Technologie

#DKB, PayPal und ING: Im Fokus von Kriminellen

„DKB, PayPal und ING: Im Fokus von Kriminellen“

Das Gefährliche an Phishing ist, dass man nie voraussagen kann, in welche Verkleidung der schädliche Link verpackt wird. Mal ist es eine PayPal-Mail, mal ein Bitcoin-Erpresser, mal eine der zahlreichen Banken. Wir verraten, welche Phishing-Mails seit der 24. Kalenderwoche im Umlauf sind.

Cyber-Sicherheit
Cyber-SicherheitBildquelle: madartzgraphics / Pixabay

„Einfach aufpassen“ lässt sich leicht sagen. Doch, ob man im Eifer des Gefechts und angesichts eines vollen Postfachs stets die Zeit findet, sich jede einzelne E-Mail genau anzusehen, ist mehr als fraglich. Kein Wunder also, dass die Phishing-Masche auch heute noch hervorragend funktioniert und nach wie vor täglich unzählige Opfer fordert. Grundsätzlich gibt es jedoch nur zwei alternative Vorgehensweisen: Einerseits bieten die meisten Online-Dienstleister mittlerweile die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung an (mehr dazu unten) und andererseits ist die Gefahr deutlich geringer, wenn man schon vorab weiß, auf welche E-Mails man achten sollte. Und genau das erfährst du hier.

Phishing-Mails seit dem 13. Juni

Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte.

In dieser Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen:

  • PayPal
  • ING
  • Deutschen Kreditbank AG (DKB)

Details zur aktuellen Phishing-Situation

DKB

In der Kalenderwoche 24 trafen die Phishing-Versuche vor allem Bank-Kunden und Institutionen rund ums Geld. So nahmen die Phishing-Kriminellen vor allem Kunden der Deutsche Kreditbank (DKB) ins Visier. In der Regel lautet der Betreff der Mail hier „Vorgang starten“. Dabei teilt ein angeblicher Mitarbeiter in der Mail mit, dass du die Sicherheits-App noch nicht benutzt und damit dein Zugang zum Konto gesperrt sei. Der Link in der Mail leitet aber selbstverständlich nicht zu einer App der Bank, sondern direkt zum Betrüger. Die Grundregel bei App-Downloads lautet wie immer: Apps nur aus dem Google Play oder Apples App-Store herunterladen.

PayPal

Phishing-Angriffe mit Fokus auf PayPal-Kunden finden mit bemerkenswerter Regelmäßigkeit statt. In der Regel sind diese sowohl optisch als auch inhaltlich äußerst überzeugend, doch es gibt auch Ausnahmen. Eine solche „Ausnahme“ ist aktuell im Umlauf. So wirkt die Phishing-Mail, die den Empfängern verdächtige Kontoaktivitäten vorwirft und mit Einschränkungen des PayPal-Kontos droht, weder grammatikalisch noch in puncto Logik überzeugend. Allein der Satz „Um sicherzustellen, dass Sie nicht sicher bleiben, müssen Sie Maßnahmen ergreifen…“ dürfte berechtigte Zweifel an der Seriosität der E-Mail wecken. Doch auf die leichte Schulter sollten Empfänger die Nachricht dennoch nicht nehmen, da die Gefahr, die sich hinter der hinterlegten Verlinkung verbirgt, wie immer überaus real ist.

ING

Neben PayPal-Nutzern stehen aktuell Kunden der ING unter Beschuss. Hier soll die Geldkarte des Empfängers gesperrt worden sein, da dieser nicht auf vorangegangene Aufforderungen reagierte und seine Nutzerdaten auf den neuesten Stand brachte. Dies soll das potenzielle Opfer nun nachholen, andernfalls wird die Kartensperrung permanent. Auf die Forderung solltest du jedoch auf keinen Fall eingehen. Stattdessen empfiehlt es sich – auch mit Blick auf die fehlende, direkte Kundenansprache –, die E-Mail in den Spam-Ordner zu verfrachten. Doch auch wenn eine direkte Kundenansprache vorhanden sein sollte, ist dennoch Vorsicht geboten. Denn Cyberkriminelle bedienen sich oftmals der Daten aus diversen Datenleaks, um sich das Vertrauen ihrer Opfer zu erschleichen. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich daher, Kontakt mit der Bank aufzunehmen und sich die Echtheit der jeweiligen E-Mail bestätigen zu lassen.

Phishing 2022 – Bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2022 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Advanzia Bank
  • Amazon
  • Apple
  • BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
  • Barclays
  • Bitcoin-Erpressungen
  • Commerzbank
  • Deutsche Bank
  • Deutsche Kreditbank (DKB)
  • DHL
  • DKB
  • Ionos
  • ING
  • Landesbank Berlin (LBB)
  • PayPal
  • Postbank
  • SMS (Voicemail)
  • Sparkasse
  • Telekom
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • WEB.DE
  • WhatsApp
  • Zollamt

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatisch Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So löst du das Problem eleganter

So schützt du dich

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.



Über unsere Links

Mit diesen Symbolen kennzeichnen wir Partner-Links.
Wenn du so einen Link oder Button anklickst oder darüber einkaufst, erhalten wir eine kleine
Vergütung vom jeweiligen Website-Betreiber. Auf den Preis eines Kaufs hat das keine Auswirkung.
Du hilfst uns aber, inside digital weiterhin kostenlos anbieten zu können. Vielen Dank!

Bildquellen

  • Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
  • Cyber-Sicherheit: madartzgraphics / Pixabay

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Technologie kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!