Nachrichten

#Der Überflieger aus Frankreich

Warum der Frankfurter Fußballstürmer Randal Kolo Muani in die Kategorie Überflieger fällt, brachte Christian Streich nach dem finalen Bundesligaspieltag auf den Punkt: „Gefühlt springt er eine Sekunde früher ab und ist dann zwei Sekunden länger in der Luft“, sagte der Freiburger Trainer voller Anerkennung für Kolo Muanis Höhenflug. Beim 2:1-Heimerfolg der Eintracht hatte der 1,87 Meter große Profi den Ball mit dem Kopf zum 1:1 in das SC-Tor gewuchtet.

Es war der 15. Saisontreffer des französischen Nationalspielers, hinzu ka­men 16 Torvorlagen, was ihn nach 34 Spieltagen in den Rang des Top-Scorers der Liga beförderte. Insgesamt gelangen Kolo Muani in 45 Pflichtspielen beeindruckende 40 Torbeteiligungen. Hinter ihm liegt ein raketenhafter Aufstieg in seinem ersten so spektakulären Erstligajahr. Jetzt zählt der 24-Jährige, der die Frankfurter Lebensversicherung auf dem Platz verkörpert, zu den besten Angreifern Europas.

Himmelsstürmer, Ausnahmestürmer, „König Kolo“, ein „Monster“, das den Gegnern das Fürchten lehrt – mit diesen Lobpreisungen auf höchster Ebene ist Kolo Muani bedacht worden. Bei dem Bewegungskünstler könne man jede Woche eigentlich nur von „Superlativen“ sprechen, schwärmt Frankfurts Kapitän Sebastian Rode. Trainer Oliver Glasner prophezeit Kolo Muani mit dessen Eins-a-Anlagen eine „Weltkarriere“. Dem Top-Torjäger, der der erste französische Nationalspieler der Eintracht ist und von den Spitzenklubs Bayern München, Paris St. Germain und Manchester United um­worben wird, scheinen europaweit alle Türen offen zu stehen für den nächsten Karrieresprung.

Duell französischer Nationalstürmer

Als Ablösesumme für ihr Aushängeschild hat Frankfurt – der Klub würde Kolo Muani am liebsten behalten – bis zu 120 Millionen Euro aufgerufen. Es wäre ein sehr gewinnbringendes Geschäft für die Eintracht, die den Angreifer ablösefrei vom FC Nantes bekommen hatte. Kolo Muani, der in seinem Vertrag bis Mitte 2027 keine Ausstiegsklausel hat und keine präzisen Aussagen über seine Zukunft trifft, gilt als der beste Null-Euro-Transfer der Bundesliga seit Robert Lewandowski.

An diesem Samstag (20.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zum DFB-Pokal und im ZDF, sowie bei Sky), im DFB-Pokal-Finale zwischen der Eintracht und Titelverteidiger Leipzig, kommt es in Berlin auch zum Duell der französischen Nationalstürmer. Für den damals am Knie verletzten Leipziger Christopher Nkunku, der in der abgelaufenen Runde 16 Tore erzielte, war Kolo Muani für die WM in Qatar nachnominiert worden.

Leipzigs Christopher Nkunku beim Abschlusstraining vor dem Finale


Leipzigs Christopher Nkunku beim Abschlusstraining vor dem Finale
:


Bild: dpa

Dort hätte der Stürmer im Schnellverfahren in den Fußball-Olymp aufsteigen können, wenn er im Endspiel in der Nachspielzeit der Verlängerung den argentinischen Torhüter Emiliano Martínez überwunden und Frankreich so zum Weltmeister geschossen hätte. Über Gebühr zog den Senkrechtstarter sein folgenschwerer Fehlschuss jedoch nicht runter. „Die vergebene Chance war etwas, was ich allein verarbeiten musste.“ Das sei „Teil des Be­rufs. Es ist wichtig, das abzuhaken und nach vorne zu schauen“, sagte Kolo Muani in dieser Woche.

In den Tagen vor dem Pokal-Endspiel schlief er gut. „Wir wissen, welchen Stellenwert das Spiel hat, und dass auch ein gewisser Druck auf dem Spiel liegt.“ Doch mit dem Druck vor einem WM-Finale sei die Begegnung nicht zu vergleichen. Frankfurts Paradestürmer hofft, das seine Abwehrkollegen am Samstag Nkunku wie beim 4:0 über Leipzig in der Hinrunde gut im Griff haben werden. „Man spielt kein Finale, man gewinnt es“, sagte Kolo Muani.

Krösche war der Durchbruch klar

Auf „persönlicher Ebene“ ordnete Kolo Muani, der als jüngstes von fünf Kindern kongolesischer Eltern in der Pariser Vorstadt Villepinte aufwuchs, sein erstes Spieljahr in Deutschland schon vor dem Pokalfinale als „komplette Saison“ ein. „Natürlich hatte ich es mir vor der Spielzeit so nicht ausgemalt, ich wollte mich zunächst in der Bundesliga zurechtfinden“, sagte er.

Dass sich der Franzose durchsetzen würde, war Markus Krösche klar. Den Sportvorstand überraschte es zu seiner Freude aber, wie schnell sich Kolo Muani an die Intensität und Spielgeschwindigkeit gewöhnte. In der Rückrunde steigerte sich der Frankfurter Frontmann noch einmal. Kolo Muani wurde effizienter. Zehn seiner 15 Saisontore erzielte er in diesem Jahr.

Von seinen Gegenspielern ist der Zick-Zack-Stürmer mit der feinen Ballbehandlung kaum zu halten. Der pfeilschnelle und kreative Franzose ist dribbelstark, technisch komplett und voller Energie. Oft schafft er es, die Gegenspieler mit seinen Sprints in die Tiefe zu überrennen. Sein Nationalmannschaftskollege Kylian Mbappé würde Kolo Muani gerne mehr an seiner Seite sehen. „Er bietet unserer Mannschaft andere Spielerperspektiven“, sagte der Star von Paris St. Germain.

Mit Riesenschritten hat Kolo Muani, dem viele Gegner mit immer mehr körperlicher Härte begegnen, die Herausforderung in Deutschland gemeistert. Frankfurts personifizierte Torgarantie, die im Hinblick auf ihre Laufbahn ein Spätstarter ist. Im Alter von 16 war Kolo Muani nach einem Probetraining als Rechtsverteidiger von der nationalen Ju­gendakademie abgelehnt worden. 2015 dachte er ans Aufhören. Heute steht Kolo Muani mit seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten über vielen anderen auf dem Fußballplatz.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!