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#Die besondere Stärke des FC Bayern

Die besondere Stärke des FC Bayern

Toni Kroos hätte wohl seine Freude an dieser Reise des FC Bayern gehabt. Das lag aber nicht nur am sportlichen Ertrag. Die Münchner gewannen auch das 13. Spiel in der Champions League in Serie mit dem 2:1-Sieg bei Lokomotive Moskau am Dienstagabend und sind schon früh auf dem sicheren Weg ins Achtelfinale. Vielmehr hätte sich Kroos auch daran erfreut, dass es der Tross des FC Bayern sehr eilig hatte. Noch in der Nacht reisten die Münchner flink mit dem Flugzeug zurück. Es gab kein langes Bankett, wie es vor Corona noch Tradition war nach den Champions-League-Spielen der Bayern.

Tobias Rabe

Tobias Rabe

Verantwortlicher Redakteur für Sport Online.

„Das war immer quälend“, sagte Kroos, der die Münchner 2014 verließ und nun bei Real Madrid spielt, im Podcast „Einfach mal Luppen“, den er mit seinem Bruder Felix produziert. Es gebe Spiele, „da hast du danach keinen Bock mehr auf sowas. Das fand ich ehrlich gesagt immer ein bisschen nervig. Da bin ich schon sehr froh, wie es hier geregelt wird.“ Es sei „unbezahlbar, schnell wieder nach Hause zu kommen.“ Ob er nun aber nicht doch lieber ein Bankett gehabt hätte? Mit Real kam er am Dienstag nur zu einem 2:2 in Mönchengladbach, Madrid hat erst einen Punkt auf dem Konto.

Die Lage der Münchner Champions indes sieht rosig aus, auch wenn die Partie in Moskau ein hartes Stück Arbeit war. Nach der Führung durch Leon Goretzka (13. Minute) nutzten die Bayern ihre guten Chancen nicht und standen nach dem Ausgleich durch Anton Mirantschuk (70.) plötzlich unter Druck. Erst das sehenswerte Tor von Joshua Kimmich (79.) sicherte die drei Punkte, auch wenn die Bayern in der Schlussphase bangen mussten. „Es war ein Arbeitssieg, aber der war letztendlich verdient“, sagte Trainer Hansi Flick bei TV-Sender Sky. „Der Gegner hat seine Chance gewittert, aber die Mannschaft hat sich dagegengestemmt.“

Viele Worte wollte Flick nicht verlieren kurz bevor die Bayern den Heimflug antraten. „Arbeitssieg, abhaken – und jetzt bereiten wir uns auf Köln vor“, sagte er bei der Pressekonferenz. Er lobte die „Moral, dass man, auch wenn der Gegner ein bisschen die Oberhand gewinnt, trotzdem die Qualität hat, das 2:1 zu machen“. Ähnlich sag es Torwart und Kapitän Manuel Neuer: „Wir glauben immer an uns, dieser Spirit ist in der Mannschaft. Es war hier auswärts nicht so leicht, aber wir haben keine Federn gelassen. Wir mussten ackern und haben uns das Ergebnis erkämpft.“

Passend dazu stand diesmal nicht Supertorjäger Robert Lewandowski im Mittelpunkt. Der Pole hatte es schwer, gegen die robuste Defensive der Russen. Seine beste Aktion hatte Lewandowski, als er in den Strafraum von Lok dribbelte und gefoult wurde. Er stand gar schon zum Elfmeter bereit, als der Videoassistent genau hinschaute und im Vorfeld eine Abseitsposition entdeckte. Statt Strafstoß für die Bayern gab es Freistoß für Moskau. Die Arbeit, die Lewandowski nicht mit einem Tor krönen konnte, erledigten dafür zwei aus dem Maschinenraum des Spiels: Goretzka und Kimmich.

Goretzka stieß immer wieder aus dem Mittelfeld in die Spitze vor und beschäftigte die Lok-Abwehr schwer. Sein Führungstor war ein Paradebeispiel. Nach einer Seitenverlagerung von Corentin Tolisso rannte Goretzka in den Strafraum, um am ersten Pfosten die Volleyflanke von Benjamin Pavard mit dem Kopf zu veredeln. Dass er in der Halbzeit mit Wadenproblemen ausgewechselt werden musste, schadete dem Münchner Spiel. Einen längeren Ausfall befürchtet Trainer Flick nicht: „Ich denke nicht, dass es eine schlimmere Verletzung ist.“ Der Wechsel sei mehr eine Vorsichtsmaßnahme gewesen.

Auch Thomas Müller war nur 45 Minuten im Einsatz in Moskau. Er plagte sich schon vor der Partie mit muskulären Problemen und durfte sich nach der Pause kurieren. Kimmich indes spielte durch und sorgte mit einem Geniestreich in Zusammenspiel mit dem für Goretzka eingetauschten Javi Martinez für den Siegtreffer. Den harten Pass des Spaniers nahm er mit links gekonnt an, drehte sich um 180 Grad und wuchtete den Ball volley mit rechts exakt in die linke untere Ecke des Tores. Die Präzision erinnerte an das Siegtor in der Bundesliga in Dortmund im Sommer, als ein Lupfer ins Tor fiel.

„Wir wussten, dass es heute unangenehm wird“, sagte Kimmich, der sich nach einem emotionalen Duell mit Moskaus Stürmer Ze Luis vor seinem provozierenden Gegenspieler aufbaute und das Signal gab, dass sich die Münchner nichts gefallen lassen wollen vom aufmüpfigen Außenseiter. „Wir haben es uns auch selber schwergemacht. Wir haben viel zu einfach die Torchancen zugelassen.“ Das galt auch für Kimmich, der aus vier Metern bei einer Möglichkeit den Gegner anschoss. „Das sah blöd aus“, sagte Kimmich. „Am Ende gewinnen wir es trotzdem, das spricht für unsere Qualität. Aber wir hatten in einigen Situationen Glück. Man muss sagen, dass das absolut nicht unser bestes Spiel war.“

Auch Flick war die Gefahr, die seine Mittelfeldzentrale ausstrahlte, nicht verborgen geblieben. „Klar, ich freue mich, dass unsere Mittelfeldspieler torgefährlich sind“, sagte Flick nach „den beiden Toren unserer Sechser“ über die besondere Stärke des FC Bayern. Nun geht es nächste Woche mit der Optimalausbeute von sechs Punkten nach Salzburg. Sowieso sind die Münchner bis zur nächsten Länderspielpause Mitte November ständig auf Achse. Am Samstag geht es nach Köln, nach dem Salzburg-Spiel zum Bundesliga-Klassiker nach Dortmund. Ein Bankett gibt es auch dann nicht, was bei diesem engen Corona-Spielplan vielleicht nicht nur Toni Kroos, sondern auch manchen aktuellen Bayern-Spieler freuen dürfte.

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