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#Drohnen für Wildtiere in Schutzgebieten?

Schlimmer noch als ein totes Rehkitz sei für die Landwirte eines, bei dem die Beine abgehackt wurden, sagt Andreas Brandt. Er ist Jäger, Anwalt und Vorsitzender des Vereins Deutsche Wildtierrettung. Wenn von Anfang Mai an das Grünland gemäht wird, verenden jedes Jahr Tausende Wildtiere. Sie werden in dieser Zeit geboren und haben anfangs oft noch keine Fluchtreflexe.

Julian Staib

Politischer Korrespondent für Norddeutschland und Skandinavien mit Sitz in Hamburg.

Nach Angaben der Deutschen Wildtierrettung werden jährlich rund 500.000 Wildtiere getötet oder verstümmelt, davon rund ein Fünftel Rehkitze. Früher hätten die Landwirte beim Mähen oft einen Hammer dabei gehabt, sagt Brandt, um schwer verletzte Rehkitze zu töten. Das sei grausam, auch für die Landwirte.

Um die Tiere zu retten, gehen die Landwirte zusammen mit Jägern und anderen Freiwilligen vor dem Mähen durch die Wiesen. Auch wird versucht, mit Duftstoffen oder Lärm die Tiere zu vertreiben. Aber durch den Strukturwandel sind die Flächen oft zu groß dafür geworden. Als effektiv hat sich nach Angaben Brandts der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras er­wiesen. Rund 300 Kitzretter-Teams mit Drohnen gibt es demnach deutschlandweit, durch die Technik sei die Zahl der geretteten Tiere deutlich gestiegen.

Dabei machen nach Angaben Brandts mittlerweile fast alle Bundesländer mit. Nur Hamburg nicht immer. In der Stadt gibt es 37 Naturschutz­gebiete, viele mit großen Wiesen, die oft auch in der Brutzeit gemäht werden dürfen. Doch ist dort der Einsatz von Drohnen nicht zulässig. Das führt nach Angaben von Brandt dazu, dass dort deutlich mehr Jungtiere umkommen.

Hamburgs Umweltbehörde verweist bei dem Thema auf die jeweiligen Schutzgebietsverordnungen, die in den meisten Naturschutzgebieten Drohnen grundsätzlich untersagen. Auf Nachfrage begründet die Behörde gegenüber dem Evangelischen Pressedienst das Verbot hauptsächlich mit einer möglichen Störung sensibler und streng ge­schützter Tierarten wie Greifvögel, vor allem zu den Brut- und Aufzuchtzeiten.

Das Argument, die Drohneneinsätze störten die Bodenbrüter, sei absurd, sagt Brandt. Schließlich würden die Flächen kurz danach von einem Kreisel­mäher be­arbeitet. Andere Bundesländer machten hier Ausnahmen, das sei auch in Hamburg notwendig.

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