#Die Flut im Ahrtal und der Landrat als kommunaler Krisenmanger
Inhaltsverzeichnis
„Die Flut im Ahrtal und der Landrat als kommunaler Krisenmanger“
Über einen Sonderbeauftragten für die Bewältigung der Hochwasserkatastrophe mag man streiten. Zum einen ist das Unglück nahezu beispiellos, und es gibt zu denken, dass diese Forderung auch aus dem kommunalpolitischen Raum kommt. Andererseits ist der Umgang mit Krisenlagen, die Ländergrenzen überschreiten und in denen es auf eine gute föderale Koordination ankommt, nicht so außergewöhnlich. Besondere Stäbe und Staatsdiener mit speziellen Aufgaben für komplexe Geschehnisse gehören zum Bundesstaat – unabhängig von ihrem Etikett. Hauptsache, den in Not geratenen Bürgern wird schnell und zuverlässig geholfen, und die betroffenen Gebiete füllen sich bald wieder mit Leben.
Kein Beauftragter und keine Kommission kann dagegen den Verantwortlichen ihre Last abnehmen. Auch die kann durchaus auf mehrere Ebenen und Schultern verteilt sein. Sie nimmt jedenfalls mit der Entfernung vom Ort der Katastrophe ab, verwässert gleichsam. Und es ist leicht, aus den Hauptstädten einzufliegen, schnell nach dem Rechten zu sehen und zu erklären, man habe alles getan und tue es auch weiterhin.
Vor Ort wird viel geleistet
Wenn alles gut läuft, ist von einem Landrat meist nicht die Rede. Er aber ist verantwortlich – und muss den Kopf hinhalten. Nach reiflicher Prüfung hat die Staatsanwaltschaft Koblenz jetzt entschieden, wegen des Anfangsverdachts fahrlässiger Tötung zu ermitteln, weil an der Ahr womöglich nicht in einer Weise gewarnt und evakuiert wurde, die geboten gewesen wäre.
Es ist gut möglich, dass dieses Verfahren, unabhängig von seinem Ausgang und anders als in einem politischen Untersuchungsausschuss, nicht nur eine präzise Rekonstruktion des Geschehens erlaubt, sondern auch Anlass zu neuem Nachdenken über die Funktion des Landrats und des Schutzes vor Ort gibt. Es sollte deutlich werden, wie verantwortungsvoll das Amt des kommunalen Krisenmanagers ist, der schnell im Blickpunkt des ganzen Landes stehen kann. Seine berechtigte Haftung sollte aber nicht abschreckend wirken. Gerade auch in der Gemeinschaft vor Ort, nicht nur in Brüsseler oder Berliner Parlamentssesseln, braucht das Land gute Leute.
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.
Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.
Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.