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#Der kapitale Fehlstart des Mark van Bommel

Der kapitale Fehlstart des Mark van Bommel

Am Vormittag nach dem Wechselfehler im DFB-Pokal leitete Mark van Bommel wie gewohnt das Training des VfL Wolfsburg. Die Stammkräfte liefen ein wenig, die Ersatzspieler trainierten. Ob der Fußball-Bundesligaverein nach seinem 3:1-Sieg nach Verlängerung bei Preußen Münster auch in die zweite Runde einziehen darf, liegt aber nicht mehr in seiner Hand. Das hängt zunächst am Regionalligaklub aus Münster und der Frage, ob er Protest gegen die Wertung des Sonntagsspiels einlegen wird.

Mit nichts anderem wird in Wolfsburg gerechnet. Und dann muss am Ende das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes entscheiden, wem es die Verantwortung für die regelwidrige Einwechselung eines sechsten VfL-Spielers in der 103. Minute zuschreibt: Dem Schiedsrichter – das würde eine Wiederholung des Spiels bedeuten. Oder – was deutlich naheliegender ist – den Wolfsburgern. Dann würden sie diese Partie nachträglich verlieren.

Unabhängig vom sportjuristischen Ausgang des Falls wird dieser Wechselfehler aber so oder so an van Bommel hängenbleiben. Der neue Trainer des VfL hat die verhängnisvolle Einwechslung des Schweizers Admir Mehmedi für Maximilian Philipp vorgenommen.

Allein den Vierten Offiziellen zu fragen, ob er das noch darf oder nicht, zeigt ja: Niemand in dem üppig besetzten Staff des Champions-League-Teilnehmers kannte die Durchführungsbestimmungen des DFB, in denen es in Paragraf 31 anders als bei der EM oder dem olympischen Fußball-Turnier ausdrücklich heißt: „Während des Spiels dürfen fünf Spieler ausgetauscht werden. Eine darüber hinaus gehende zusätzliche Auswechslung bei Spielen mit Verlängerung ist nicht zulässig.“

Pokal-Aus 2004 am Grünen Tisch

Der langjährige Spieler des FC Bayern – so viel ist ebenfalls klar – hat damit schon vor dem ersten Bundesliga-Spiel gegen den VfL Bochum am Samstag einen Fehlstart in Wolfsburg hingelegt. „Van Bommel und der VfL: Ein tiefer Kratzer“, kommentierte das Fachmagazin „Kicker“ am Montag. Ein solcher Fehler kostet Autorität bei den Spielern und im schlimmsten Fall auch Rückhalt beim Mutterkonzern VW.

VfL Geschäftsführer Jörg Schmadtke meldete sich am Montagnachmittag in einer Stellungnahme zu Wort: „Dem VfL Wolfsburg ist während des Pokalspiels bei Preußen Münster ein Wechselfehler unterlaufen. Dies ist ausgesprochen ärgerlich, aber leider nicht mehr rückgängig zu machen. Wir werden das Thema intern analysieren und dafür Sorge tragen, dass so etwas künftig nicht mehr passiert.“

Den VfL Wolfsburg habe in der Vergangenheit immer Zusammenhalt und Kollegialität ausgezeichnet und stark gemacht, „das wird auch dieses Mal nicht anders sein. Es gilt jetzt, sich den bevorstehenden sportlichen Herausforderungen zu stellen und diese in großer Geschlossenheit und ohne jegliche Vorbehalte anzugehen. Wir alle sind natürlich enttäuscht, aber dennoch überzeugt, unsere sportliche Entwicklung weiter voranzutreiben, ohne personelle Konsequenzen aus dieser ärgerlichen Situation zu ziehen. Bei allem Ärger und Frust sollte man aber auch dabei den Ball etwas flacher halten. Auch wenn wir kurzzeitig darüber nachgedacht hatten, alle Beteiligten zu einem Volkshochschul-Grundkurs ‚Richtig Lesen‘ anzumelden, nach reiflicher Überlegung davon aber abgesehen haben.“

2004 schied der VfL schon einmal am Grünen Tisch aus dem DFB-Pokal aus. Die Niedersachsen setzten damals ihren Neuzugang Marian Hristov ein, obwohl der nach einer Roten Karte für seinen ehemaligen Verein 1. FC Kaiserslautern noch gesperrt war. Zwei Tage später trat der Manager Peter Pander nach einem Gespräch mit dem VW-Vorstand und VfL-Aufsichtsrat Lothar Sander nach 13 Jahren Amtszeit zurück.

Von Glasner zu van Bommel

Van Bommel ist erst seit sechs Wochen in Wolfsburg, aber seine Startbedingungen waren schon vor dem Pokalspiel in Münster sehr schwierig. Der VfL verlor fünf seiner sechs Vorbereitungsspiele. Die Probleme sind dabei zunächst einmal die gleichen, die auch ein Julian Nagelsmann beim FC Bayern oder ein Gerardo Seoane bei Bayer Leverkusen hat: Bedingt durch die vielen Turniere dieses Sommers steigen viele Nationalspieler zu unterschiedlichen Zeiten auf unterschiedlichen Fitnesslevels ins Training ein.

In Wolfsburg kommt aber noch hinzu: Van Bommels Vorgänger Oliver Glasner trichterte der Mannschaft in den vergangenen zwei Jahren mit großem Erfolg eine Spielweise ein, die auf einer kompakten Defensive, einer starken Physis und auf schnellen, schnörkellosen Kontern basierte. Van Bommels Ziel ist es, den Glasner-Fußball als Fundament zu nutzen und um eigenen Ballbesitz- und Kurzpass-Fußball zu erweitern.

Der Eindruck der Saisonvorbereitung und des Pokalspiels in Münster ist aber, dass die alten Qualitäten aktuell verwischt und die neuen noch nicht zu sehen sind. „Was wir heute gezeigt haben, war einfach nicht gut. Das muss besser werden“, sagte Torschütze Wout Weghorst. Es brauche einfach Zeit, um die neue Spielweise zu verinnerlichen.

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