#Der neugierige Empfang von Mirai Kakehashi in Platinum End

Eines der faszinierendsten Dinge, die aus der Anime-Saison im Herbst 2021 hervorgegangen sind, ist die Reaktion auf Platin-Ende. Der Anime basiert auf einem Manga von Tsugumi Ohba, der für sein Schreiben berühmt ist Todesmeldung, und ist eine Battle-Royale-Geschichte von Kandidaten, die von Engeln ausgewählt wurden, um miteinander zu konkurrieren, um der nächste Gott zu werden. Platin-Ende teilt viele Themen und Konflikte mit Ohba-senseis älteren Werken: Der Status und die Macht Gottes stehen wieder im Vordergrund des Konflikts, große Probleme entstehen, wenn Menschen unterschiedlich auf die Aussicht, Gott zu werden, reagieren und Leben wie Scherben behandelt werden eines Spiels.

Leider, Platin-Ende verblasst im Vergleich zu Todesmeldung aufgrund verschiedener Probleme. Das Tempo ist sein größter Fehler, da emotionale Bögen viel zu schnell passieren und die Handlung viel zu langsam voranschreitet. Die Charaktere fühlen sich aufgrund dieses Tempoproblems verkümmert und werden durch die albernen Kostüme und Charakterdesigns weiter beschädigt.

Während die Handlung mein größter Kritikpunkt an der Show ist, haben die Foren und Kommentarbereiche, die ich besucht habe, ein ganz anderes Ziel der Kritik: den Protagonisten.

Mirai Kakehashi aus Platin-Ende unterscheidet sich stark von Light, Ohba-senseis gefeierter Protagonistin aus Todesmeldung. Auf der einen Seite genießt Light die gottähnliche Macht, die er durch das Death Note in seinen Händen hat, und ist sich seiner eigenen Intelligenz und seinen Entscheidungsfähigkeiten sicher. Auf der anderen Seite will Mirai nichts mit der Idee, Gott zu werden, zu tun haben und zweifelt ständig an sich. Ohba-sensei hat Mirai sehr absichtlich als eine Folie zum Licht geschrieben, um zu erforschen, wie Individuen unterschiedlich auf die Aussicht, Gott zu werden, reagieren.

Trotz des interessanten Perspektivenwechsels scheint die Mehrheit der Zuschauer Mirais Existenz zu verachten und alles andere an dem Anime zu ignorieren. Kommentare beschweren sich oft darüber, dass Mirai eine „Pussy“, „Schwächerin“ oder „Simp“ ist. Die Leute wünschen sich, dass er entschlossener und blutrünstiger wäre, mit einem Kommentar, in der Hoffnung, dass er alle schnappen und töten würde.

Warum sind alle Mirai gegenüber so feindselig? Ich vermute zum einen, dass es daran liegt, dass Protagonisten mit Mirais Fehlern oft mehr in Stücken des Lebens ohne Situationen auf Leben und Tod zu finden sind. Diese Anime beinhalten normalerweise, dass der Protagonist mit geringem Selbstwertgefühl sein Selbstvertrauen durch Freunde und Mitgefühl gewinnt. Selbst in anderen Anime-Serien, in denen der Tod nicht immer über jedem Charakter auftaucht, hat der Protagonist immer noch ein verstecktes Talent oder einen Antrieb, der nicht geschätzt, bemerkt oder zu seinem vollen Potenzial gebracht wurde. Der Protagonist ist, auch wenn er es noch nicht weiß, dennoch etwas Besonderes.

Mirai ist in dieser Hinsicht nicht besonders. Er ist nur ein Teenager mit einer traumatisierenden Kindheit, der keine Freunde hat. Sein ultimatives Ziel ist es, Freunde zu finden, das Mädchen, das er mag, seine Gefühle erwidern zu lassen und Liebe und Glück zu finden. Selbst die Kräfte, die er von seinem Engel erhält, sind nicht einzigartig, da bestimmte Kandidaten mit genau den gleichen Fähigkeiten gesegnet sind, sodass er kein geheimes Schicksal, keine Kräfte oder Anziehungskraft hat.

