Nachrichten

#Digitalministerium wusste nichts von hessischer Luca-Alternative

Inhaltsverzeichnis

Digitalministerium wusste nichts von hessischer Luca-Alternative

Seit dem vergangenen Spätherbst werben zwei Unternehmer aus Alsfeld in Mittelhessen für eine von ihnen auf den Weg gebrachte und verfügbare Internet-App zur Nachverfolgung von Corona-Kontakten. „Nowayt“ heißt das Produkt ihres Start-ups Connect2. Ende März gab das hessische Digitalministerium bekannt: Hessen führt die Luca-App ein. Hinter diesem Angebot steht unter anderem Smudo von der Hip-Hop-Band „Die Fantastischen Vier“. Als das zuständige Wiesbadener Ministerium die Mitteilung zur Luca-App verschickte, wusste es nichts von der hessischen Entwicklung. Dies hat ein Sprecher auf Nachfrage der F.A.Z. mitgeteilt: „Der Vorgang der Firma Nowayt/Connect2 ist dem Hessischen Digitalministerium nicht bekannt gewesen.“ Näheres erläuterte der Sprecher nicht.

Thorsten Winter

Thorsten Winter

Wirtschaftsredakteur und Internetkoordinator in der Rhein-Main-Zeitung.

Die Idee der App: Sie soll mehrere vorhandene Insellösungen zu einer Gesamtlösung zusammenfassen. Und zwar für die Erfassung von Schnelltests und Kontakten. Mithin gleicht sie dem Luca-Ansatz. Die Alsfelder Unternehmer haben sich nach eigenen Worten gleichwohl vergeblich an die Staatskanzlei und die Bundesregierung gewandt. Dabei hat der Gießener Regierungspräsident als ein Vertreter der Verwaltungsebene direkt unterhalb der Landesregierung die Alsfelder Unternehmer im Spätherbst in seiner Reihe „Auf eine Telko…“ vorgestellt, in der er Mutmacher aus Mittelhessen hervorhebt.

In einer langen Mitteilung der Behörde zu dem virtuellen Treffen kommen die Alsfelder zu Wort und erläutern ihre Idee ausführlich. Vom Dank des Regierungspräsidenten ist die Rede. Das zieht die Frage nach sich, warum sich das nicht im Digitalministerium herumsprach. Dazu machte das Ministerium aber keine Angaben.

Verweis auf Mecklenburg-Vorpommern

Zur Teilnahme an der Luca-App ist es nach den Worten des Sprechers wie folgt gekommen: „Im Rahmen eines vom IT-Dienstleister „Dataport“ durchgeführten Vergabeverfahrens hat Hessen einen Vertrag mit dem Anbieter „Culture4life“ geschlossen.“ Bei der Vergabe seien außer einer möglichst schnellen Umsetzung, um eine effektive Möglichkeit der Kontaktverfolgung flächendeckend zu etablieren, zahlreiche Anforderungen zu berücksichtigen. Dazu zählten „beispielsweise eine zentrale Steuerung und dezentrale Nutzung, korrekte Nachverfolgung, Einhaltung des Datenschutzes oder eine flexible Anbindung der genutzten Fachverfahren, die erfüllt werden mussten“.

Da die Software möglichst umgehend eingesetzt werden solle, habe der Auftrag nur an den Hersteller einer Software vergeben werden können, die bereits jetzt alle Anforderungen erfülle. „Eine durch das Land Mecklenburg-Vorpommern durchgeführte Markterkundung hat ergeben, dass national nur ein einziges Produkt die oben teilweise aufgeführten Voraussetzungen erfüllt“, lässt der Sprecher weiter wissen. Ob die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern die Alsfelder Entwicklung gesichtet hat, steht dahin.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!