Nachrichten

#Der Schlüsselspieler des FC Bayern

Der Schlüsselspieler des FC Bayern

Am Samstagnachmittag hat ein Mitarbeiter des FC Bayern in Anwesenheit von Journalisten aus dem Grundgesetz zitiert. Das machen sie in München gerne, aber zum Glück war es dieses Mal nur das Kölsche Grundgesetz. „Et kütt wie et kütt“, sagte Stephan Lehmann, der Stadionsprecher, in sein Mikrofon, nachdem Robert Lewandowski auf Vorlage von Leon Goretzka das 2:0 gegen den 1. FC Köln geschossen hatte.

Christopher Meltzer

Es gibt nun zwei Möglichkeiten, wie man dieses Zitat humorlos interpretieren kann. Die erste Möglichkeit ist offensichtlich: Es kommt, wie es kommt, wenn Lewandowski, der Weltfußballer, mitspielt. Im Heimspiel gegen Köln sammelte er seine Saisontore 27 und 28 in der Bundesliga – und hat nun drei mehr als Gerd Müller zum selben Zeitpunkt in seiner legendären 40-Tore-Saison. Die zweite Möglichkeit ist weniger offensichtlich: Es kommt, wie es kommt, wenn Goretzka mitspielt.

Drei Torvorlagen gegen Köln

Es lässt sich hauptsächlich mit einer Änderung erklären, warum der FC Bayern sein Fünf-Tage-Tief überwunden hat, das mit dem 3:3 gegen Bielefeld anfing und mit dem 1:2 in Frankfurt den Höhepunkt erreichte. Wenn man es genau nimmt, endete das Tief nämlich schon in der Halbzeitpause in Frankfurt, als die Münchner 0:2 in Rückstand waren. Danach veränderte sich ihr Spiel. Sie konnten die Pleite nicht mehr verhindern, in den folgenden Tagen aber in der Champions League Lazio Rom 4:1 und in der Bundesliga nun den 1. FC Köln 5:1 überrennen. Was also hat ihr Trainer Hansi Flick in der Halbzeitpause in Frankfurt verändert? Er hat Leon Goretzka eingewechselt.

Es gibt im Kader des FC Bayern keinen, der mit seinem Spielstil so für den Ballbesitz-und-Gegenpressing-Fußball steht, den Flick lehrt, wie Goretzka. In Frankfurt konnte der Trainer erstmals seit fast einem Monat wieder mit seinem Mann in der Mitte planen, der sich im Januar mit Covid-19 infiziert und danach noch an der Wade verletzt hatte. In Rom setzte er ihn 63 Minuten und gegen Köln schon wieder 90 Minuten ein. „Er ist sehr aggressiv gegen den Ball und weiß dann auch bei Ballgewinn sehr gut umzuschalten“, sagte Flick hinterher. Am auffälligsten waren seine Aktionen am Samstag allerdings in einer anderen Rolle: als Spielmacher rund um den Kölner Strafraum.

Vor dem 1:0 flankte er den Ball mit viel Gefühl an den langen Pfosten, wo Eric-Maxim Choupo-Moting ihn ins Tor köpfte. Vor dem 2:0 ließ er einen Verteidiger mit einem hübschen Trick stehen und passte den Ball in den Lauf von Lewandowski, der ihn ins Tor schoss. Vor dem 5:1 spielte er einen unglaublich guten Flankenball, der die Kölner Abwehr aushebelte und den Serge Gnabry aus kurzer Distanz ins Tor köpfte. Und so musste sogar Hansi Flick, der nur selten einen seiner Profis über die anderen hebt, am Ende über Goretzka sagen: „Für mich war er heute Spieler des Tages.“

Sein Vertrag läuft im Sommer 2020 aus

In seinem dritten Jahr beim FC Bayern hat Leon Goretzka, 26 Jahre alt, den Status erreicht, den er vor einem Jahr in einem persönlichen Gespräch mit dem Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge angekündigt hat. Damals, so hat es Rummenigge neulich in einem „Sport1“-Interview erzählt, sei Goretzka in seinem Büro gewesen und habe gesagt, dass er ein wichtiger Spieler für den FC Bayern werden wolle. Wenn man Rummenigge glaubt, ging das Gespräch danach so weiter: „Hindert dich einer daran?“ „Nein.“ „Dann werde es.“ Er wurde es. Und Rummenigge sagte: „2020 hat er einen sehr großen Sprung gemacht, um das zu werden, was wir beim FC Bayern einen Schlüsselspieler nennen.“

Jetzt, im Frühjahr 2021, ist Leon Goretzka ein sogenannter Schlüsselspieler. Vermutlich ist er sogar mehr. Er ist ein Spieler, der fast unentbehrlich geworden ist, seit der spanische Ballkünstler Thiago den Verein im vergangenen Herbst verlassen hat. Er ist aber auch ein Spieler, der nur noch bis zum 30. Juni 2022 vertraglich an den FC Bayern gebunden ist.

Wird Leon Goretzka danach in München bleiben? Eigentlich spricht viel dafür. In dem „Sport1“-Interview sagte Rummenigge aber, dass Goretzka auf der „moralisch empathischen Ebene“ hoffentlich wisse, was er seinem Verein „in Zeiten von Corona zumuten“ könne.

Sollte Rummenigge das in den Vertragsverhandlungen wiederholen, könnte Goretzka aber ganz unmoralisch die Videoaufnahme des DFB-Pokal-Spiels des FC Bayern in Kiel auf den Tisch legen. Dort verloren die Bayern im Januar nämlich nicht nur das Match gegen die Zweitligafußballer, sondern auch viel Geld. Es war das vermutlich schlechteste Spiel der Saison – und eines der besten Argumente für Goretzka: Denn er spielte nicht mit.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!