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#Die Geliebte am Katzentisch

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Die Geliebte am Katzentisch

So vielversprechend fängt die Sache an: „Silvia von Schweden – Heimliches Herzklopfen“, titelt Das Goldene Blatt. Schwedens Königin sei „schöner und bezaubernder denn je“, lesen wir: „Heimliches Herzklopfen scheint bei ihr für Glücksgefühle zu sorgen.“ Sogleich erreicht die Spannung ihren Höhepunkt. „Und tatsächlich: Ein älterer Herr lässt die Königin offenbar jubilieren.“ Wer hätte das gedacht, zerbricht nun die Ehe, wankt das Königreich? „Doch der unbekannte Verehrer ist offenbar kein anderer als Silvias eigener Ehemann Carl Gustaf (75)!“ Pfff. Früher haben die Hefte wenigstens noch irgendwelche Romanzen mit galanten Hofbeamten oder graumelierten Grafen erfunden, jetzt muss schon der eigene, unbekannte Ehemann für heimliches Herzklopfen sorgen. Enttäuschend.

Jörg Thomann

Redakteur im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

In Silvias und Carl Gustafs Alter denkt man bei ungewöhnlichen Herzrhythmen ja auch schnell an den Kardiologen. Auf der Hut ist auch Sky du Mont, 74, der sich im Neuen Blatt an „17 Jahre Ehe und eine teure Scheidung“ erinnert und sagt: „Zum Glück trage ich immer Turnschuhe – dann kann ich schnell flüchten, falls ich eine tolle, aber viel zu junge Frau treffe.“ Nichts für ungut, Herr du Mont, aber wir könnten uns vorstellen, dass die junge Frau, so sie nicht gerade Stilettos trägt, Sie problemlos einholt.

Putzen mit Pink Floyd

Ein Geschwindigkeitswunder scheint Jasmin Wagner zu sein, einst als Sängerin Blümchen bekannt. Gala erzählt sie, dass sie beim Putzen „laut ‚Blümchen‘-Lieder höre. Der Haushalt ist in dreieinhalb Songs erledigt. Schneller und akkurater putzt man zu keiner anderen Musik“. Entweder ist Wagner irre schnell, oder sie lebt – ihre goldenen Tage liegen ja leider länger zurück – in einer winzigkleinen Wohnung. Gut, zu Blümchen-Songs würden auch wir sehr schnell putzen, einfach damit wir es hinter uns haben, aber wir kämen nicht mal mit dreieinhalb Zwanzigminütern von Pink Floyd sehr weit. Und um halbwegs Ordnung in die Kinderzimmer zu bringen, würde nicht mal der 29-stündige Stockhausen-Opernzyklus „Licht“ reichen.

Auf zum Mars: Helene Fischer und Luis Fonsi


Auf zum Mars: Helene Fischer und Luis Fonsi
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Bild: dpa

Nur dreieinhalb Minuten dauert Helene Fischers neues Lied. „Gemeinsam mit Latino-Pop-König Luis Fonsi (43, ‚Despacito‘) singt sie den Song ‚Vamos a Marte‘ (Dt. ‚Lass uns zum Mars gehen‘), der sehr wahrscheinlich die Hitlisten der ganzen Erdkugel im Sturm erobern wird“, behauptet Echo der Frau – und wenn jetzt mal jemand recherchieren könnte, ob das Stück in Guinea-Bissau oder Bhutan schon die Nummer eins ist, dann wären wir ihm sehr verbunden. Zum Mars zu gehen, hielten wir übrigens für keine gute Idee, wir würden da schon ein Raumschiff empfehlen – wie wir uns ohnehin wundern, dass Fischer, die sich auf Instagram laut Bunte im „T-Shirt mit Weißkopfsee­adler und US-Flaggen“ zeigte, ihren Mars-Song nicht mit Elon Musk oder Jeff Bezos eingesungen hat.

Blasse im Aus

In Monaco, wo man die Spitze der Single-Charts schon erreichen könnte, wenn nur drei Leute den Song kaufen würden, musste ein weiteres Gala-Konzert ohne die in Afrika weilende Charlène begangen werden. Stattdessen im Saal war „Alberts frühere Geliebte Nicole Coste, 49, die mit dem gemeinsamen Sohn Alexandre, 17, gekommen war“, empört sich Die Aktuelle und fragt: „Ersetzt sie vielleicht sogar Charlène? In Gender- und Anti-Rassismus-Zeiten ist alles möglich!“ Ganz genau, Aktuelle: In Europas Monarchien werden jetzt reihenweise blasse Fürstinnen und Königinnen durch schwarze Frauen ersetzt. Das Neue Blatt registriert derweil befremdet, dass Coste und ihr Sohn „beim Dinner gute Plätze“ hatten. Wären wir selbst Fürst, dann würden wir ehemalige Affären und uneheliche Kinder auch grundsätzlich am Katzentisch nahe den Toiletten platzieren.

Freizeitspass macht derweil auf mit der Schlagzeile „Schäm dich, Harry! Für 20 Mio verkauft er seine Oma.“ Hoffentlich an liebe Menschen, die sich um die alte Dame gut kümmern. Ob sie ihre Corgis mitnehmen darf?

Als möglicher Käufer infrage käme der angebliche neue Freund der Sängerin Adele, der laut Gala „ein millionenschwerer Sportagent“ ist und Rich Paul heißt – anscheinend sein richtiger, aber auch ein äußerst adäquater Name, könnte man ihn doch als „reicher Paul“ übersetzen.

Die erfolgreiche Krimi-Autorin Catherine Shepherd wiederum kommt eigentlich aus Deutschland und heißt Katrin Schäfer. Den eigenen Namen ins Englische zu übertragen ist ein schlauer Trick, um schnittige Weltläufigkeit zu suggerieren. Auch andere deutsche Bestsellerautoren könnten sich noch einmal neue Leserschaften erschließen, wenn sie ihre Bücher schrieben als Patrick Sweetchild, July Toe, Daniel Throatman, Peter Well­life oder Eckart of Deerhouses.

Noch einmal zurück zu Liebesdingen führt uns der Schauspieler Florian Odendahl, der Bunte berichtet: „Ich hatte eine Liebe, da waren beide sehr eifersüchtig. Wir haben uns die Antennen abgebrochen, Dellen ins Auto getreten, Frühstückssemmeln flogen durch die Luft.“ Ziemlich beeindruckend, wenn auch merkwürdig: Eifersüchtig waren die beiden anscheinend auf das Auto des anderen.

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