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#Die Linie 100: Sightseeing im gelben Doppeldeckerbus

Die Linie 100: Sightseeing im gelben Doppeldeckerbus

Wer in kurzer Zeit besonders viele Sehenswürdigkeiten von Berlin anschauen möchte, muss dafür nicht unbedingt tief in den Geldbeutel greifen. Mit den Bussen der Linie 100 bietet die Hauptstadt eine beliebte und vor allem kostengünstige Hop-on-Hop-off-Möglichkeit, die Wahrzeichen Berlins zwischen dem Bahnhof Zoologischer Garten und dem Alexanderplatz zu entdecken. Alles, was man dafür braucht: ein Ticket der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und etwa 30 Minuten Zeit.

Die Linie 100 bietet eine kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Sightseeing-Touren durch die Berliner Innenstadt. Foto: Imago/STPP

Eine Verbindung zwischen Ost- und Westberlin

Anders als die meisten anderen öffentlichen Verkehrsmittel der Stadt dient die Linie 100 nicht dem klassischen Zweck vom ÖPNV, denn mit S- oder U-Bahn fährt man die Strecke zwischen Bahnhof Zoo und Alex in wesentlich kürzerer Zeit. Tatsächlich ist sie vor allem für Erkundungs- und Sightseeingtouren durch die Innenstadt gedacht und nicht umsonst die beliebteste Buslinie für Tourist:innen. Auch für die Berliner Verkehrsbetriebe ist die Linie 100 etwas ganz Besonderes, denn als sie 1990 ins Leben gerufen wurde, war sie die erste Ost-West-Busverbindung nach der Wiedervereinigung. Nicht zuletzt aus diesem Grund kommen auf der Strecke die beiden neuesten Doppeldeckerbusse der BVG zum Einsatz.

Ein Doppeldeckerbus der Linie 100 stoppt an der Haltestelle Lustgarten, 1999. Foto: Imago Images/Herb Hardt

Berlin erleben, Station für Station

Als Fahrer:in der Linie 100 kommt man wohl nur sehr selten in Verlegenheit, die Reisenden zur Nutzung der oberen Etage aufzufordern. Wenn schon Sightseeing, dann natürlich vom Oberdeck aus. Wer den Panoramablick in der ersten Reihe genießen möchte, steigt am besten schon an der Hertzallee ein. Von dort aus geht es vorbei an der Haltestelle Zoologischer Garten, dem eigentlichen Startpunkt der Tour, und zum Breitscheidplatz. Hier steht die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. 1851-1854 im neoromanischen Stil erbaut, wurde sie im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Die Turmruine und der moderne Neubau der Kirche sind eines der bekanntesten Wahrzeichen Berlins und ein Mahnmal für Frieden.

Wer vor allem zum Shoppen in die Hauptstadt gekommen ist, kann die Fahrt an dieser Stelle direkt beenden, denn hier ist man bereits im Paradies. In unmittelbarer Nähe befinden sich das Europa-Center, das etwas unkonventionellere Bikini Berlin und auch das wohl bekannteste Kaufhaus der Stadt: das KaDeWe mit Luxus-Sortiment und Feinschmecker-Etage. Im Doppeldecker geht die Fahrt weiter, vorbei am Elefantentor, dem Südeingang des Berliner Zoos, zum südlichen Rand des Großen Tiergartens. Hier befinden sich die Nordischen Botschaften. Verbunden durch ein grünes Kupferband bilden die Botschaften der Länder Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden ein eindrucksvolles architektonisches Ensemble. Einen Zwischenstopp wert ist das zugehörige Felleshus, das öffentliche Gemeinschaftshaus mit Kantine, Kaffeehaus und sehenswerten Ausstellungen.

Die Gebäude der fünf nordischen Botschaften bilden ein architektonisches Ensemble. Foto: Imago Images/tagesspiegel

Neue Route der Linie 100, für den Denkmalschutz

Über die Hofjägerallee geht es weiter zum Großen Stern. Im Zentrum dieses Kreisverkehrs befindet sich die monumentale Siegessäule mit der geflügelten Siegesgöttin, die von Berliner:innen auch liebevoll als „Goldelse“ bezeichnet wird. Auszusteigen lohnt sich hier vor allem für die Aussichtsplattform des Wahrzeichens, mit einem tollen Blick über Berlin. Nächster Halt vom großen Gelben ist das Schloss Bellevue, Regierungssitz des amtierenden Bundespräsidenten. Bereits 1785 wurde das makellos weiße Bauwerk von Prinz Ferdinand von Preußen in Auftrag gegeben.

