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Die Welt driftet auseinander

Die Weltwirtschaft erholt sich nach Analyse des Internationalen Währungsfonds (IWF) von den schweren Erschütterungen durch die Pandemie. Doch der Fonds sieht arme und reiche Länder weiter auseinanderdriften. Die Ökonomen bleiben zwar bei ihrer letzten Vorhersage, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 6 Prozent wachsen wird. Doch die Zusammensetzung des Wachstums hat sich geändert. Industrieländer wachsen nach der neuen Prognose etwas stärker als bisher gedacht, Schwellenländer und arme Länder dagegen wachsen weniger. Vor allem für Schwellenländer in Asien fällt die Prognose nun schwächer aus.

Im kommenden Jahr könnte die Weltwirtschaft sogar beim Wachstumstempo zulegen und ein Plus von 4,9 Prozent statt der bisher prognostizierten 4,5 Prozent erreichen, erwarten die IWF-Volkswirte. Doch auch dann würden vor allem die reichen Nationen zulegen, während die armen schwächelten.

Der IWF schätzt, dass die Pandemie Einkommensverluste pro Kopf in Höhe von 2,8 Prozent produziert hat für die Menschen in den reichen Ländern im Vergleich zum kalkulierten Einkommenswachstumstrend ohne Pandemie. In Entwicklungs- und Schwellenländern beträgt der Einkommensverlust 6,3 Prozent, wenn man China mit seiner Sonderentwicklung herausnimmt. Die Wachstumsschwäche in diesen Ländern reflektiere den Fortschritt in der Pandemiebekämpfung, referiert die IWF-Chefvolkswirtin Gita Gopinath in einem Blogbeitrag. Während in den Industrieländern rund 40 Prozent der Bevölkerung geimpft worden sind, verzeichnen Schwellenländer eine Impfquote von 11 Prozent. Entwicklungsländer liegen im niedrigen einstelligen Bereich.

Der IWF nennt die Impffortschritte vor allem in der westlichen Welt als Grund für die Anhebung der Wachstumsprognose ebenso wie die Aufhebung von Beschränkungen des Geschäftsverkehrs. In armen Ländern dagegen haben der mangelnde Zugang zu Vakzinen und neue Pandemiewellen zu einer Herabstufung geführt. Besonders schwer gebeutelt ist Indien. Als weiteren Grund für die wachsende Kluft zwischen armen und reichen Ländern führt Gopinath die staatlichen Hilfen an. Die reichen Länder hätten für 2021 und darüber hinausgehend 4,6 Billionen Dollar lockergemacht. Zusätzliche Hilfen der amerikanischen Regierung und der EU hätten die Heraufstufung der Wachstumsprognose im kommenden Jahr bewirkt. In den Entwicklung- und Schwellenländern dagegen seien die meisten Hilfen schon 2020 ausgelaufen. Eine Entlastung lieferten die Rohstoffpreise, die zuletzt stark gestiegen waren. Diese Preissteigerung half den Exporteuren unter den Entwicklungsländern aus größter Not.

Der Währungsfonds sieht in vielen Ländern steigenden Preisdruck, weil aufgestaute Nachfrage auf ein Angebot stoße, das durch Erschütterungen der globalen Lieferketten limitiert sei. Die Volkswirte der Institution halten die inflationären Tendenzen allerdings für ein Phänomen, das bald wieder verschwindet. Es konzentriere sich jetzt schon auf wenige Sektoren, die zuvor durch die Pandemie besonders gebeutelt waren. Das Beschäftigungsniveau liege fast überall unter dem Vorkrisenniveau, und schließlich seien Inflationserwartungen generell gut verankert. Automatisierung mindere zusätzlich Kosten- und Preisdruck.

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