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#Der sechste Unsinn

Der sechste Unsinn

In dem Dörfchen Capriglia in den Abruzzen soll sich vor vier Jahren eine geowissenschaftliche Sensation zugetragen haben: Im Stall eines Bauernhofes spielten plötzlich die Tiere verrückt – Stunden bevor die Region von einem Erdbeben erschüttert wurde. Das Muster wiederholte sich, und am Ende stand für Martin Wikelski fest: Innerhalb weniger Monate hätten Schafe, Hunde und Kühe acht von neun großen Erdbeben in Mittelitalien richtig vorhergesagt. Nun ist Wikelski nicht irgendwer, sondern Direktor am Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Radolfzell. Tiere, da ist sich der Forscher sicher, seien daher in der Lage, den Menschen zu warnen, bevor die Erde wackelt.

Andreas Frey

Andreas Frey

Freier Autor in der Wissenschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Stimmt das? Falls ja, hätten die Anekdoten über einen seismischen sechsten Sinn von Tieren den Segen der Wissenschaft. Berichte über Verhaltensauffälligkeiten bei Tieren vor Erdbeben oder Vulkanausbrüchen gibt es seit der Antike. In Griechenland etwa hätten sich anno 373 v. Chr. Ratten und Tausendfüßler vor einem Erdstoß in Sicherheit gebracht. In China wird erzählt, wie Schlangen und Ratten ihre Erdhöhlen verließen, bevor 1975 das verheerende Haicheng-Beben mit einer Magnitude von 7,3 zuschlug. In anderen Fällen sollen Elefanten, Kröten oder Ameisen etwas gespürt haben. Auf eine tragfähige Empirie, in die sich diese Berichte einfügen, oder gar eine plausible geophysikalische Theorie über ihr Zustandekommen wartete die Fachwelt allerdings vergeblich.

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