dessen Stadtverordnetensitzungssaal erhalten bleibt. Damit folgt die Stadt den Auflagen aus dem Bürgerentscheid von 2012. Beide Baukörper werden zurückgerückt, das dahinterliegende Parkdeck verschwindet hierfür. Direkt neben dem grundsanierten Rathausaltbau entsteht ein neuer dreistöckiger Verwaltungstrakt, in dem Platz für die Fachämter geschaffen wird.

Auf der rechten Seite des Westerbachs schließt sich die neue, zweigeschossige Stadtbücherei mit Leseterrasse an, die durch große Glasfassaden hin zum Rathausplatz Offenheit signalisiere. Jeder der Funktionsbauten erhalte somit eine eigene Adresse, erläuterte er. Wie gewünscht, wird in den Fassaden von Rathaus und Stadthalle der ursprüngliche Klinker wieder verwendet.

Der neue Gebäudekomplex sei „von zurückhaltender Anmutung“, lobte Shaikh. Ebenso überzeuge die klare Trennung der Funktionen. Durch das eigene Gebäude werde ebenso die Bedeutung der Bücherei hervorgehoben. Besonders freue ihn die Verwendung von Ziegeln als Material für die neuen Fassaden. Damit beinhalte der Entwurf ein Element der Kontinuität, das seitens der Bürgerschaft immer gewünscht werde. Shaikh verwies auf den Bürgerentscheid aus dem Jahr 2012 und die erfolgte Bürgerbeteiligung, die Grundlage für das Raumprogramm und die Planungsvorgaben gewesen seien. Künftig fänden alle derzeit noch auf Dependancen verteilten Mitarbeiter der Stadtverwaltung im Rathaus Platz. Für das nächste Jahr kündigte der Bürgermeister Werkstattgespräche für die Öffentlichkeit an. Insbesondere die Freiflächengestaltung des neuen Rathausplatzes werde Gegenstand dieser Workshops sein.

Rechtwinklig: Das Rathaus in der Mitte überragt die Bibliothek (rechts vorne) und die neue Stadthalle (links hinten).


Rechtwinklig: Das Rathaus in der Mitte überragt die Bibliothek (rechts vorne) und die neue Stadthalle (links hinten).
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Bild: Stadt Eschborn

Für die Neugestaltung waren 100 Entwürfe eingereicht worden, zehn kamen in die engere Auswahl des Preisgerichts. Wie der Vorsitzende der Jury, der Architekt Zvonko Turkali, erläuterte, hat es lediglich zwei Teilnehmer gegeben, die die verschiedenen Anforderungen auf drei Gebäude verteilt hätten. Im Gegensatz zu den übrigen Entwürfen, die teilweise zu überdimensioniert für das bestehende Areal gewesen seien, überzeugten Löhle und Neubauer durch die klare Aufteilung und die deutliche Einbeziehung des umliegenden Quartiers wie beispielsweise den gegenüber der alten und künftigen Stadthalle gelegenen Rewe-Lebensmittelmarkt, erläuterte er. Auch bleibe das Rathaus mit fünf Stockwerken das eindeutig sichtbare höchste Gebäude, und der alte Ratssaal mit einem Atrium werde perfekt in die neuen Gebäudeteile eingegliedert, so Turkali. Trotz kleiner Eingriffe in das bestehende Rathaus sei der Entwurf funktional, hob er hervor. Oder, wie es in der schriftlichen Begründung der Jury heißt: „Der Entwurf schafft einen hochattraktiven Stadtraum im Zentrum Eschborns mit einer hohen Zukunftsfähigkeit.“

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