Bei der Abschaffung der Negativzinsen für Sparer will die Deutsche Bank nicht vorpreschen. Deutschlands größte Geschäftsbank erwartet, erst im Oktober auf die Erhebung von Negativzinsen im Privatkundengeschäft verzichten zu können – sowohl bei der Deutschen Bank wie auch bei der Postbank. Dies sagte eine Sprecherin des Instituts auf Nachfrage.

Wie bereits zuvor angekündigt, will die Deutsche Bank erst konkrete Zinsschritte der Europäischen Zentralbank (EZB) abwarten. Diese hatte auf ihrer Sitzung in der vergangenen Woche angekündigt, den Leitzins im Juli um zunächst 25 Basispunkte anzuheben. Sollte sich der Satz der Einlagenfazilität, die Banken an die EZB zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken, dann reduzieren, werde dies an die Privatkunden „kurzfristig“ weitergegeben. Erst wenn die Einlagenfazilität in einem weiteren EZB-Zinsschritt null Prozent erreicht oder in den positiven Bereich rutscht, sollen die Verwahrentgelte gänzlich wegfallen.

Ob die Deutsche Bank bei einem positiven Einlagensatz wieder Zinsen zahlen will, lässt sie offen. Die ING Deutschland, nach Kunden Deutschlands drittgrößtes Institut, kündigte bereits im Mai an, die Negativzinsen zum 1. Juli faktisch abzuschaffen, in dem die Freibeträge, bis zu denen keine Negativzinsen berechnet werden, drastisch erhöht wurden.