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#Die Protokolle des Corona-Krisenstabs des RKI sorgen für erregte Debatten.

Die veröffentlichten Protokolle des Corona-Krisenstabs des RKI haben lediglich einen begrenzten Erkenntnisgewinn. Sie unterstützen nur diejenigen, die an eine Verschwörung glauben wollen.

Jetzt sind sie also da, die „RKI Files“. Der Blog Multipolar hatte auf die Herausgabe der Protokolle des Corona-Krisenstabs des Robert-Koch-Instituts (RKI) geklagt. Es sind 2000 Seiten, die nun darüber Aufschluss geben sollen, wie interne Besprechungen des RKI gelaufen sind, die zu Lockdowns, Schulschließungen, Maskenpflicht und anderen Zumutungen geführt haben. Falls politische und wissenschaftliche Entscheider absichtlich Angst verbreitet und wissentlich völlig übertriebene Coronamaßnahmen durchgesetzt haben sollten, dann könnte sich dies mithilfe der „Files“ vielleicht belegen lassen. Kein Wunder also, dass die Papiere die Gemüter erhitzen. Die Pandemie und ihre Folgen sind längst nicht aufgearbeitet.

In den Papieren geht es zum Beispiel darum, wie die Risikobewertung der Coronalage im März 2020 erfolgte: Am 17. März hatte das RKI sie von „mäßig“ auf „hoch“ hochgestuft. In den Dokumenten heißt es dazu: „Am WE wurde eine neue Risikobewertung vorbereitet. Es soll diese Woche hochskaliert werden. Die Risikobewertung wird veröffentlicht, sobald (Anm. d. Red: Name geschwärzt) ein Signal dafür gibt.“ Das den Maßnahmen-Skeptikern nahestehende Blog Multipolar zieht daraus den Schluss, das RKI habe darauf gewartet, dass eine „externe Person“ das Go zur Hochstufung des Risikos gab.

Nur: Davon steht da nichts. Solange der Name geschwärzt ist, könnte es auch einfach sein, dass das RKI die Entscheidung über den Zeitpunkt der Bekanntgabe dem damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn überlassen hat. Auch an anderen Stellen erscheinen die nun veröffentlichten Dokumente weniger brisant, als sie in der aufgeheizten Debatte dargestellt werden. Am 30. Oktober, so steht es in den Unterlagen, schreibt das RKI: „Es gibt keine Evidenz für die Nutzung von FFP2-Masken außerhalb des Arbeitsschutzes.“ Das könne man auch der Öffentlichkeit mitteilen, heißt es. Erinnern wir uns zurück: Über kaum etwas wurde so viel gesprochen wie darüber, dass der Schutz der Masken nicht absolut ist, dass sie nur dann schützen, wenn sie passen und richtig getragen werden.

Dass im Winter dennoch eine Maskenpflicht eingeführt wurde, mag skandalös wirken. Aber die Situation hatte sich geändert, Kliniken waren überfüllt – und neue Varianten kamen auf. Es ist gut und richtig, dass die internen Dokumente zur Pandemie nun veröffentlicht werden. Doch dass sie viele geschwärzte Passagen enthalten müssen, ist hochproblematisch. Denn so tragen sie nicht zur Aufklärung bei, sondern unterstützen nur diejenigen, die an eine Verschwörung glauben wollen.

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