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#Wie ausländische Kämpfer in der Ukraine kämpfen

„Wie ausländische Kämpfer in der Ukraine kämpfen“

Ein Park am Rande der Kiewer Innenstadt. Ein kurzes Stück geht es von einer Altbaustraße mit angegrauten Fassaden steil herab unter dichten Bäumen. Der Boden bedeckt mit knisterndem Laub. Dann tauchen ein paar ausgehobene Erdlöcher auf, aus denen noch frische Wurzelreste ragen.

Eine Gruppe Männer kommt den Hang heruntergetrabt. Ein bunter Haufen, einige in voller Kampfmontur mit Schutzwesten, andere nur im Jogginganzug. Manche tragen ein Sturmgewehr auf dem Rücken, ein älterer Herr in heller Rentnerjacke ist unbewaffnet gekommen. Der Größte aus der Gruppe trägt eine zerbeulte Metalltafel unter dem Arm und lehnt sie an einen Baum.

Die heutige Lektion: Sicherung eines Geländes, während der Feind vorrückt. Lane Perkins ist einer der Ausbilder. 26 Jahre alt, jungenhaftes Gesicht mit zurückhaltendem Lächeln, früherer Soldat der amerikanischen Marine und seit fast zwei Monaten in der Ukraine. Er lebt mit ein paar anderen in der Wohnung einer alten Dame in Kiew, die sie den Ausländern kostenlos überlassen hat. Tagsüber gibt er Kampftraining im Park.

Tausende ausländische Kämpfer sind in die Ukraine gekommen, um das Land gegen die russische Invasion zu verteidigen. Genaue Zahlen gibt es nicht, doch überall begegnet man ihnen – mit großen Armeerucksäcken auf dem Weg in den Krieg an polnischen Grenzorten, in dicken Pritschenwagen oder Vans mit ausländischen Kennzeichen draußen im Land selbst oder auch in der Kiewer Innenstadt. Viele haben sich der neu aufgestellten ukrainischen Fremdenlegion angeschlossen oder anderen Freiwilligenverbänden. Manche aber sind auf eigene Rechnung unterwegs, so wie Lane.

„Ba, ba, ba-ba, baa!“ – Ukrainer üben den Krieg gegen die russischen Besatzer.


„Ba, ba, ba-ba, baa!“ – Ukrainer üben den Krieg gegen die russischen Besatzer.
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Bild: Daniel Pilar

Wir hatten Lane Mitte März auf einem Stützpunkt im Westen der Ukraine getroffen, auf dem sich damals Dutzende Freiwillige aus dem Westen sammelten. Die meisten noch keine dreißig, doch fast alle mit militärischer Erfahrung.

Lane war fünf Jahre bei der Marine. Danach führte er mit einem Freund eine kleine Firma, die im Westen Amerikas Ladestationen für Elektroautos baute. Ein lukratives Geschäft, doch nach einem Unfall verkaufte Lane seinen Anteil. Als er vom russischen Angriff auf die Ukraine erfuhr, sagte er seiner Frau, dass er sie und den kleinen Sohn alleinlassen müsse, um in den Krieg zu ziehen. „Sie hat das verstanden“, sagt er. Aus seiner Sicht war das die Chance, auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen. Jetzt war der Moment gekommen, in dem er nützlich sein könnte.

Lane Perkins erklärt, wie man kämpft.


Lane Perkins erklärt, wie man kämpft.
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Bild: Daniel Pilar

Wie die meisten anderen ausländischen Kämpfer hatte Lane sich vor dem Start über Facebook mit Gleichgesinnten verabredet. Flug nach Warschau, Übernachtung im Hostel, dann weiter zur Grenze. Auf dem Stützpunkt im Westen der Ukraine herrschte gehetztes Durcheinander. Ständig kamen Neue an, alle versuchten sich zu organisieren und stemmten sich mit Kettenrauchen und markigen Sprüchen gegen die alles durchdringende Nervosität. Das erste Mal in einem Kriegsgebiet ohne die Gewissheit, die mächtige Militärmaschinerie der USA mit ihren Hubschraubern und Drohnen im Rücken zu haben. Damals tobte der Kampf um Kiew, jeden Tag war damit zu rechnen, dass Russlands Soldaten in die Hauptstadt einrücken würden. Und dass dann die Ukraine dem Angreifer ihre letzten Kräfte entgegenwerfen müsste, inklusive der frisch aufgestellten Fremdenlegion. Nur Lane wirkte damals auffallend ruhig.

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