Wenn sich das Publikum jedoch über Mirais Alltäglichkeit ärgert, würde man erwarten, dass die Beschwerden eher über seine Langeweile liegen. Stattdessen konzentrieren sich die Angriffe mehr auf Mirais Persönlichkeit als Ganzes. Das heißt nicht, dass seine Persönlichkeit in anderen Anime-Charakteren nicht existiert. Schüchternes Stottern, Angst vor dem Töten oder Kämpfen und/oder in jemanden verknallt zu sein sind keine seltenen Eigenschaften im Anime, aber sie haben zwei große Vorbehalte — diese Charaktere nehmen selten an Kämpfen teil, und diese Eigenschaften werden normalerweise bei der Unterstützung weiblicher Charaktere gefunden, die Liebesinteressen haben. TheMirai unterscheidet sich in beiden Punkten von den üblichen Darstellungen. Der erste ist, dass Mirai in den Kämpfen an vorderster Front und im Mittelpunkt steht und mit genau dieser Tatsache kämpft. Als ein Verbündeter Mirai fragt, ob er Metropoliman töten könnte, wenn dieser seinen Schwarm töten würde, bekommt Mirai eine Panikattacke. Er konnte sich nicht vorstellen, Metropoliman zu töten, selbst wenn es bedeutete, seinen Schwarm zu retten.

Das ist nicht unglaublich. Während viele Menschen für ihre Lieben das Unmögliche getan haben, reagiert nicht jeder auf Angst oder Flucht. Manche Menschen erstarren, und nichts ist beängstigender, als ein Lebewesen zu töten. Viele Menschen werden sich quälen, wenn sie beim Autofahren versehentlich ein Eichhörnchen treffen. Man kann sich vorstellen, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen ohne Training und Vorbereitung darauf, Menschen zu schaden, wahrscheinlich genauso auf eine Situation auf Leben und Tod reagieren wird wie Mirai – mit absolutem Entsetzen und eingefrorener Panik.

Anstatt sich jedoch in Mirais natürliche Reaktion einzufühlen, brüllt fast jeder in den Kommentarabschnitten der Episode vor Ekel. Ein Kommentar sagt sogar: „Wie kannst du ein Mann sein, wenn du nicht einmal das Mädchen beschützst, das du magst?“ Die Vorstellung, dass Mirai selbst auf Kosten des Lebens seines Schwarms immer noch nicht in der Lage sein könnte, den metaphorischen Abzug zu betätigen, erscheint den Zuschauern eher beleidigend als etwas zum Nachdenken.

Diese voreingenommene Reaktion auf Mirais Angst ist verwoben mit seinem zweiten großen Unterschied, ein Junge zu sein. Während weibliche Charaktere mit Persönlichkeiten wie Mirai von der Anime-Community bei weitem nicht geliebt werden – schau dir Orihime von . an Bleichen und Murano aus Parasyte die Maxime — ihre Kritik ist im Vergleich zu Mirai noch milder. Die Leute nennen sie nutzlos, nervig und langweilig, aber der Ton ist immer noch weniger hart als die endlosen Kommentare, die Mirai einen kompletten Versager eines Menschen nennen.

Diese ausgeprägte Wut auf Mirai wurzelt in der Tatsache, dass er mehr als alles andere ein Junge ist. Auch die Beleidigungen sind auf einen femininen Blickwinkel ausgerichtet. Sie tadeln seinen Mangel an Durchsetzungsvermögen, seinen Schwarm zu jagen, etwas, bei dem von Männern erwartet wird, dass sie die Initiative ergreifen, und sie verunglimpfen ihn, indem sie behaupten, er sei schwächlicher als ein Mädchen. Der Unterschied in der Rezeption ist so offensichtlich, dass sich auch Nicht-Zuschauer in das Gespräch einmischen und kommentieren, dass die Hasskommentare anscheinend nur gegen Mirai gerichtet sind.

Sag ich das? Platin-Ende ist besser, als die Community es sich vorstellt? Nein. Wie in den vorherigen Absätzen erwähnt, Platin-Ende hat viele Schreibprobleme, die mit der allerersten Episode beginnen und während der gesamten Serie bestehen bleiben. Mein Unmut über die Geschichte selbst verwandelte sich jedoch schnell in Besorgnis über die Behandlung von Mirai durch die Community.

Mirai ist ein seltener Protagonist in der Anime-Welt. Er ist die Hauptfigur, ein Typ, der seine ständige Angst und Besorgnis offen zum Ausdruck bringt und keine einzigartigen Kräfte, Talente oder Schicksale hat. Er ist eher das Publikum als die vielen männlichen Protagonisten mit Schicksalen, besonderen Verbindungen und versteckten Superkräften. Die Schnelligkeit der Community, Mirai niederzureißen, signalisiert nicht nur die Abneigung, männliche Charaktere zu akzeptieren, die als weichherzig dargestellt werden, sondern auch die Abneigung, die grundlegenden Emotionen von Selbstzweifeln, Angst und Sanftmut in jedem zu akzeptieren – unabhängig vom Geschlecht.