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#Das ist die ungewöhnliche Geschichte von Robin Gosens

Das ist die ungewöhnliche Geschichte von Robin Gosens

Wie die Geschichte am Samstag ausging, ist bekannt. Wie sie aber angefangen hat, vielleicht nicht so, auch wenn Robin Gosens sie schon das eine oder andere Mal erzählt hat. Es ist eine Geschichte, wie es sie in Fußballdeutschland eigentlich nicht mehr gibt, dem Land der Nachwuchsakademien und Leistungszentren, dem Land, über das Mehmet Scholl mal derb gesagt hat, die jungen Spieler könnten „18 Systeme rückwärtslaufen und -furzen“.

Sie hat nichts mit Footbonauten oder VR-Brillen zu tun, dafür aber mit „Buggi“ und dem „Blues“. Das „Blues“ war die Kneipe, in der für Gosens und seine Teamkollegen wie „Buggi“ die Abende zu Ende gingen, als sie in der Jugend beim VfL Rhede spielten. Und oft ging es eben auch ein bisschen länger. Nichts Besonderes eigentlich, bis zu jenem Tag nach einem versackten Abend, an dem sich alles änderte. „Es war der Moment, in dem alles begonnen hat“, erzählt Gosens im WDR-2-Podcast „Einfach Fußball“: Auswärtsspiel in Kleve, Rhede siegt 3:1, er trifft einmal und bereitet zwei Tore vor. „Nach dem Spiel“, sagt Gosens, „steht so ’n Holländer vor mir und sagt: Hast du mal ’ne Minute?“

Am Samstag hat Robin Gosens wieder ein Tor geschossen und zwei vorbereitet, diesmal steht kein unbekannter Holländer vor ihm, der sich damals als Scout von Vitesse Arnheim entpuppte, dafür eine Kamera nach der anderen, und Gosens soll der ganzen Welt erzählen, wie er das gemacht hat beim 4:2 gegen Portugal und vor allem: wie er sich fühlt.

„Emotionales Gefühlschaos“

Wenn Gosens darüber spricht, wirkt er auf ungläubige Art mitgerissen von allem, was er da gerade erlebt: ein „emotionales Gefühlschaos“, „magisch“, „gigantisch“ – letztlich wie im Traum. „Du kannst mich gern mal zwicken“, sagte er einem der Reporter, „aber auch da glaube ich es nicht.“ Als wäre Gosens einer dieser Typen, die sich auf ein Mannschaftsbild schmuggeln, nur dass es diesmal keiner merkt, auch als das Spiel läuft, und auch nicht, als Gosens nach 62 Minuten entkräftet ausgewechselt und mit Sprechchören gefeiert wird.

Nein, Robin Gosens, bald 27 Jahre alt, Fußballprofi bei Atalanta Bergamo, war schon genau am richtigen Platz am Samstag in der Münchner Arena. In seinem erst neunten Länderspiel hat er dem deutschen Team entscheidend geholfen, das Spielfeld neu zu vermessen bei dieser EM. Um sich davon ein Bild zu machen, genügen wenige Minuten in der zweiten Hälfte. Zuerst ist es eine Szene an der eigenen Eckfahne, keine besondere Bedrohung, aber Gosens wirft sich nicht in dieses Duell mit einem Portugiesen, er katapultiert sich hinein, eine Grätsche, die den Ball mit einer Wucht bis auf den mittleren Rang donnert, als wäre es ein Torschuss.

Im Podcast kann man Gosens den schönen Satz sagen hören: „Manchmal hilft halt einfach nur die gute, alte Sense.“ Auf dem Platz hält Gosens sich kurz darauf die Adduktoren, es sieht nicht gut aus, aber zur Auswechslung kommt es nicht. „Zum Glück hat mich der Coach noch ein bisschen drauf gelassen“, wird Gosens später sagen, „damit ich die Hütte noch machen kann.“ Es ist das entscheidende 4:1, vorbereitet durch Joshua Kimmich, und Gosens, gerade noch der Sensenmann, trifft Portugal als Kopfballungeheuer.

Über die Flügel zum Erfolg

Es ist zugleich eine emblematische Szene für das ganze zweite EM-Spiel der Deutschen. Für den Plan des Bundestrainers, über die Flügel zum Erfolg zu kommen, für die 3-4-3-Formation, bei der den beiden Außenspielern entscheidende Bedeutung zukommt. Für all das also, was gegen Frankreich nicht geklappt hatte, jetzt aber wieder und wieder zu Chancen führt.

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