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#DFB-Torwart Manuel Neuer vor EM-Start: Raus mit dem Stachel!

DFB-Torwart Manuel Neuer vor EM-Start: Raus mit dem Stachel!

Schon seit einiger Zeit arbeitet die Akademie des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) an einem Projekt namens N28. Das ist kein Geheimcode, hinter dem Akten mit dem Sperrvermerk „Top Secret“ stünden: N steht für Nationaltorhüter, die 28 für das Jahr 2028, und zur Beruhigung der Auslandsgeheimdienste anderer Fußballnationen ist es auch nicht so, dass an Mitteln und Wegen geforscht wird, den Alterungsprozess bei Manuel Neuer aufzuhalten oder ihn mit bionischen Kräften auszurüsten. Es ist, zum Leidwesen des deutschen Fußballs, eine Reaktion darauf, dass sich hinter Neuer und Marc-André ter Stegen eine „kleine Lücke“ aufgetan habe, wie der Akademieleiter Tobias Haupt das sagt – im Land der Dichter, Denker und Torhüter ein unerhörter Zustand.

Es gibt da aber noch etwas, das die Späher anderer Nationen durchaus beunruhigen könnte (auch wenn es für jeden zu sehen ist): Manuel Neuer wirkt in seinem 36. Lebens- und 16. Profijahr so, als hätte er das Altern außer Kraft gesetzt, und vor der Europameisterschaft, die für die deutsche Nationalmannschaft an diesem Dienstag mit dem Duell gegen Frankreich in München beginnt (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-EM, im ZDF und bei MagentaTV), strahlt er mit jeder Faser seines 1,93 Meter langen Körpers aus, dass es etwas zu erledigen gibt – und zu begradigen. Neuer ist niemand, der eine Extra-Motivation braucht. Der bedingungslose Wille zu gewinnen gehört zu seiner Basisausstattung, aber so viel hat er in diesen Tagen doch verraten: dass der Stachel von 2018 noch sitzt, dass das Scheitern bei der WM in Russland etwas ist, das er „gutmachen“ wolle.

Damals kehrte er nach seinem dritten Mittelfußbruch und monatelanger Pause erst im letzten Moment ins Team zurück, und auch wenn ihn nach dem Vorrunden-Aus kein Vorwurf traf: Neuer gehörte zu einer zu großen Gruppe von Spielern, die mehr, als gut war, mit sich selbst beschäftigt waren. Der Kapitän hielt in Russland zwar die Bälle, aber die Fliehkräfte, die im deutschen Team wirkten, bekam er nicht eingefangen. Es sei damals vor allem darum gegangen, selbst „spielfähig zu werden“, sagte er am Montag vor dem Abschlusstraining in München, „Jetzt gehe ich mit einem guten Gefühl in das Turnier. Weil ich fit durch die ganze Saison gekommen bin, und weil ich die Mannschaft begleiten konnte, mich als Kapitän um ihre Belange kümmern konnte.“

Die Überzeugung: „Ich bin der Beste“

Wenn man ihn nun beobachtet, auf dem Torhüter-Trainingsfeld, das im Adi-Dassler-Stadion in Herzogenaurach auf die Laufbahn gelegt worden ist, dann kann man aus deutscher Sicht ein gutes Gefühl bekommen: An ihm wird es nicht scheitern. Neuer geht voran, manchmal ganz buchstäblich, wenn er auf dem Weg zum Platz die Kollegen Bernd Leno und Kevin Trapp sowie seinen Trainer Andreas Köpke hinter sich lässt. Und selbst wenn man aus irgendeinem Grund nicht wüsste, wer die Nummer eins im deutschen Tor ist, würde man das allein daran erkennen, wie Neuer sich in seinem Revier bewegt: die Brust nach vorn, das Kinn ein bisschen nach oben, dabei leicht federnd, der typische Neuer-Gang, der Freude und Entschlossenheit vereint und ihm auch im fortgeschrittenen Sportleralter etwas Jungenhaftes bewahrt hat – aber in einer Ausprägung, die eine tiefe innere Überzeugung ausstrahlt: „Ich bin der Beste.“

Eine Präsenz, die den Raum dominiert, zumal er auch athletisch noch einmal zugelegt hat. Timo Werner, der ihm als Stürmer öfter mal ein bisschen näher kommt, hat das so formuliert: „Wenn man vor ihm steht, ist das schon sehr beeindruckend. Was für eine Persönlichkeit er ist, und diese Aura, die er hat. Wenn man im Training bei ihm schießt und der Ball nicht genau in den Winkel geht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er ihn sicher fängt.“

Neuer will in den Händen halten, was er bei der WM 2018 nicht zu fassen bekam.


Neuer will in den Händen halten, was er bei der WM 2018 nicht zu fassen bekam.
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Bild: EPA

Das Spiel gegen Frankreich wäre unter Einhaltung der Gepflogenheiten Neuers einhundertstes Länderspiel gewesen – dann, wenn Trapp und Leno wie üblich das letzte Testspiel vor dem Turnier, gegen Lettland, unter sich aufgeteilt hätten, zwecks Spielpraxis und womöglich auch Klärung der weiteren Rangfolge hinter Neuer. Einen besseren Rahmen hätte es zudem kaum geben können: das erste EM-Spiel, gegen den Weltmeister, noch dazu im „eigenen“ Stadion in München. Aber es sprach einiges dafür, die Strahlkraft dieses Themas aus dem Turnier rauszuhalten: Bei der EM soll es um die Mannschaft gehen, und nicht um einen Einzelnen, selbst wenn das der Kapitän ist.

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