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#Die logische Entscheidung?

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Die logische Entscheidung?

Jack Rowan hatte sich einen Plan für die Wahlkabine zurechtgelegt. Früher war er Trump-Superfan, was komisch klingt, weil er doch erst 18 Jahre alt ist. Konservativ ist er immer noch, er ist Parteimitglied der Republikaner, nur mit Trump hat er gebrochen.

Wochenlang nahm er sich vor, ein Protestzeichen zu setzen, sein Kreuz beim libertären Drittkandidaten zu machen, statt dem Präsidenten seine Stimme zu geben. Der offene Rassismus, die zögerliche Antwort auf die globale Pandemie, Jack Rowan kann es nicht mehr hören. Als er am Morgen vor dem Gang zum Wahllokal dann aufwachte, hatte er Bauchschmerzen. Es ist seine erste Präsidentenwahl. Will er wirklich seine Stimme auf diese Art und Weise verschenken? In der Kabine füllte er den zweiseitigen Wahlbogen von hinten nach vorne aus. Er wollte Zeit schinden, um noch einen Moment länger überlegen zu können. Er ging durch die Listen. Lokal-, Landes- und zum Schluss Bundespolitik. Er sah den Namen Donald Trump und entschied sich im letzten Moment um.

Jack Rowan war mal Trump-Fan, hat jetzt aber Biden gewählt.


Jack Rowan war mal Trump-Fan, hat jetzt aber Biden gewählt.
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Bild: Daniel C.Schmidt

Jetzt, ein paar Tage später, sitzt er draußen vor einem Café in Neptune Beach, 20 Autominuten von Floridas größter Stadt Jacksonville entfernt und erzählt in der Oktobersonne, wen er am Ende gewählt hat. Er habe etwas mit sich ringen müssen, dann sei ihm aber klargeworden, dass es keine andere Möglichkeit gibt: „Ich habe Joe Biden meine Stimme gegeben.“

Florida ist einer dieser Bundesstaaten, ohne den ein Sieg bei der Präsidentschaftswahl nahezu undenkbar ist. Wer hier gewinnt, hat beste Chancen auf das Weiße Haus. Ohne Florida wird es schwierig. Nur einmal seit 1964 hat der Bundesstaat nicht für den späteren Gewinner der Präsidentschaftswahl gestimmt. Aufgrund dieser Barometer-Fähigkeit haben beide Teams Unsummen in Wahlkampfspots gesteckt, um Wähler zu überzeugen. Trump mehr als 100 Millionen Dollar, Biden fast 150 Millionen Dollar.

Jack Rowan musste sich davon nicht überzeugen lassen. Es gibt einen Moment, sagt er, als aus einer einprozentigen Chance, dass er doch noch Trump wählen würde, null Prozent wurde: „Als er im Sommer während der Proteste nach dem Tod von George Floyd den Park vorm Weißen Haus mit Tränengas räumen ließ, um sich mit einer Bibel in der Hand vor eine Kirche zu stellen, war’s das für mich.“

Die Familie stürzte sozial ab

Als junger Mann war er Trump-Ultra, „to the bone“, wie Rowan sagt, bis aufs Äußerste. Er kommt aus einer erzkonservativen Familie, seine Großmutter und Mutter stammen aus einem Teil von Texas, wo das Öl sprudelt. Seine Kindheit in Florida war unbeschwert, ein Mittelklasse-Dasein mit Haus und Garten, in den Urlaub ging es an den Strand oder nach Orlando, Disney World. Bis es die Familie plötzlich zerreißt.

2010, gegen Ende einer Zeit, die sie in Amerika the Great Recession nennen, das Platzen der Immobilienblase und dem anschließenden wirtschaftlichen Abschwung, trennten sich Jack Rowans Eltern. Auch das Haus der Familie wurde zwangsvollstreckt. Der Vater hatte ein schweres Alkoholproblem. Er hörte er auf, die monatlichen Raten für die Hypotheken zu begleichen. Für die zehntausende Dollar Schulden, die er anhäufte, musste Jack Rowans Mutter haften. Den letzten Abschlag zahlte sie 2019 zurück.

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