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#Deutlicher Rüffel für Flick und Salihamidžić

Deutlicher Rüffel für Flick und Salihamidžić

Jeden Tag ein neues Kapitel. Es gab Zeiten, da besaß der FC Bayern ein Synonym, das beschrieb, dass es in München bisweilen mehr um alle Nebengeräusche des aufgeregten Fußballgeschäfts geht. Der FC Hollywood war irgendwann Geschichte, man beschränkte sich, sehr erfolgreich, wieder mehr auf das Sportliche. Doch nach wie vor schlagen die Geschichten aus München hierzulande ein paar höhere Wellen als an anderen Bundesliga-Standorten. Nun erlebt der FC Bayern unter Trainer Hansi Flick in den vergangenen 17 Monaten mit sechs Titeln eine sportlich sehr erfolgreiche Zeit. Doch es knirscht. Mal wieder.

Christopher Meltzer

Tobias Rabe

Tobias Rabe

Verantwortlicher Redakteur für Sport Online.

Und Flick steht dabei im Mittelpunkt. Wie Sportdirektor Hasan Salihamidžić. Die beiden wichtigen Entscheidungsträger im sportlichen Bereich des Klubs liegen, das ist längst kein Geheimnis mehr, bei ihren Ansichten nicht immer auf einer Wellenlänge. Und der Konflikt wird nach außen getragen. Das wurde erst am Mittwochabend rund um das mit 2:3 verlorene Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Paris wieder deutlich. Kurz vor dem sehr wichtigen Duell hatte Salihamidžić eine nicht ganz unwichtige Entscheidung verkündet: Der Vertrag des Verteidigers Jérôme Boateng, der in diesem Sommer ausläuft, wird nicht verlängert.

Im Sky-Interview sagte Salihamidžić: „Das ist eine gemeinsame Entscheidung der Vereinsführung, in die war der Trainer auch eingebunden.“ Es war kein Zufall, dass er in seinem kurzen Statement die Rolle des Trainers besonders betonte. Das macht diese Entscheidung nämlich so wichtig: Wie wirkt sie sich auf das ohnehin schon einigermaßen belastete Verhältnis zwischen Flick und Salihamidžić aus? Man darf zumindest daran zweifeln, dass Flick im Fall Boateng, mit dem er 2014 Weltmeister geworden ist, mit der Entscheidung seiner Vereinsführung einverstanden ist.

„Ich muss ein bisschen schauspielern“

Am Dienstag, als der Entschluss der Bayern noch nicht offiziell war, sagte Flick: „Für einen Trainer ist es immer eine gute Sache, wenn man solche Spieler hat, die erfahren sind, die eine enorme Qualität haben.“ Am Mittwoch, als der Entschluss offiziell war, sagte Flick, darauf angesprochen, dass er nicht antworten wolle und gab doch einen Kommentar ab, in den man viel hineininterpretieren konnte: „Ich muss hier professionell Fragen beantworten. Alles muss ich jetzt auch nicht beantworten, weil ich es auch nicht möchte. Ich muss da auch ein bisschen schauspielern. Gehört auch dazu zum Trainerjob.“

Was wollte er damit sagen? Die Anspielung passte jedenfalls zu seinen Aussagen in den vergangenen Wochen, in denen er stets viele Fragen offengelassen hat, allen voran eine: Welche Mannschaft wird er in der kommenden Saison trainieren? Flick hat beim FC Bayern einen Vertrag bis Mitte 2023. Und da es sportlich läuft, gäbe es in dieser Hinsicht auch keine Zweifel an einer Fortführung. Doch neben den Dissonanzen mit Salihamidžić gibt es eben auch noch eine attraktive Alternative: Bundestrainer Joachim Löw, dessen Assistent Flick einst war, räumt den Posten. Flick könnte sein Nachfolger werden.

Es ist also eine prekäre Gemengelage, die sich da abseits des Rasens in München, gebildet hat. Nun versucht der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge ein Machtwort zu sprechen. In der „Bild“-Zeitung sagte er am Freitag: „Wir müssen alle an einem Strang ziehen, müssen harmonisch, loyal und professionell zusammenarbeiten. Das ist meine klare Forderung an die sportliche Führung. Das hat den FC Bayern immer ausgezeichnet.“ Es ist Rummenigges Versuch, von oben mit dem deutlichen Rüffel für Flick und Salihamidžić, endlich Ruhe in dieser Fehde einkehren zu lassen.

Denn der FC Bayern steht vor entscheidenden Wochen. Im DFB-Pokal sind die Bayern zwar ausgeschieden, in der Bundesliga aber ist das Team auf Meisterkurs, in der Champions League braucht es einen Kraftakt in Paris. „Dieses Thema muss ein Ende haben“, sagte Rummenigge nun. „Es ist überflüssig, dass wir das permanent kommentieren müssen, zumal wir im letzten Viertel der Saison stehen, mit sieben Punkten Vorsprung Erster in der Bundesliga sind, und auch trotz unseres 2:3 gegen Paris noch eine Chance haben, in der Champions League weiterzukommen. Wir brauchen Ruhe und eine Fokussierung auf das Wesentliche.“

Ob das Machtwort Wirkung zeigt, wird sich schon an diesem Freitag zeigen. Flick wird von 13.30 Uhr an in der obligatorischen Pressekonferenz vor dem nächsten Bundesliga-Heimspiel gegen Union Berlin am Samstag (15.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky) Rede und Antwort stellen. Und natürlich wird der Trainer auf den Rüffel Rummenigges angesprochen werden. Es bleibt spannend zu beobachten sein, was er dazu sagen wird. Eines ist zumindest klar: Das Theater in München ist vielleicht nicht wirklich so groß wie in Hollywood. Doch die Geschichten aus München sorgen wieder für einige Unterhaltung der Fußballwelt.

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