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#DHL-Pakete können nicht zugestellt werden? Daran liegt’s

„DHL-Pakete können nicht zugestellt werden? Daran liegt’s“

Das Gefährliche an Phishing ist, dass man nie voraussagen kann, in welche Verkleidung der schädliche Link verpackt wird. Mal ist es eine PayPal-Mail, mal ein Bitcoin-Erpresser, mal eine der zahlreichen Banken. Wir verraten, welche Phishing-Mails seit der 27. Kalenderwoche im Umlauf sind.

Arbeit im DHL Paketzentrum
Arbeit im DHL PaketzentrumBildquelle: Deutsche Post DHL/Oliver Lang

„Einfach aufpassen“ lässt sich leicht sagen. Doch, ob man im Eifer des Gefechts und angesichts eines vollen Postfachs stets die Zeit findet, sich jede einzelne E-Mail genau anzusehen, ist mehr als fraglich. Kein Wunder also, dass die Phishing-Masche auch heute noch hervorragend funktioniert und nach wie vor täglich unzählige Opfer fordert. Grundsätzlich gibt es jedoch nur zwei alternative Vorgehensweisen: Einerseits bieten die meisten Online-Dienstleister mittlerweile die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung an (mehr dazu unten) und andererseits ist die Gefahr deutlich geringer, wenn man schon vorab weiß, auf welche E-Mails man achten sollte. Und genau das erfährst du hier.

Phishing-Mails seit dem 04. Juli

Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte.

In dieser Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen:

  • DHL
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • Bitcoin-Erpressung

Details zur aktuellen Phishing-Situation

DHL

Eine aktuelle Masche bedient sich in der Kalenderwoche 27 der virtuellen Sprachassistentin Suzy. Betroffene erhalten eine E-Mail mit dem Titel „Track and Trace DHL“, in der Suzy die Opfer über ein Problem bei der Sendungszustellung informiert. Nutzer werden zunächst aufgefordert, ihre Sendungsverfolgungsnummer zu bestätigen. Anschließend erfahren die Opfer, dass ein Paket mit einem beschädigten Adressetikett vorliegt, bei dem sie als Empfänger angegeben sind. Nun müssen sie sich lediglich dafür entscheiden, ob das Paket an ihre private oder die geschäftliche Adresse zugestellt werden soll – und natürlich wird diese anschließend erfragt. Direkte Ansprache? Fehlanzeige!

Volks- und Raiffeisenbanken

Auch Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken stehen zurzeit im Fokus von Cyberkriminellen. Potenzielle Opfer sehen sich mit einer Phishing-Mail konfrontiert, in der Betrüger im Namen der Volks- und Raiffeisenbanken behaupten, eine „Anpassung neuer Funktionen“ vorzunehmen. Daher würden Kunden eine Verifizierung ausfüllen müssen. Das sollten Empfänger jedoch auf keinen Fall tun. Denn tatsächlich haben es die Scharlatane lediglich auf deine Zugangsdaten abgesehen – eventuell sogar inklusive einer Umgehung der sogenannten Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Daher solltest du die Phishing-Mail kurzerhand in den Spam-Ordner verfrachten.

Bitcoin-Erpressung

Die sogenannte Bitcoin-Erpressung ist mittlerweile wohlbekannt und weitverbreitet. Der grundsätzliche Ablauf sieht dabei wie folgt aus: Internet-Nutzer erhalten eine E-Mail, aus der hervorgeht, dass ihr Rechner seit Längerem mit einem Virus infiziert wurde. Die Betrüger wollen die Kontaktdaten von Freunden und Familienmitgliedern in Erfahrung gebracht, die Webcam gehackt und Nutzer dabei gefilmt haben, wie sie sexuelle Handlungen an sich selbst vornehmen. Nun sollen die Opfer 400 US-Dollar in Bitcoins transferieren, andernfalls werden die erbeuteten Daten veröffentlicht.

Interessanterweise sinkt der geforderte Betrag mit jedem verflogenen Monat deutlich. Ursprünglich betrug die Forderung noch 1.200 US-Dollar. Dennoch warnte zuletzt das LKA Niedersachsen vor der Masche. Denn genau das ist es. Lediglich eine Masche, nichts weiter. Ausführlichere Infos zur Bitcoin-Erpressung bekommst du hier:

Phishing 2022 – Bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2022 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Advanzia Bank
  • Amazon
  • Apple
  • BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
  • Barclays
  • Bitcoin-Erpressungen
  • Commerzbank
  • Deutsche Bank
  • Deutsche Kreditbank (DKB)
  • DHL
  • DKB
  • Ionos
  • ING
  • Landesbank Berlin (LBB)
  • PayPal
  • Postbank
  • SMS (Voicemail)
  • Sparkasse
  • Telekom
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • WEB.DE
  • WhatsApp
  • Zollamt

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatisch Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So löst du das Problem eleganter

So schützt du dich

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.



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Bildquellen

  • Webcam: Matheus Bertelli / Pexels
  • Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
  • Arbeit im DHL Paketzentrum: Deutsche Post DHL/Oliver Lang

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