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#Am Immobilienmarkt spitzt sich die Krise zu

Deutlich gestiegene Zinsen, eine schwächere Konjunktur und eine rückläufige Nachfrage belasten den deutschen Immobilienmarkt. Nun hat sich die Krise mit den Schieflagen von drei Bauträgergesellschaften zugespitzt. Die Nürnberger Project Real Estate AG wird nach Angaben ihres Insolvenzverwalters Schultze & Braun einen Insolvenzantrag stellen, nachdem drei wichtige Tochtergesellschaften dies schon getan haben.

Zudem stellte der Münchener Luxusimmmobilienentwickler Euroboden einen Insolvenzantrag sowie die auf den Büromarkt spezialisierte Development Partner aus Düsseldorf. Bei der Project-Gruppe hatten über die Schwestergesellschaft Project Investment mehr als 32.000 Anleger Ende 2022 rund 1,4 Milliarden Euro angelegt. Bei der Euroboden müssen Gläubiger von zwei Anleihen über zusammen 115 Millionen Euro nun um ihr Geld bangen.

Enorm gestiegene Baukosten

Der Project-Insolvenzverwalter Schultze & Braun führte die Schieflage hauptsächlich auf die enorm gestiegenen Baukosten infolge des Ukrainekriegs zurück. „Dabei war es nicht möglich, diese Kostensteigerungen an die Kunden weiterzugeben“, hieß es in seiner Pressemitteilung. Euroboden-Geschäftsführer Martin Moll berichtete Ende Juli von einem drastisch verschlechterten Marktumfeld. Die Bauzinsen seien wegen der Inflation massiv gestiegen, was zu einem Nachfrageeinbruch für die laufenden Projekte geführt habe und die Finanzierungskosten erhöhe.

Auch die an der Börse gelisteten Immobiliengesellschaften wie Vonovia , LEG oder TAG haben in jüngster Zeit mit schlechten Nachrichten aufgewartet. Sie müssen hohe Wertberichtigungen auf ihre Immobilien vornehmen. Am Montag berichtete TAG von Abschreibungen über 7 Prozent, wodurch im ersten Halbjahr ein Verlust von fast 305 Millionen Euro anfiel.

Preiskorrektur frisst sich in Bilanzen durch

Nach einem anfänglichen Kurssturz um 9 Prozent konnte sich die TAG-Aktie wieder erholen und notierte im Handelsverlauf nur um 2 Prozent niedriger. Dass sich die Preiskorrektur in die Bilanzen der Immobilienkonzerne durchfrisst, ist schon in den vergangenen Wochen zu erkennen gewesen. Die größte Gesellschaft Vonovia musste vor kurzem eine Wertminderung des Immobilienbestands von 2,7 Milliarden Euro vornehmen. In der Vorwoche zog LEG mit einer Abschreibung von knapp 1,5 Milliarden Euro nach.

Vor zwölf Monaten war die Vonovia-Aktie noch mehr als 30 Euro wert, am Montag waren es 20,86 Euro. Immerhin konnte sich der Titel von seinem Tief Ende März (15,66 Euro) wieder etwas erholen. Ähnlich trist sieht der Kursverlauf der LEG-Aktie aus. Vor zwölf Monaten war sie noch mit 88 Euro bewertet worden, nun sind es knapp 63 Euro. Ende März waren es nur noch knapp 48 Euro.

Unerwartet schwache Entwicklung

Deutlich unter Druck geraten ist zuletzt auch die Aktie des Finanzplattformbetreibers Hypoport , die Ende Juli noch mit 196 Euro bewertet wurde. Doch eine Gewinnwarnung aufgrund der Probleme im Immobiliengeschäft schickte den Titel auf Talfahrt. Am Montag lag der Kurs auf weniger als 160 Euro mit 3,3 Prozent im Minus.

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