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#Der Mensch nach der Apokalypse

Der Mensch nach der Apokalypse

Als im Juli 2010 der amerikanische Fernsehsender AMC auf der ComicCon in San Diego eine neue Serie über die Zombie-Apokalypse ankündigte, mochte mancher das Ganze als etwas bemühten Versuch ab­getan haben, im sogenannten dritten Goldenen Zeitalter des amerikanischen Fernsehens Aufmerksamkeit zu erzeugen. AMC hatte mit Serien wie „Mad Men“ und „Breaking Bad“ aufgetrumpft.

Aber jetzt ausgerechnet Zombies? Die grässlichen Un­toten, die sich vom Fleisch der Lebenden ernähren und am besten durch die Zerstörung ihres Gehirns unschädlich ge­macht werden, waren nicht zufällig bis dato ein Lieblingssujet des Splatter-Genres. Dass das massentauglich sein sollte, konnte sich kaum jemand vorstellen.

Weit gefehlt. Jetzt, da die Serie mit der elften Staffel zu Ende geht, hat sie einen zentralen Platz im amerikanischen Popkultur-Pantheon errungen. Die Fernsehserie hat, zumindest in puncto Publikumserfolg, „Breaking Bad“ und „Mad Men“, streckenweise sogar „Game of Thrones“, in den Schatten gestellt und ist zu einem millionenschweren Franchise herangewachsen. Inzwischen gibt es mit „Fear the Walking Dead“ (Staffel sieben beginnt im Herbst) und „The Walking Dead: World Beyond“ (seit 2020) zwei Ableger sowie eine Be­­gleit-Talkshow namens „Talking Dead“, dazu Videospiele und Soundtracks. Mindestens eine weitere Serie mit den Fan-Favoriten Daryl (Norman Reedus) und Carol (Melissa McBride) ist für das Jahr 2023 in Arbeit, ein bereits 2019 angekündigter Hollywoodfilm um den in Staffel neun verschwundenen Rick Grimes (Andrew Lincoln) hält die Fans mit immer weiteren Ver­zögerungen in Atem.

Er wacht auf, das Chaos ist da

Die Serie hob mit dem Gesetzeshüter Rick Grimes an, der bei einem Einsatz schwer verletzt wird. Als er aus dem Ko­ma erwacht, bietet sich ihm ein Bild des Horrors: Eine Zombie-Apokalypse hat die Welt verwüstet, kleine Gruppen von Überlebenden verstecken sich vor den hungrigen Horden der Untoten und versuchen, sich irgendwie durchzuschlagen. Diese Gruppen verlieren dauernd Mitglieder und gewinnen neue hinzu; sie konkurrieren um die verbliebenen Ressourcen und verbünden sich oder bekriegen einander.

Der Jäger: Norman Reedus als Daryl Dixon.


Der Jäger: Norman Reedus als Daryl Dixon.
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Bild: Disney+

Zu den zentralen Fragen zählt, wem man vertrauen kann und wem nicht, wie man die Zombies austrickst, die von Lärm und menschlichem Geruch angezogen werden, mit welchen Fähigkeiten man der Gruppe dienen kann und wie man an Nahrung, Wasser und Waffen kommt. Die Überlebenden erleiden dauernd entsetzliche Verluste, und oft gilt es zu entscheiden, ob man Weggefährten, Familienmitglieder und Freunde opfern oder gar „erlösen“ muss – wie sich zeigt, werden nicht nur diejenigen selbst zu Zombies, die gebissen werden, sondern dank einer flächendeckenden In­fektion sämtliche Menschen nach ihrem Ableben. Die äußere Zerstörung der Welt in „The Walking Dead“ wird bald von einer inneren gespiegelt, derer die Figuren verzweifelt Herr zu bleiben versuchen.

Die Zombies sind bloß Hintergrund

„The Walking Dead“ beruht auf den gleichnamigen Comics von Robert Kirkman und den Zeichnern Tony Moore und Charlie Adlard, die 2019 mit der 193. Ausgabe zu Ende gingen. Zwar bilden die Co­mics die Zombiebekämpfung mit einiger Liebe zum scheußlichen Detail ab, sie drehen sich aber eigentlich um fundamentalere Fragen, etwa: Wie können die Überlebenden einer andauernden Katastrophe sich ihre Menschlichkeit bewahren? „Die Zombies“, sagte Kirkman bei der Vorstellung der Serie, „sind bloß Hintergrund­musik. Sie geben dem Drama Spannung ­ – wichtig ist, was mit den menschlichen Fi­guren passiert.“

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