#Dicke Berliner Luft vor dem Stadtduell
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„Dicke Berliner Luft vor dem Stadtduell“
Die U-Bahn-Linie 2 verbindet das Berliner Stadtzentrum mit dem Westen, wo das Olympiastadion liegt. Die Strecke ist seit einiger Zeit wegen Bauarbeiten unterbrochen, am Samstag wird sie aber kurzfristig funktionstüchtig gemacht. Für wenige Stunden, wenn das Derby zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Union stattfindet (18.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky).
Zu transportieren gibt es genügend Fahrgäste, das Spiel ist ausverkauft. Zum ersten Mal seit Januar 2020 werden wieder mehr als 76.000 Zuschauer anwesend sein im Olympiastadion. Dort ist Herthas Heimat seit Jahrzehnten, nur möchte der Klub schon länger gern ausziehen und eine neue Arena bauen.
In Sachen Stadionfrage war man zuletzt so wenig vorwärtsgekommen wie in der Tabelle, wo sich Hertha als Vorletzter in höchster Abstiegsgefahr befindet. Nachdem der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf unter der Woche einen Neubau auf einem von Hertha favorisierten Gelände abgelehnt hat, gibt es nun neue Hoffnung.
Berlins Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) stellte ein Areal ganz in der Nähe in Aussicht. Unter der Bedingung, Hertha müsse die geplante Zuschauerkapazität von rund 50.000 Besuchern verringern. Genaue Zahlen wurden nicht genannt, Hertha-Manager Fredi Bobic gab sich dennoch erfreut. „Das zeigt, welch positive Gespräche wir zuletzt mit der Stadt hatten“, sagte Bobic.
Bewegung beim Thema Stadionneubau war die erfreulichste Nachricht einer ansonsten mal wieder ereignisreiche Woche bei Hertha BSC. Wie zuletzt oft hatte das mit Investor Lars Windhorst zu tun. Es gab Meldungen, wonach Windhorst seine für 374 Millionen Euro erworbenen Anteile an der Profiabteilung von Hertha BSC angeblich verpfändet hätte. Die soll Windhorst bei einer Tochtergesellschaft seiner Holding Tennor namens Peil Investment geparkt haben.
Mindestens ein Unruhefaktor
Diese Gesellschaft soll er im Rahmen eines Kreditgeschäftes als Sicherheit angegeben haben. Mehrere Medien hatten berichtet, dass ein Notariat mit Sitz in den Niederlanden sich schriftlich bei Hertha BSC gemeldet habe, um in Erfahrung zu bringen, welchen Wert die von Windhorst gehaltenen Anteile besitzen.
Windhorst dementierte eine bevorstehende Zwangsveräußerung seiner Anteile von Hertha BSC. Über den Kurznachrichtendienst Twitter schrieb er: „Die Hertha-Anteile der Peil Investment sind weder verpfändet, noch werden sie zwangsversteigert!“ Im Raum steht, dass das Notariat sich schlicht geirrt hat, weil es nicht von einer Einigung zwischen Windhorst und seinen Kreditgebern wusste.
Als Unruhefaktor taugte der Vorgang aber allemal, das Verhältnis von Klub und Investor ist nicht erst seit dieser Angelegenheit belastet. Erst vor wenigen Wochen hatte Windhorst zum Sturz von Herthas Präsident Werner Gegenbauer aufgerufen. Der wiederum dürfte sich durch Windhorsts scheinbar riskantes Geschäftsgebaren bestätigt sehen. Eine Zusammenarbeit beider Männer zum Wohle von Hertha BSC ist derzeit ausgeschlossen.
Viele Schlagzeilen
Es gehört zu den großen Problemen der Berliner, dass der Klub neben dem sportlichen Alltag allerlei Schlagzeilen produziert. Dabei gibt das Tagesgeschäft an sich schon genug her. Gegen Union soll nach zwei Niederlagen in Bundesliga und DFB-Pokal der erste Sieg her. „Wir haben noch sechs Endspiele.
Mit jedem Punkt, den wir nicht machen, wächst der Druck, der ja eh schon groß ist“, sagt Trainer Felix Magath vor dem Saisonendspurt. Nach dem Derby trifft Hertha auf die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf Augsburg, Stuttgart und Bielefeld. Nach diesen Begegnungen wird es wohl eine klare Tendenz geben, in welcher Liga Hertha in der kommenden Saison antreten muss.
Von Sorgen dieser Art ist Union gänzlich befreit. Die im Osten beheimateten Berliner peilen die abermalige Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb an. Auf die Frage, was der Rivale vom anderen Stadtende richtig mache, sagt Magath: „Union hatte eine Linie und hat diese Linie durchgezogen. Das ist auch mit dem ersten Mann Dirk Zingler verbunden.“
Zingler führt Union seit bald zwei Jahrzehnten, er hat den Klub aus dem Amateurlager bis nach Europa gebracht. Bei Hertha BSC träumen sie davon seit Jahren, nur beschäftigen den Klub erst einmal dringlichere Fragen. Eine davon lautet, wer denn frei nach Magath überhaupt der „erste Mann“ im Verein ist. Präsident Werner Gegenbauer oder Investor Lars Windhorst?
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