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#Die spannende Wette macht sich bezahlt

Die spannende Wette macht sich bezahlt

Seine Zielstrebigkeit an diesem Tag war erstaunlich. Was auch immer Josip Brekalo anstellte: Es führte ihn genau in jene Lücken zwischen der gegnerischen Defensive, in denen Torgefahr entsteht. „Ich habe mit sehr viel Spielfreude und Selbstvertrauen gespielt“, sagte der Mann des vergangenen Spieltages.

Drei Tore hatte er beim 3:0-Erfolg des VfL Wolfsburg gegen Union Berlin erzielt: Das ist ein Kunststück, das nicht jeder Fußballer in einer Bundesligapartie vollbringen kann. Brekalo besitzt besondere Fähigkeiten, wenn er einen guten Tag erwischt. Ihm können drei Treffer in einer Partie oder auch mal null Treffer in drei Partien gelingen. Warum? Weil er ein virtuoser Spieler ist, der nicht immer nach Plan funktioniert. Und genau das macht ihn besonders.

Die Statistiken, die seinen großen Auftritt umrahmen, lassen aufhorchen. Brekalo ist erst 22 Jahre alt und hat am vergangenen Samstag bereits sein 100. Bundesligaspiel für den VfL Wolfsburg bestritten. Seit seiner Verpflichtung im Sommer 2016, für die der damalige VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs verantwortlich war, begleiten höchst unterschiedliche Vokabeln seinen Werdegang. Brekalo gilt wahlweise als Edeltalent, Egozentriker, Ausnahmekönner, Wankelmütiger und Unterschiedsspieler. Er wurde von vielen europäischen Topklubs umworben.

„Mit jeder Kritik gut umgehen“

Ihn im Alter von 18 Jahren nach Wolfsburg zu holen war eine spannende Wette. Sie macht sich immer mehr bezahlt. Zwischendurch hatte der Transfer Fragen aufgeworfen. Brekalo war an den VfB Stuttgart ausgeliehen und von Verletzungen gebremst worden. In der aktuellen Spielzeit ist er mal Stammspieler und dann wieder nicht, zwischenzeitlich musste er wegen einer Corona-Infektion pausieren. Das klingt wechselhaft, sorgte zuletzt aber sichtlich für Erfolg. „Josip spielt beim Tabellendritten der Bundesliga. Es ist also relativ weit oben“, findet der Wolfsburger Cheftrainer Oliver Glasner.

Der aktuelle Höhenflug des VfL Wolfsburg lässt sich mit einem starken Kollektiv besser als mit Stärken Einzelner besser erklären. Glasner ist 2018 in Wolfsburg angetreten, um jeden Spieler jeden Tag ein wenig besser zu machen. Bei Brekalo klappt das, auch wenn er offenbar einen Wechsel aus Zuckerbrot und Peitsche benötigt. Erst vor ein paar Wochen hatte sich VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke genervt zu Wort gemeldet und dem Spieler empfohlen, sich mehr auf das Wesentliche zu konzentrieren. „Mit jeder Kritik musst du gut umgehen“, sagte Brekalo jetzt in einem Interview mit dem Norddeutschen Rundfunk. „Das zieht dich entweder nach unten oder nach oben. Mich hat das gepusht.“

In Kürze dürfte sich zeigen, wie gut sich Brekalo beim VfL Wolfsburg wirklich aufgehoben fühlt. Obwohl er sich per Arbeitsvertrag bis Sommer 2023 an die Niedersachsen gebunden hat, bleibt seine Zukunft in dem Verein offen. Ein klares Bekenntnis von ihm zu erwarten, klingt auf den ersten Blick angemessen. Auf der anderen Seite wird Brekalo auch wissen wollen, wer in Wolfsburg in der kommenden Saison sein Trainer sein wird.

„Zeigen, dass wir zusammenstehen“

Seit Wochen schweigt sich Glasner darüber aus, ob er sich trotz so mancher Differenz mit Schmadtke weiter arrangieren möchte oder eher anderes im Sinn hat, etwa von einer möglichen Ausstiegsklausel Gebrauch zu machen. Auch nach der Partie gegen Union Berlin wurde der Österreicher gefragt, ob er denn Lust habe, seine gute Arbeit in Wolfsburg nach einem in Aussicht stehenden Vorstoß in die Champions League zu veredeln. „Die Spieler haben es verdient, im Mittelpunkt zu stehen. Nicht ich“, sagte Glasner. Wechselt er zu Eintracht Frankfurt? Oder zieht es ihn ins Ausland? Solche aus seiner Sicht lästigen Fragen stuft der Cheftrainer als Stimmungsbrecher ein und lässt sie unbeantwortet im Raum stehen.

Ein klares und sensibles Bekenntnis zu ihrem guten Miteinander hat die Wolfsburger Mannschaft aus eigenem Antrieb auf den Weg gebracht. Als Brekalo der erste seiner drei Treffer gegen Union Berlin gelungen war, lagen am Spielfeldrand die Trikots der verletzten Kollegen Bartosz Bialek und William bereit. Letzterer ist an den FC Schalke 04 ausgeliehen. Beide werden aufgrund schwerer Knieverletzungen monatelang ausfallen. Brekalo und Co. hielten die Hemden mit den Namenszügen von Bialek und William demonstrativ in die Höhe. „Wir wollten zeigen“, sagte Brekalo, „dass wir alle zusammenstehen.“

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