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#„Die Liquidität des FC Bayern sinkt deutlich“

„Die Liquidität des FC Bayern sinkt deutlich“

Herr Dreesen, 2020 wird als Seuchenjahr in die Geschichte eingehen, für den FC Bayern war es aber mit dem Triple auch eines der erfolgreichsten der Vereinsgeschichte. Wie blicken Sie auf das Jahr zurück?

Mit einem zwiespältigen Gefühl. Wir haben sportlich ein außergewöhnliches Jahr erlebt und jeden Titel gewonnen, den es zu gewinnen gibt. Wenn man in einem Fußballklub arbeitet, ist das das Wichtigste. Insofern: große Freude. Dennoch zwiespältig, weil uns alle diese Pandemie belastet; im beruflichen Umfeld, aber vor allem auch im gesellschaftlichen Leben.

Sie haben Ihre Bilanz noch nicht veröffentlicht. Warum?

Weil wir pandemiebedingt noch keine Jahreshauptversammlung hatten, bei der wir traditionell unserer Bilanz bekanntgeben.

Wie sieht die Bilanz denn aus?

Die Pandemie hat deutliche Spuren hinterlassen. In der Saison 2018/2019 hatten wir einen Umsatz im Konzern von 750,4 Millionen Euro. Der ist in der vergangenen Saison 2019/2020 auf einen Jahresumsatz von 698 Millionen Euro gesunken. Das Ebitda – der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen also – ist von 146,1 auf 104,5 Millionen Euro ebenfalls gesunken. Der Jahresüberschuss – der Gewinn nach Steuern, wo wir in der Saison 2018/2019 mit 52,5 Millionen Euro noch einen Rekordgewinn erreicht haben – hat sich auf 9,8 Millionen nach Steuern verringert. Damit können wir angesichts der aktuellen Situation aber immer noch zufrieden sein, denn die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben natürlich erhebliche Rückgänge verursacht. Wir haben nicht zwingend notwendige Investitionen zurückgehalten und Ausgaben geschoben. Damit wollten wir die Möglichkeit schaffen, absolut notwendige Investitionen, wie beispielsweise in der vergangenen Transferperiode in den Kader, zu ermöglichen. Denn der Sport ist das Kerngeschäft, darum geht es!

Wie viel Geld haben Sie durch die Corona-Krise verloren?

In der Saison 2019/2020 haben wir ungefähr 55 Millionen des geplanten Umsatzes verloren, beim Gewinn waren es rund 40 Millionen Euro weniger, da wir seit dem 8. März unsere Spiele vor leeren Rängen austragen mussten. Wir hätten sonst sicherlich ein Rekordergebnis erreicht, aber das muss man auch nicht jedes Jahr schaffen. Das laufende Geschäftsjahr wird allerdings deutlich stärker betroffen sein. Denn wenn wir nun die komplette Saison ohne Zuschauer spielen müssen, reden wir von Umsatzeinschlägen im Konzern von eher 150 Millionen als 100 Millionen Euro, das sind 20 Prozent des Umsatzes. In der abgelaufenen Saison waren es 7 Prozent. Das setzt sich zusammen aus Umsatzeinbußen aus dem Ticketing, beim Catering, bei spieltagsnahen Themen mit Sponsoren und Partnern, bis hin zu den Auswirkungen durch den Lockdown bei unseren geschlossenen Fanshops. Da gelingt es uns aber, über den Online-Handel viel zu kompensieren.

Umsatzeinbußen von 20 Prozent: Das klingt, als würden Sie in diesem Geschäftsjahr Verluste machen. Ist das so?

Davon müssen wir ausgehen. Wenn wir 20 Prozent Umsatzrückgang haben, fällt es auch uns schwer, ein positives Ergebnis zu zeigen. Die schwarze Null ist bei uns kein Dogma, insbesondere nicht in diesen Zeiten. Wir haben durch die wirtschaftlich solide Arbeit der letzten zwei Jahrzehnte unser Eigenkapital stärken können. Deshalb können wir auch einmal einen Verlust kompensieren.

Würden Sie ausschließen, dass Königstransfers in der Größenordnung von Sané oder Hernández im kommenden Sommer zustande kommt?

Das kann ich noch nicht sagen. Wenn sich das fortsetzt, was wir aktuell erleben, wird das zumindest sehr, sehr schwierig.

Wie viel liegt noch auf dem vielzitierten Festgeldkonto?

Wir haben in den vergangenen zwei Jahren Transfers getätigt, die auch für unsere Verhältnisse überproportional waren. Kombiniert mit deutlichen Umsatzrückgängen, bedeutet das zwangsläufig: Unsere zum Glück vorhandene Liquidität sinkt deutlich.

Können Sie das beziffern: Zweistellige oder dreistellige Millionensumme?

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