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#Die Corona-Landkarte hellt sich wieder etwas auf

Die Corona-Landkarte hellt sich wieder etwas auf

Klar ist: Der Handel in Hessen darf nach nachdrücklichen Forderungen mit der Wiedereröffnung geschlossener Geschäfte rechnen. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat schon angekündigt, sich für das vom Handelsverband Hessen vorgeschlagene Konzept zu erwärmen, Kunden nach Terminvergabe zu bedienen. So wie das bei Friseuren üblich ist. Wie aber sehen die Einzelheiten aus? Bleibt es bei einer Geste oder dürfen Händler nach einer Übergangsphase bald zum Status vor Weihnachten zurückkehren? Und was können Privatleute an Erleichterungen im Alltag erwarten? Gegen Mittag wird eine ausführliche Erklärung von Bouffier dazu erwartet. Etwa auch zu den Fragen, weshalb plötzlich die Inzidenz als zentrale Kennziffer nicht mehr die Richtschnur für Lockerungen sein soll und welche Rolle den Selbsttests zukommen soll.

Thorsten Winter

Thorsten Winter

Wirtschaftsredakteur und Internetkoordinator in der Rhein-Main-Zeitung.

Derweil sehen die neuen Corona-Daten für Hessen widersprüchlich aus. Zuletzt haben hessische Kliniken 337 und damit noch gut sechs Mal viele Corona-Kranke intensivmedizinisch betreut und knapp die Hälfte von ihnen beatmet wie vor einer Woche. Dies geht aus Zahlen des Sozialministeriums hervor, nach denen die Zahl der freien Beatmungsbetten seit vergangener Woche von 302 auf 297 gesunken ist. Alles in allem liegen demnach 1291 Covid-19-Patienten in hessischen Krankenhäusern, darunter 267 Verdachtsfälle.

Kassel rutscht unter die Marke 20

Das für die Seuchenbekämpfung zuständige Robert-Koch-Institut meldet fast so viele neue Fälle wie vor einer Woche, aber deutlich weniger weitere Tote im Zusammenhang mit der Pandemie. Die Inzidenz, das sind die binnen Wochenfrist eingelaufenen neuen Fälle unter 100.000 Einwohnern, liegt über dem Niveau vom vergangenen Donnerstag, aber auf einer Linie mit jener im Bund, also über 60. Andererseits liegt kein Kreis mehr über der Marke 100 und ein anderer ist unter Schwelle von 50 gerutscht.

Während die anderen, im Rhein-Main-Gebiet liegenden kreisfreien Städte mehr oder weniger weit über der Inzidenz 50 liegen, fällt die Kennziffer in Kassel weiter. Das RKI weist für die Nordhessen-Metropole nun den Wert 18,8 aus. Der umliegende Kreis Kassel kommt auf 35,5, der südlich gelegene Schwalm-Eder-Kreis auf gut 41. Über Nacht ist der Vogelsberg knapp unter 50 gerutscht, dort rangiert auch der Rheingau-Taunus, während die Wetterau bei fast 58 liegt. Für Frankfurt steht der Wert 61 zu Buche, für Offenbach die 77,5.

Positiv: Der Kreis Groß-Gerau ist unter die Schwelle 100 gerutscht, wobei vor einer Woche eine Inzidenz von knapp 70 zu Buche stand. Im Main-Kinzig-Kreis stagniert die Kennziffer um die Marke 80. In Rhein-Main hat weiter Mainz (25,6) sie Nase vorn. Die Stadt liegt wie Kassel nun seit fast zwei Wochen unter dem Schwellenwert 35, der nach den Beschlüssen der bisher letzten Corona-Runde mit Kanzlerin und Länderchefs eigentlich ausschlaggebend sein soll für Lockerungen.

Rheinland-Pfalz bei Impfquoten oben, Hessen unten

Bisher wurden fast 353.000 Menschen gegen das Coronavirus geimpft, darunter sind 237.000 Erstimpfungen; für 6780 davon ist das Produkt von Astra-Zeneca zum Einsatz gekommen. Die Quote bei den Erstimpfungen beträgt 3,8. Das bezieht sich prozentual auf die hessische Bevölkerung. Nur Brandenburg schneidet mit 3,5 schlechter ab. Vorne liegen nun Bayer, Bremen und Rheinland-Pfalz (4,6) vor Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland mit jeweils 4,5. Der bundesweite Durchschnitt beträgt 4,2 Prozent. Bei den Zweitimpfungen liegt Hessen gemeinsam mit NRW mit 1,8 am Tabellenende, Rheinland-Pfalz weist 3,3 Prozent auf – der Mittelwert im Bund liegt bei 2,2.

Termine für Leute über 70 und Behinderte

Seit diesem Dienstag können sich Menschen aus der sogenannten Priorisierungsgruppe 2 in Hessen einen Impftermin sichern. Das sieht die Impfstrategie des Landes vor, wie die Minister Peter Beuth (CDU) und Kai Klose (Die Grünen) erläutert haben. Zu dieser Gruppe gehören unter anderem Menschen über 70 und Personen mit Vorerkrankungen. Nach Angaben der Minister betrifft dies 1,5 Millionen Personen. Dabei geht es um „Schutzimpfungen mit hoher Priorität“. Am 5. März soll es losgehen. Möglich machen es weitere Impfdosen-Lieferungen. Von Astra-Zeneca liegen dem Land gut 112.000 Dosen vor, wie das Innenministerium der F.A.Z. mitteilte. Nur ein Bruchteil davon ist bisher genutzt worden. Zudem steuert der Mainzer Hersteller Biontech, der seit Monatsbeginn aus in Marburg produziert, zehntausende Impfdosen mehr bei als zuvor erwartet.

Klar ist nun zudem: Alle Hessen unter 65 Jahren bekommen den Impfstoff von Astra-Zeneca. Wann das im Einzelnen sein wird, steht aber dahin. Gleiches gilt für die Frage, wann Lehrkräfte an Grundschulen und Erzieherinnen damit geimpft werden. Laut Innenminister Peter Beuth (CDU) überlegt die Landesregierung, gesonderte Impftage anzubieten. So wie im Fall der niedergelassenen Ärzte, sie sind am Wochenende erstmals dran.

Die Hessen sehen die Organisation der Corona-Impfungen durch die Landesregierung einer Umfrage zufolge überwiegend kritisch. 58 Prozent sind weniger oder gar nicht damit zufrieden, wie der aktuelle „Hessentrend“ des Hessischen Rundfunks laut dpa ergab. Nur 31 Prozent sind sehr zufrieden oder zufrieden damit, wie die Impfungen im Land organisiert werden.

Ebenfalls eine Mehrheit  – und zwar 59 Prozent der Befragten  – sind mit der Organisation des Schulbetriebs und der Kita-Betreuung in der Corona-Krise weniger oder gar nicht zufrieden. Nur 23 Prozent finden die Arbeit der Landesregierung bei diesem Thema sehr gut oder gut.

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