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#Djokovic ist der neue Tennis-König von Paris

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Djokovic ist der neue Tennis-König von Paris

Im Jahr 2008 wurde in England eine einigermaßen kuriose Studie veröffentlicht. Man hatte dort  herausgefunden, dass Fußballmannschaften in roten Trikots häufiger gewinnen. Ob diese Erkenntnis sich auch bei Novak Djokovic festgesetzt hat, ist zwar ungewiss. Im Finale der French Open am Sonntag bewies er allerdings, dass die These womöglich auch im Tennissport etwas für sich hat. Zwei Sätze lang sah Djokovic im weißen Hemd gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas wie der sichere Verlierer aus. Dann wechselte das Shirt und stürmte zum Sieg: in Rot.

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Ein Finale ohne die Beteiligung des großen Dominators Rafael Nadal, das hatte es bei den French Open seit 2016 nicht mehr gegeben. Überhaupt gab es das in den vergangenen 16 Jahren lediglich dreimal. Es ist die Ära des Rafael Nadal. 13 Mal gewann der Spanier, zweimal verlor er im Turnierverlauf, einmal trat er verletzt nicht an. Nun hat Paris hat einen neuen König. Auch wenn dieser gleichzeitig ein Altbekannter ist.

Mit 6:7 (6:8), 2:6, 6:3, 6:2, 6:4 rang Djokovic sein Gegenüber Tsitsipas in einem zumindest phasenweise mitreißenden Finale nieder. Er gewann damit seinen 19. Grand-Slam-Turnier-Titel, den zweiten auf der roten Asche von Paris. Djokovic ist nun er der erste Spieler in der Ära des Profitennis, der die vier wichtigsten Tennis-Turniere der Welt jeweils mehrfach gewinnen konnte. Es ist ein weiterer Meilenstein in der an Meilensteinen so reichen Karriere des Serben.

Djokovic besiegte Nadal im Halbfinale

Beim Herbstturnier im Vorjahr war es im Halbfinale zum Duell zwischen Tsitsipas und Djokovic gekommen. Damals schien Letzterer zunächst auf dem Weg zu einem glatten Sieg. Im dritten Satz hatte er sogar einen Matchball, ehe Tsitsipas aufdrehte und den Serben doch noch in einen Fünfsatzkrimi zwang. Im Endeffekt siegte Djokovic zwar dennoch, ließ in dem aufreibenden Match aber viel Kraft. Im Finale gegen Rafael Nadal war er zwei Tage danach chancenlos.

Diesmal sah die Dramaturgie des Turniers einen umgekehrten Verlauf vor. Djokovic traf schon im Halbfinale auf Nadal und bezwang den Spanier in einem mitreißenden, spektakulären, aber auch wieder sehr kraftraubenden Match. Für Nadal war es erst die dritte Niederlage bei den French Open überhaupt. Den Sieg gegen den Rekordsieger und „Sandplatzkönig“ von Paris verglich Djokovic hinterher mit dem Erklimmen des Mount Everest.

Stefanos Tsitsipas gewann die ersten beiden Sätze, verlor aber das Spiel.


Stefanos Tsitsipas gewann die ersten beiden Sätze, verlor aber das Spiel.
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Bild: AFP

Tsitsipas musste sich in seinem Halbfinale gegen den Deutschen Alexander Zverev zwar auch über fünf Sätze mühen, ganz so intensiv wie Djokovics Duell mit Nadal war die Partie aber nicht. Der 22-Jährige ging folglich etwas frischer in das Finale als sein Gegenüber. So wirkte es zumindest in den ersten Ballwechseln des Matches. Tsitsipas war aktiv, mutig, variabel.  Man konnte sehen, dass er sich für das erste Grand-Slam-Turnier-Finale seiner noch immer jungen Karriere einen klaren Plan zurecht gelegt hatte: die Überrumpelungstaktik.

Das Match war von Beginn an hochklassig. Bis zum 5:5 hielten sich beide Spieler in ihren Aufschlagspielen schadlos. Dann folgte Break auf Break. 72 Minuten sollte am Ende allein der erste Durchgang dauern. Beide Spieler lieferten sich packende Ballwechsel, erspielten sich jeweils Satzbälle. Das Publikum, immerhin 5000 waren zum Finale auf dem Court Philippe Chatrier zugelassen, riss es früh von den Sitzen.

Im zweiten Satz wirkte Tsitsipas dann noch ein bisschen wacher und Djokovic noch ein bisschen müder. Auf sein Break zum 1:0 setzte Tsitsipas kurze Zeit später ein weiteres drauf. Er war nun der klar dominierende Spieler, der Weg zu seinem ersten Grand-Slam-Turnier-Erfolg schien geebnet. Doch womöglich sammelte Djokovic auch bloß die Kräfte für seinen Gegenschlag. Nach dem verlorenen zweiten Durchgang verschwand er in der Kabine und tauschte sein Shirt. Danach kam wie verwandelt zurück auf den Platz.

Djokovic hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihm die Jagd nach den diversen Bestmarken seines Sports wichtig ist. Er will der beste Tennisspieler der Geschichte werden und das auch durch Rekorde verbrieft wissen. Mit 18 Grand-Slam-Turnier-Titeln war er nach Paris gereist. Zwei weniger also als Roger Federer und Rafael Nadal. Jetzt ist es nur noch einer. Der verbissene Ehrgeiz, besser zu sein als seine langjährigen Rivalen, ist seit Jahren schon sein Antrieb.

Und so bäumte sich Djokovic auch im Match gegen Tsitsipas noch einmal auf. 2015 hatte er schon einmal Nadal auf dessen Lieblingsplatz in Paris geschlagen und anschließend trotzdem nicht das Turnier gewonnen. Das sollte ihm nicht noch einmal passieren. Während Tsitsipas zunehmend mit sich selbst haderte, ruhte Djokovic nun in sich. Bei den Seitenwechseln schien er zu meditieren. Er wirkte plötzlich fitter, machte kaum einfache Fehler mehr. In den Sätzen drei, vier und fünf glückte ihm jeweils ein frühes Break. Den eigenen Aufschlag gab er bis zum verwandelten Matchball nach 4:11 Stunden gar nicht mehr ab.

Seit 2004 hatte kein Spieler mehr im French-Open-Finale einen 0:2-Satzrückstand gedreht. Damals gelang es Gaston Gaudio in einem rein-argentinischen Finale gegen Guillermo Coria. Im Jahr darauf begann die Ära des Rafael Nadal. Und von der vermeintlichen Macht der roten Trikots wusste damals noch niemand.

Gummimensch auf dem Tennisplatz: Novak Djokovic im Spagat


Gummimensch auf dem Tennisplatz: Novak Djokovic im Spagat
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Bild: AP

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