#Der Krater wird zur Arena
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„Der Krater wird zur Arena“
Das Loch bleibt offen: Wie der Magistrat beschlossen hat, soll der kraterförmige Abgang zur B-Ebene unter der Hauptwache in Frankfurt nicht mit einem Deckel geschlossen werden. Dadurch ließen sich nach Schätzungen des Stadtplanungsamts Kosten von rund 200 Millionen Euro sparen. Das Amt hat stattdessen Vorschläge entwickelt, wie der Platz „bestandsnah“ umgestaltet werden könnte.
In einer Konzeptstudie wurden bereits einige Eckpunkte formuliert, auf deren Grundlage dann ein städtebaulicher Wettbewerb unter Bürgerbeteiligung stattfinden soll. Nach den Plänen des Amtes soll der trichterförmige Treppenabgang zu einer städtischen Bühne mit Sitzstufen umgestaltet werden. Auf der bühnenartigen, tiefer liegenden Zwischenebene sollen kleinere Veranstaltungen wie Konzerte stattfinden. Restaurants und das Museum of Modern Electronic Music in den angrenzenden Räumen sollen die Zwischenebene bespielen. Der benachbarte „Apothekenhügel“, in dem sich eine Apotheke und ungenutzte Räume befinden, soll zu diesem Zweck abgerissen werden. Ein Aufzug am Rand der Zwischenebene soll zur unterirdischen Bahnstation führen. Der Traffiq-Pavillon auf der Hauptwache soll abgerissen werden. Auf Hochbeeten könnten Bäume gepflanzt werden. Auch aus diesem Grund soll die Treppe an der Katharinenkirche verkleinert werden.
Deckel über Treppenaufgang passé
Damit endet ein jahrelanger Streit um die Umgestaltung des zentralen Platzes in der Innenstadt. Die Stadtverordneten müssen der Vorlage allerdings noch zustimmen. Zunächst sollen sie den Grundsatzbeschluss aus dem Jahr 2010 aufheben und damit beschließen, dass der Bau eines Deckels über dem Treppenabgang nicht weiterverfolgt wird. Untersuchungen zufolge wäre das Projekt mit großen statischen Risiken für die ober- und unterirdische Bausubstanz verbunden. Die Kosten werden auf bis zu 234 Millionen Euro geschätzt.
Bühne mit Bäumen: So stellt sich das Stadtplanungsamt die Verbesserung der Hauptwache vor.
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Bild: Stadtplanungsamt Frankfurt
Die Sanierung der technischen Gebäudeausrüstung des unterirdischen Bauwerks ist darin nicht berücksichtigt. Die Kosten dafür wurden 2018 auf circa 70 Millionen Euro geschätzt. Die Verkehrsgesellschaft will die unterirdische Verkehrsstation in den nächsten Jahren sanieren, der Umbau soll aber bis mindestens 2030 dauern. So lange will die Stadt mit der Platzgestaltung aber nicht warten und möglicherweise schon im nächsten Jahr mit temporären Verbesserungen beginnen. „Hier kann ein einmaliger, unverwechselbarer Ort in der Frankfurter Innenstadt entstehen“, meint Planungsdezernent Mike Josef (SPD). Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP) sieht in der Umgestaltung auch ein wichtiges Signal an Handel und Gastronomie.
Nicht zuletzt die Industrie- und Handelskammer hat immer wieder gefordert, dass die Stadt das Erscheinungsbild der Hauptwache verbessern müsse. Präsident Ulrich Caspar sprach von einem „Paukenschlag“ der neuen Stadtregierung. Die Aufenthaltsqualität sei in Zeiten zunehmender Onlinekäufe ein immer wichtigerer Grund für die Kunden des Einzelhandels und der Gastronomie, die Innenstadt zu besuchen. Allerdings helfe es nicht, an einigen Stellen die Hauptwache umzubauen, wenn das nicht den Gesamteindruck verbessere. Der gravierende Sanierungsstau der B-Ebene sollte ebenfalls mit einer Neugestaltung beseitigt werden.
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