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#„Die Athleten profitieren vom Solidarmodell des IOC“

„Die Athleten profitieren vom Solidarmodell des IOC“

Soll das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Athleten an den Einnahmen Olympischer Spiele beteiligen? Die Forderung, zuletzt an dieser Stelle erhoben von Maximilian Klein von Athleten Deutschland, ist grundsätzlich mehr als plausibel. Sie ist selbstverständlich: Die Athletinnen und Athleten stehen im Mittelpunkt der olympischen Bewegung. Die Spiele sind in erster Linie ihre Spiele. Sie sind die Hauptakteure und die wesentlichen Nutznießer – auch finanziell.

Olympische Spiele, das weitaus größte Event weltweit, zu veranstalten, kostet Geld. Es wird nicht nur für dessen Durchführung alle zwei Jahre benötigt, sondern auch und gerade dafür, kontinuierlich die globalen Sportstrukturen auf allen Kontinenten aufzubauen, zu erhalten und zu entwickeln – und das besonders in solchen Sportarten, die diese Aufgabe allein nicht schultern können. Darum verteilt das IOC 90 Prozent seiner gesamten Einnahmen an den Sport in der ganzen Welt, und zwar nicht nach kommerziellen Gesichtspunkten, sondern im Geist der Inklusion und Solidarität.

3,4 Milliarden von 2013 bis 2016

Solidarität ist das Fundament und Kernanliegen der olympischen Bewegung, einschließlich ihrer Finanzstruktur. Sie sorgt für die langfristige Entwicklung der olympischen – und übrigens auch der paralympischen – Athletinnen und Athleten und des Sports von der Basis bis zur Spitze der Leistungspyramide. In den Jahren der Olympiade 2013 bis 2016 wurden rund 3,4 Milliarden Euro verteilt. Das sind umgerechnet etwa 3 Millionen Euro pro Tag.

Allein die Ausrichter der Spiele in Sotschi und Rio de Janeiro wurden mit knapp 2,5 Milliarden US-Dollar unterstützt. Die 40 olympischen Sportarten und ihre internationalen Verbände bekamen rund 740 Millionen US-Dollar, mit dem gleichen Betrag wurden die 206 Nationalen Olympischen Komitees (NOK) gefördert, über die das IOC Zuschüsse für Olympia-Mannschaften und Stipendien für individuelle Athleten zahlt. Darüber hinaus gehen Finanzbeiträge an zahlreiche weitere Sportorganisationen und an den weltweiten Anti-Doping-Kampf. Das Geld wird genutzt, um den Athletinnen und Athleten beste Bedingungen zu bieten und Kosten zu decken, die sonst auf sie verteilt werden müssten.

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In einer Reihe von Ländern sind die NOK und nationalen Sportverbände fast ausschließlich auf die Unterstützung des IOC angewiesen. Wie schwierig die Situation mancherorts ist, zeigt eine Zahl aus Tokio: Das IOC, der Weltverband der Sportartikelindustrie (WFSGI) und einige der weltweit führenden Sportartikel-hersteller verhalfen mehr als 500 Athleten aus 73 NOK zu einer angemessenen Ausrüstung für die Spiele. Ohne diese Hilfe hätten die Sportler kaum zu ihren Wettkämpfen antreten können, denn eine staatliche Sportförderung wie in Deutschland im dreistelligen Millionenbereich und eine starke Stiftung Deutsche Sporthilfe gibt es vielerorts nicht.

Trotzdem profitieren auch deutsche Athletinnen und Athleten umfassend von den Einnahmen des IOC. Der Deutsche Olympische Sportbund erhält in der laufenden vierjährigen Olympiade vom IOC und durch Einnahmen aus den vom IOC überlassenen Marketingrechten für die Teilnahme an den Sommer- und Winterspielen insgesamt rund 30 Millionen Euro. Allein die Zuschüsse zu den Entsendungskosten von Team Deutschland nach Tokio belaufen sich auf bis zu 1,5 Millionen US-Dollar, mit denen Kosten gedeckt werden, die durch die Olympia-Teilnahme entstehen.

Unterschied zu Profiligen

Athleten treten bei Olympischen Spielen als Teil einer Mannschaft an: der ihres NOK. Diese Mannschaften partizipieren am wirtschaftlichen Erfolg der Spiele und entscheiden, wie sie dieses Geld einsetzen. Gleiches gilt für die internationalen Sportverbände, die ihre Arbeit und ihre außerolympischen Wettkampfserien aus diesen Geldern finanzieren.

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