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#Der Michael-Althen-Preis für Kritik 2021

Der Michael-Althen-Preis für Kritik 2021

Am 12. Mai 2011 ist Michael Althen gestorben, und seitdem fehlt er uns, seinen Lesern, die, wenn sie sich in seine Texte vertieften, immer wieder vor dieser einen Frage standen: Woher weiß er so viel über mich? Woran liegt es also, dass er über Empfindungen schreibt, von denen ich dachte, ich wäre mit ihnen allein?

Und zugleich fehlt Michael Althen all denen, über deren Werke und Auftritte er schrieb, den Schauspielern, den Autoren, den Regisseuren und Künstlern. Kaum ein Kritiker wurde von denen, die er kritisierte, so genau gelesen und so aufrichtig verehrt wie er – und wie das eine mit dem anderen zusammenhängt, das ist ja der Zauber, das Geheimnis, das Wunder dieser Texte.

Man kann versuchen, den Zauber schlicht zu beschreiben: Michael Althen hat nicht vergessen, wer er im Leben war und was er von diesem Leben wollte, wenn er über Werke der Kunst schrieb. Die Texte waren lebensnah, ihr Autor hatte ein Herz. Man kann es auch ein bisschen komplizierter ausdrücken: Diese Texte schauten sich selbst beim Schauen, Lesen, Schreiben zu; sie reflektierten die Bedingungen des Mitfühlens und des Nachdenkens so anschaulich, dass man sofort bereit war, diesem Kritiker und seinen Urteilen zu vertrauen. Und dafür haben ihn die Schöpfer so verehrt: weil dieser Kritiker genau der Zuschauer, Leser, Hörer war, den man sich wünscht als Künstler.

Der Michael-Althen-Preis: Die Bedingungen

Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert. Bewerben kann sich im Prinzip jeder, der zwischen dem 16. August 2020 und dem 15. August 2021 eine Kritik veröffentlicht hat (oder der eine Kritik, die in diesem Zeitraum erschienen ist, für preiswürdig hält und einreichen möchte) – wobei wir um Verständnis dafür bitten, dass uns die Begutachtung deutschsprachiger Texte leichter fällt.

Einsendeschluss ist der 16. August 2021. Der Preis wird, falls solche Veranstaltungen dann möglich sein werden, Mitte Oktober in Berlin verliehen.

Bewerbungen können auch online eingereicht werden unter: [email protected]

Im Oktober 2012 wurde zum ersten Mal der Michael-Althen-Preis für Kritik vergeben. Preisträgerin war die Autorin Sarah Khan – mit einem Text über die Fernsehserie „Dr. House“. Im Oktober 2013 gewann Willi Winkler mit einem Text aus der Süddeutschen Zeitung über Karlheinz Deschner, den inzwischen verstorbenen Schriftsteller und Autor der „Kriminalgeschichte des Christentums.“ 2014 gewann Hans Hütt mit einem Versuch über die „Angst vor der Gleichheit“, einem Blogeintrag. Im Oktober 2015 ging der Preis an Rupprecht Podszun für seinen Text „Bitte nix mixen!“, den Bericht vom Urheberrechtsprozess um Frank Castorfs Münchner „Baal“-Inszenierung. 2016 gewann Kia Vahland mit der Reportage Meister, die vom Himmel fielen, die in der „Süddeutschen Zeitung“ erschienen ist. Und im Oktober 2017 gewann Lara Fritzsche mit „Neuauflage“, einem Porträt der Schriftstellerin und Filmregisseurin Helene Hegemann, das im Magazin der Süddeutschen Zeitung erschien. Im Jahr 2018  bekam Antje Stahl den Preis für ihren Text „No more Frauenghetto, bitte!“, der in der Neuen Zürcher Zeitung erschien. Und im Jahr 2019 wurde Verena Lueken geehrt, Redakteurin in Feuilleton der F.A.Z, für „Das ist das Leben“, ein Lob des amerikanischen Schriftstellers Richard Ford. Im vergangenen Jahr wurde der Preis, coronabedingt, ganz ohne Feier vergeben – an Mareike Nieberding, für ihren Artikel „Flucht & Sühne“, ein Porträt der französischen Schriftstellerin Alice Zeniter, der im Magazin der Süddeutschen Zeitung erschien.

Auch in diesem Jahr schreibt die F.A.Z. wieder den Michael-Althen-Preis für Kritik aus. Es geht um Kritik, die nicht unbedingt recht haben will, um Kritik, die sich die eigenen Gefühle nicht mit wasserdichten Begriffen vom Hals hält, um Kritik, die vom Bewusstsein lebt, dass analytische Schärfe und Wahrhaftigkeit der Emotion einander nicht ausschließen.

Wir hoffen, dass der Preis beides leisten kann: an den Verlust zu erinnern – und zugleich zu versuchen, diesen Verlust zu lindern. Und weil sich große Jurys nur auf kleine Nenner einigen, wird die Jury klein bleiben und besetzt sein mit Menschen, über welche sonst Kritiken geschrieben werden: Autoren, Schauspielern, Regisseuren. Und so setzt sich die Jury zusammen:

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