#Die Retter der verlorenen Tiere
„Die Retter der verlorenen Tiere“
Sakae Kato geht mit seinem Hund Pochi. Ihn hat er vor vier Jahren auf einer leeren Straße in Namie aufgegriffen.
Bild: Kim Kyung-Hoon/Reuters
Sakae Kato lebt in der verlassenen Gegend rund um das zerstörte Atomkraftwerk von Fukushima. Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, sich um hinterbliebene Tiere in der kontaminierten Zone zu kümmern. Der Fotograf Kim Kyung-Hoon hat ihn dabei begleitet.
Nach dem Erdbeben im Pazifik kam die Tsumaniwelle, die am 11. März 2011 zur Nuklearkatastrophe von Fukushima führte. Alle Menschen verließen die Region fluchtartig und viele kamen nicht wieder. Sakae Kato schon. Er kam zurück, um sich um die Haustiere zu kümmern, die viele in ihrer Eile zurückgelassen hatten.
Zehn Jahre später spielt Kato mit seinen insgesamt 41 Katzen in seinem alten Haus, das er wieder bezogen hat und nun als Refugium für die vergessenen Tiere gilt. Das zweistöckige Gebäude ist in schlechter Verfassung und frisches Wasser muss Kato aus einer nahegelegenen Bergquelle holen. „Zwei oder drei Jahre hält es wohl noch, die Wände biegen sich aber schon“, sagt Kato. Da er monatlich um die 7000 Dollar für Tierfutter ausgibt, bleibt am Ende wenig Geld, um ein Haus in so einer unwirtlichen Gegend zu renovieren. Offiziell ist es ihm sowieso nur erlaubt, sein Haus zu besuchen, nicht aber darin zu übernachten.
Ende Februar wurde Sakae Kato von der Polizei festgenommen, weil er ein Wildschwein befreit hatte, welches in eine Falle geraten war. Abends füttert er die wilden Tiere oft mit Hundefutter.
30 Kilometer südöstlich, immer noch im Sperrgebiet, schaut Hisae Unuma nach ihrem alten Haus. Sie war hier Bäuerin und hatte Rinder, die sie zurücklassen musste. Der einzige überlebende Bulle ihrer Herde lebt heute auf der „Ranch of Hope“ gemeinsam mit 232 weiteren Tieren. Ihn besucht sie gern, bevor sie die vierstündige Fahrt in ihre neue Heimat Saitama antritt. Dort baut sie heute Gemüse an.
Sakae Kato hingegen wird bleiben, solang er kann. „Ich möchte hier bleiben, bis ich mich auch noch um die letzte Katze gekümmert habe. Danach kann ich sterben. Egal ob es Tage oder Stunden später ist.“
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