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#Deutschlands Erdgasspeicher sind noch zu 31 Prozent gefüllt

Deutschlands Erdgasspeicher sind noch zu 31 Prozent gefüllt

Mit der russischen Anerkennung der „Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk steigert sich der Konflikt zwischen Russland und dem Westen weiter. Damit ist auch davon auszugehen, dass die Energiepreise noch stärker als bislang steigen. Der Münchner Ökonom Clemens Fuest hatte gerade vor einem Preisschock bei Öl und Gas gewarnt, falls es zu einem Einmarsch Russlands in die Ukraine kommt: „Selbst wenn die Gaslieferungen nicht eingeschränkt würden, käme es zu einem Preisschock – jedenfalls vorübergehend.“

Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck rechnet wegen des Konflikts in der Ukraine mit weiter steigenden Gaspreisen. „Krieg treibt die Preise, die fossilen Preise nach oben“, sagte er in Düsseldorf. Dafür sei alleine Russlands Präsident Wladimir Putin verantwortlich. Mindestens kurzfristig sei mit steigenden Gaspreisen zu rechnen, nachdem die Ölpreise schon angezogen seien. „Wenn die Zukunft ungewisser ist, ist zu befürchten, dass die Preise nach oben gehen.“ Allerdings hänge dies beim Gas auch immer stark vom Angebot ab und die Menge an Flüssiggas LNG sei zuletzt ausgeweitet worden.

Habeck ergänzte, Deutschland sei beim Gasverbrauch zu 55 Prozent von russischen Quellen abhängig. Dies sei eine zu starke Abhängigkeit von einem Anbieter. „Die gilt es zu überwinden.“ Ziel müsse es sein, so schnell wie möglich aus fossilen Energien auszusteigen, auch Erdgas.

Wie sehr die höheren Preise auch die hiesigen Verbraucher erreichen, hängt indes mit davon, wie viel Erdgas etwa hierzulande vorrätig ist und verbraucht wird. In Deutschland sind die Erdgasspeicher derzeit noch zu 31 Prozent gefüllt. Das ist der Stand vom 20. Februar laut der Plattform AGSI und sehr wenig für diese Jahreszeit. Im Vorjahr lag der Füllstand zu dieser Zeit zwar ähnlich mit rund 32 Prozent, aber zuvor waren es 80 Prozent, 58 Prozent und 37 Prozent. Russland hat zuletzt betont, dass der staatliche Gasprom-Konzern seine Lieferverträge einhalte. Allerdings lieferte dieser auch nicht mehr als das.

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In der Europäischen Union sind die Gasspeicher laut AGSI zu 31 Prozent gefüllt. Auch das ist weniger als üblich: In den Vorjahren waren es zu dieser Zeit 39 Prozent, 64 Prozent, 45 Prozent und 36 Prozent.

Habeck will mehr Kontrolle

Habeck sieht dennoch keinen Grund zur Sorge. „Für diesen Winter ist die Versorgungssicherheit gewährleistet“, sagte er am Montagabend nach einem Treffen mit nordrhein-westfälischen Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart in Düsseldorf – und damit vor den neuen Entwicklungen im Konflikt mit Russland. Dennoch müssten die Speicher besser gefüllt sein, als dies in diesem Winter der Fall gewesen sei. „Die Speicher müssen voll sein und wir müssen eine Möglichkeit haben, diese Befüllung der Speicher zu kontrollieren.“

Bislang hat Habeck seine Pläne noch nicht umgesetzt. Es müsse eine Regulatorik entwickelt werden, die die Betreiber dazu verpflichte, die Gasspeicher voll zu halten. Dann gebe es klare Regeln für alle und niemand könne zu Lasten anderer Speicher leer lassen. Er bevorzuge diesen Weg vor der Möglichkeit, dass der Staat selber als Einkäufer tätig werde.

Sollte es in einer Eskalationsspirale nun zu geringeren oder keinen Lieferungen aus Russland mehr kommen, wären die Rücklagen gering. Der Verbrauch schwankt jedoch und hängt von mehreren Faktoren wie dem Wetter ab. Auch könnten andere Staaten wie Flüssiggaslieferungen (LNG) per Schiff aus Amerika einspringen, aber wahrscheinlich kaum die gesamten Lieferungen aus Russland übernehmen.

Alternativen gesucht

Auf die Frage nach Alternativen zu den russischen Erdgaslieferungen, die in Deutschland 55 Prozent des Erdgasbedarfs decken, nannte Habeck verflüssigtes Erdgas sowie Lieferungen aus Norwegen und den Niederlanden. „Und damit können wir die Versorgung Deutschlands sicher sicherstellen“, sagte der Minister.

Russland und Europa sind wirtschaftlich gegenseitig voneinander abhängig. Die Energielieferungen wie für Erdgas benötigt der Westen, wofür wiederum umfangreiche Zahlungen in den Osten gehen. Besonders stark ist Deutschland auf russisches Erdgas angewiesen, was der Hauptlieferant ist.

Rund die Hälfte der Wohnungen in Deutschland werden mit Erdgas beheizt. Auch setzen zahlreiche Industriebetriebe auf Erdgas. Ein Ausfall russischer Erdgaslieferungen würde wohl die Erdgaspreise steigen lassen und darüber zunächst Industriebetriebe treffen, wenn sich deren Produktion nicht länger lohnt und sie diese abschalten.

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