Wenige Minuten Später fährt die Linie 100 vorbei am Haus der Kulturen der Welt, bekannt als „Schwangere Auster“, passiert den Platz der Republik und gelangt anschließend zum Reichstag. Schon von Weitem erkennt man den Neorenassiance-Bau mit der markannten Glaskuppel – hier wird Bundes- und Weltpolitik gemacht! Vom Reichstagsgebäude aus sind es nur wenige Gehminuten bis zum Brandenburger Tor. Noch bis zur Sanierung Anfang der 2000er durften Autos und auch die Busse durch das Wahrzeichen fahren. Seit 2002 ist das Passieren nur noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad gestattet, weswegen die Linie 100 heute statt über den Pariser Platz einen kurzen Schlenker über Dorotheen- und Wilhelmstraße macht. Schließlich biegt sie ab auf die berühmteste Allee Berlins – Unter den Linden.

Seit 2002 dürfen nur noch Fußgänger und Fahrradfahrer das Brandenburger Tor passieren. Foto: Imago Images/Michael Kneffel

Low-Budget-Sightseeing mit der Linie 100

Einmal auf der Allee Unter den Linden angekommen, reiht sich eine Sehenswürdigkeit an die nächste. Spätestens ab diesem Punkt kann man von einer echten Sightseeing-Tour sprechen. Natürlich verzichtet man bei einer Fahrt mit der Linie 100 auf die informativen Durchsagen, kostenmäßig ist diese Tour trotzdem unschlagbar.

Hoch auf dem gelben Wagen geht es vorbei an der Russischen Botschaft, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Staatsoper. Schließlich überquert man den Kupfergraben über die Schlossbrücke und befindet sich auf der Museumsinsel, Haltestelle Lustgarten. Von hier aus blickt man direkt auf den prachtvollen Berliner Dom und den klassizistischen Schinkel-Bau, in dem sich das Alte Museum befindet.

Die Linie 100 hält am Lustgarten vor dem BerlinerDom, 2002. Foto: Imago Images/Raimund Müller

Aussteigen lohnt sich, denn nach einem kurzen Spaziergang durch den auch unter Berliner:innen sehr beliebten Lustgarten gelangt man zur Spitze der Museumsinsel, an der sich die Alte Nationalgalerie, das Neue Museum sowie das Bode – und das Pergamonmuseum befinden. Wer den angewärmten Platz im Oberdeck nicht aufgeben möchte und sitzen bleibt, überquert als nächstes die Spree. Auf der Karl-Liebknecht-Straße passiert der Doppeldecker das Marx-Engels-Forum, welches in den Jahren 1974/1975 im Auftrag der DDR-Regierung entstand.

Ankuft am Alexanderplatz

Die letzten beiden Haltestellen der Linie 100 befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Alexanderplatz. Neben dem Fernsehturm als wohl bekanntestes Wahrzeichen der Stadt stehen hier auch noch eine ganze Reihe weiterer Attraktionen. So beispielsweise die St. Marienkirche, erbaut im 13. Jahrhundert im gotischen Stil. Im Hintergrund des prachtvollen Neptunbrunnens, steht, in auffällig roter Klinkerfassade, der Sitz des amtierenden Bürgermeisters und des Senats von Berlin: das Rote Rathaus. Spätestens an der Haltestelle Alexanderplatz/Memhardstraße ist die Bustour mit der Linie 100 vorbei. Von hier aus ist es nur noch ein Katzenspung zum Brunnen der Völkerfreundschaft auf dem Alex. Hier befindet sich auch die Weltzeituhr, ein beliebter Treffpunkt für Berlin-Besucher:innen. Wer nach der etwa 30-minütigen Fahrt noch nicht genug hat, kann hier direkt mit der in den Doppeldecker mit der Nummer 200 steigen.

Wichtige Infos zur Fahrt mit der Linie 100

Wer die Strecke der Linie 100 einfach von einer zur anderen Endhaltestelle abfahren möchte, kommt mit einem Einzelfahrausweis für 3 € problemlos ans Ziel. Für alle, die die Linie 100 als günstige Hop-on-Hop-off-Möglichkeit nutzen möchten, lohnt sich die Tages- oder 24-Stunden-Karte im Tarifbereich Berlin AB. Für 8,80 Euro fährt man damit im angegebenen Zeitraum so viel und oft man will.

Den genauen Linienverlauf sowie die zeitliche Taktung der Buslinie 100 gibt es hier.


Mehr erleben in Berlin

Seit dem frühen 20. Jahrhundert fahren Busse durch Berlin. Hier geht’s zur Foto-Zeitreise im Nahverkehr: Berlin, der Bus und der Wandel der Zeit. Viel Lob und Liebe Gibts vor allem für Berlins Doppeldeckerbusse: Hoch auf dem gelben Wagen. Entdeckt mit uns den Untergrund: Die neun Berliner U-Bahnlinien erklären wir euch hier. Sie ist das größte Karussell der Stadt: die Ringbahn mit den Linien S41/S42. Berlin kann man auch auf dem Seeweg erkunden: Von Wannsee-Flotte bis Ruderboot – alle Linien, alle Infos.

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