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#Die Folgen des russischen Überfalls für die Ostsee-Region

„Die Folgen des russischen Überfalls für die Ostsee-Region“

Ausrückende Minenjagdverbände, erhöhte Wachsamkeit auf Gotland, neue Erwägungen zum NATO-Beitritt in Stockholm und Helsinki – der russische Überfall auf die Ukraine hat im europäischen Norden die Dinge verändert. Zugleich werden in der Ostsee vermehrte Aktivitäten der russischen Seestreitkräfte registriert. Über Wasser, aber auch unter Wasser tauchen mehr russische Einheiten auf als zuvor. Moskaus baltische Flotte hat einige ihrer großen Landungsschiffe vom Heimathafen Baltijsk, dem früheren Pillau, ins Schwarze Meer verlegt.

Matthias Wyssuwa

Politischer Korrespondent für Norddeutschland und Skandinavien mit Sitz in Hamburg.

Sie lauern nun vor Odessa, voll beladen mit Gefechtsfahrzeugen und Truppen, auf den nächsten Angriff im Ukrainekrieg. Russland verfügt in der Ostsee über mindestens 25 Fregatten und Korvetten unterschiedlicher Modernität. Dazu ein Dutzend weiterer großer Landungsschiffe.

Die Deutsche Marine, die sich unter neuer Führung des Vizeadmirals Jan Christian Kaack noch vom schweren Reputationsschaden erholt, den ihr der ehemalige In­spekteur zugefügt hatte, entsandte kurz nach Ausbruch der Feindseligkeiten zahlreiche Schiffe und Boote aus den Häfen, darunter zwei Fregatten, Korvetten und mehrere Minenabwehreinheiten, die sich noch in diesem Monat an einem größeren Manöver zur Minenabwehr beteiligen sollen. Was genau die Schiffe in der Ostsee tun sollen, ist unklar. Die Marine empfindet sich in der Region als „900-Pfund-Gorilla“ und war es sich wohl schuldig, neben den Aktivitäten von Heer und Luftwaffe ebenfalls etwas zu unternehmen.

Schwere Geschütze werden aufgefahren

So wurde vor Kaliningrad die Fregatte Sachsen ausgemacht, die auf Flugabwehr spezialisiert ist, allerdings vor einiger Zeit einen schweren Brandschaden an den notwendigen Startanlagen erlitten hat. Wie ein westlicher Geheimdienstvertreter mitteilte, habe die russische Seite auf diese Marineaktivitäten außerhalb des Protokolls ihrerseits kurzzeitig mit Annäherungen und Überflügen reagiert. Es wird erwartet, dass russische Aktivitäten in der Ostsee, aber auch im hohen Norden weiter ansteigen, analog zu den Aktivitäten von NATO-Schiffen. Zu rechnen sei zudem damit, dass die russische U-Boot-Flotte ihre erhöhte, auch nukleare Einsatzbereitschaft dadurch könnte. Dazu könnten etwa zu Testzwecken von U-Booten aus Raketen abgeschossen werden, die auf Testgelände in Russland zielen. Ähnliche Übungen hatte es kurz vor dem russischen Angriff Mitte Februar bei den Landstreitkräften gegeben.

Die Ostsee zwischen finnischem Meerbusen und Fehmarn-Belt


Die Ostsee zwischen finnischem Meerbusen und Fehmarn-Belt
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Bild: F.A.Z.

Über Gotland hatte das russische Verhalten schon für viel Aufregung gesorgt. Die schwedische Insel liegt im Zentrum der Ostsee, gut 300 Kilometer vor Kaliningrad. Strategisch könnte ihr für die Versorgung und den Nachschub von NATO-Truppen im Falle eines Angriffs auf die baltischen Staaten eine große Bedeutung zukommen. Den Schweden ist die Bedeutung der Insel klar. Nachdem auch Stockholm in den 2000er-Jahren die Verteidigungsausgaben gesenkt hatte, erhöhten die Schweden diese nach der russischen Annexion der Krim 2014 ebenso wie ihre militärische Präsenz auf Gotland.

Schon vor dem russischen Überfall auf die Ukraine patrouillierten im Januar schwedische Soldaten auf der Insel. Seit dem Überfall wird nun nicht nur die Diskussion in Schweden und Finnland immer intensiver geführt, ob man nicht doch der NATO beitreten sollte. Sondern auch die Pläne für eine immer bessere Ausstattung des Militärs. So wollen auch die Schweden in den nächsten Jahren zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben. Vor allem aber diskutieren Helsinki und Stockholm miteinander intensiv, wie sie sich und damit auch die Ostsee verteidigen können.

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