Nachrichten

#Deutsche Wirtschaft im Abwärtssog

„Deutsche Wirtschaft im Abwärtssog“

Die Befürchtung gibt es schon länger, nun verdichten sich die Anzeichen dafür, dass die deutsche Wirtschaftsleistung im Spätsommer einbricht und eine Rezession beginnen könnte. Darauf deuten am Dienstag veröffentlichte Umfragedaten des S&P Global Flash (früher Markit) für August hin. Der Index fiel um 0,5 Punkte auf 47,6 Punkte. Das war der zweite Rückgang nacheinander. Werte von 50 Punkten und mehr, die Wachstum signalisieren, rücken damit in weite Ferne. Zuletzt hatte der Wert im Juni 2020 so niedrig gelegen, also zu Beginn der Corona-Krise, die einen schweren Wirtschaftseinbruch verursacht hatte. Für den Konjunkturindikator werden 800 repräsentativ ausgewählte Betriebe aus der Industrie und dem Dienstleistungsbereich nach ihrer Geschäftslage und ihren Aussichten befragt.

Johannes Pennekamp

Verantwortlicher Redakteur für Wirtschaftsberichterstattung, zuständig für „Die Lounge“.

Der S&P-Volkswirt Phil Smith sagte, die neuen Daten zeichneten „ein düsteres Bild von der deutschen Wirtschaft zur Mitte des dritten Quartals“. Die anhaltende Schwäche der Industrie, die nach wie vor unter Lieferkettenproblemen leidet, werde nun „durch die Abkühlung im Servicesektor verstärkt“. Die Inflation und die gestiegenen Zinsen hätten der Nachfrage „massiv geschadet“. Zuletzt hatten schon die Einzelhändler über ein rückläufiges Geschäft geklagt, was darauf hindeutet, dass die Deutschen zunehmend ihr Geld beisammen halten, auch aus Angst vor den steigenden Energierechnungen, die sie im Herbst erwarten. Viele Deutsche haben während der Pandemie zwar gespart, doch dieses Geld wird von den hohen Preisen zunehmend aufgezehrt, teilte das Ifo-Institut ebenfalls am Dienstag mit.

Auch Bundesbank ist pessimistisch

Die schwachen Daten fügen sich in ein insgesamt nicht optimistisches Bild. Die Bundesbank hatte am Monat gewarnt, dass nach der Stagnation zur Jahresmitte eine Rezession – also zwei Quartale mit schrumpfender Wirtschaftskraft – rund um den Jahreswechsel noch wahrscheinlicher geworden ist. Auf Jahressicht rechnet beispielsweise das Ifo-Institut zwar noch mit 2,5 Prozent Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zum Vorjahr und mit einem kräftigeren Aufschwung 2023. Diese Prognosen stehen aber unter Vorbehalt. Sollte Russland seine Gaslieferungen im Herbst dauerhaft einstellen, droht Volkswirten zufolge eine tiefere Rezession, vergleichbar mit der während der Corona-Krise.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich auch die Wirtschaftslage in Deutschlands unmittelbarer Nachbarschaft verschlechtert. Der S&P-Index für die Eurozone rutschte für den August ebenfalls unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten und erreichte den niedrigsten Wert seit eineinhalb Jahren. Mit Impulsen aus den Ländern, mit denen Deutschland wirtschaftlich eng verflochten ist, ist damit nicht zu rechnen. Denn auch China, Deutschlands wichtigster Handelspartner, hat wegen seiner restriktiven Lockdown-Politik mit großen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!