#Die East Side Gallery: Geschichte, Wissenswertes und Besucherinfos
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„Die East Side Gallery: Geschichte, Wissenswertes und Besucherinfos“
Die East Side Gallery ist das längste erhaltene Stück Mauer in Berlin – und nicht nur deswegen eine Touristenattraktion. Künstler*innen haben den Wall mit Graffiti verschönert und aus dem Symbol der Trennung ein besonderes Monument geschaffen. Was ihr über Berlins buntestes Denkmal wissen müsst.
Die East Side Gallery wurde aus der Not der Ostkünstler*innen geboren
Geschichte Die Mauer teilte Berlin in Ost und West. Nach der Wiedervereinigung wurde sie weitestgehend abgerissen. Der 1.316 Meter lange Abschnitt zwischen Ostbahnhof und Oberbaumbrücke entlang der Spree ist das größte erhaltene Teilstück. Dieses bekam eine besondere Aufmerksamkeit, als nach der Wiedervereinigung ostdeutsche Künstler*innen keinen oder kaum noch Einnahmen hatten.
Der Verband Bildender Künstler der DDR ging im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler auf – gemeinsam suchten die Vorsitzenden nach einer Möglichkeit, den Mitgliedern aus Ostdeutschland eine Möglichkeit zu geben, ihrer Kunst Öffentlichkeit zu verschaffen. Geboren wurde die Idee einer East Side Gallery – die Mauer sollte mit Bildern, die die Veränderungen durch den Mauerfall thematisierten, gestaltet werden.
Beinahe hätten McDonald’s und Coca-Cola die East Side Gallery gesponsort
Zwischenzeitlich war angedacht, Sponsoren ins Boot zu holen, die amerikanische Botschaft etwa vermittelte Kontakte zu McDonald’s und Coca-Cola. Die Kunstschaffenden hatten allerdings umfassende Bedenken, die East Side Gallery in dieser Form zu kommerzialisieren. Entsprechend wurde die Idee verworfen.
Final eröffnet wurde die East Side Gallery dann am Montag 28. September 1990. Zwischenzeitlich wurden einige Werke saniert, bis es 2009 eine umfassende Generalüberholung gab, bei der die Bilder weitestgehend entfernt und die Mauerteile geöffnet wurden, um den inneren Stahl von Korrosion zu befreien. Gleichzeitig wurde versucht, die Künstler*innen ausfindig zu machen, damit diese ihre Werke reproduzieren konnten.
87 der zu diesem Zeitpunkt noch lebenden 115 Künstler taten dies – andere formulierten öffentlich Kritik an dem Projekt, dass die Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung verantwortete. Vorrangig ging es dabei um die Bezahlung der Kunstschaffenden, die 3.000 Euro bekommen sollten. Einige sahen durch die Entfernung ihre Rechte verletzt und weigerten sich, Plagiate zu schaffen oder schaffen zu lassen. Heute befinden sich 104 Kunstwerke an dem Mauerabschnitt.
David Hasselhoff setzte sich gegen Entfernung von Gallery-Teilen ein
Massiven Protest gab es gegen die Entfernung von Mauerteilen im Zuge der Bebauung des Spreeufers. Zu einer Demo im März 2013 kamen mehr als 6.000 Menschen, unter ihnen auch der Schauspieler und Sänger David Hasselhoff. Geholfen hat es wenig, für die Bauarbeiten wurden vier Mauerteile entfernt – unter Polizeischutz.
Fun Facts Das populärste Kunstwerk ist „Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben“ von Dmitri Wladimirowitsch Wrubel. Es zeigt Leonid Breschnew und Erich Honecker beim „Bruderkuss“ – das Bild reproduziert ein Foto aus dem Jahr 1979. Der Titel spiegelt Wrubels damalige persönliche Probleme wider, der Künstler musste sich zwischen zwei Frauen entscheiden.
Eine ganz besonders berühmte Frau machte vor ihrem Konzert auch Erinnerungsfotos vor der East Side Gallery – Beyoncé.
Wichtige Infos für den Besuch der East Side Gallery
Öffnungszeiten Als Bauwerk im öffentlichen Raum ist die East Side Gallery immer geöffnet.
Tipp Die Stiftung Berliner Mauer hat zum 30. Geburtstag im September 2020 viele Materialien zur Geschichte der East Side Gallery, unter anderem auch Podcasts mit Künstler*innen, veröffentlicht. Sie liefern ein umfassendes Bild über den Mauerstreifen, der seit 1991 unter Denkmalschutz steht.
Anfahrt Die East Side Gallery ist aufgrund ihrer Lage zwischen Oberbaumbrücke und Ostbahnhof am besten von letzterem beziehungsweise der Station Warschauer Straße aus zu erreichen. Sie steht an der Mühlenstraße. Es gibt PArkmöglichkeiten, auch am Mercedes-Benz-Platz.
In der Nähe Weitere Sehenswürdigkeiten sind zum Beispiel die Oberbaumbrücke, die Friedrichshain und Kreuzberg verbindet und von der ihr ganz wunderbar den Molecule Man sehen könnt. Das Berghain ist nicht weit weg. Und der Mercedes-Benz-Platz gehört zu Berlins Bausünden.
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