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#Neuer Action-Kracher mit Liam Neeson bietet erbitterte Spannung auf 6 m² – endet aber mit großem Logikfehler


Wie gewohnt bringt Liam Neeson die geballte Ladung Action-Unterhaltung ins Kino. Jedoch gibt es einen Haken, der das gesamte Filmkonzept infrage stellt.

Auch mit 71 Jahren ist der Meister des Action-Genres noch nicht zu alt für einen weiteren rasanten Wettlauf gegen die Zeit, den wir uns ab dem 14. September 2023 auf der großen Kinoleinwand zu Gemüte führen dürfen. Allerdings liefert sich Liam Neeson in „Retribution“ nicht wie üblich eine Verfolgungsjagd mit Menschenhändlern, Entführern oder bösen Buben; stattdessen heizt er im Auto durch Berlin und muss herausfinden, wer ihm nach dem Leben trachtet – und zwar, ohne sein Gefährt zu verlassen. Andernfalls erwartet ihn ein explosiver Abgang.

Einen ersten Eindruck zu Liam Neesons neuem Action-Kracher vermittelt euch der offizielle Trailer:

Dieser Artikel spiegelt die Meinung der Autorin wider und nicht zwangsweise die aller kino.de-Redakteur*innen.

Bei einer Laufzeit von 91 Minuten dürft ihr euch sicher sein, dass „Retribution“ nicht lange fackelt. Nach einer kurzen Einführung steigt Investmentbanker Matt (Liam Neeson) mitsamt seinem Nachwuchs (Lilly Aspell und Jack Champion) ins Auto, nur um kurze Zeit später von einem anonymen Anrufer zu erfahren, dass sich unter den Sitzen eine druckempfindliche Bombe befindet, die detoniert, sobald eine Person das Fahrzeug verlassen sollte.

Wer am Anfang des Films aufmerksam aufgepasst hat, dürfte mitbekommen haben, dass Matt nicht das erste Ziel des Erpressers ist – doch alle Fälle sind enger miteinander verwoben, als Matt lieb wäre… Und so beginnt für den Familienvater nicht nur ein erbitterter Kampf um Leben und Tod, auch muss er seiner Frau (Embeth Davidtz), der Polizei und den Behörden von Interpol seine Unschuld beweisen.

Kleiner Raum, große Wirkung: In einem Punkt ist „Retribution“ vielen Action-Krachern voraus

Obwohl Hauptdarsteller Liam Neeson den Großteil des Filmes im Auto verbringt, steigert sich die Fahrt zu einem nervenaufreibenden Action-Thriller, der kein Erbarmen kennt. Zwar dreht der Wagen seine Runden durch Berlin, die Handlung spielt sich jedoch hauptsächlich auf den etwa 6 m² Innenraum des Gefährts ab. An Spannung und Nervenkitzel büßt „Retribution“ dennoch nichts ein – ein Kunststück, das bisher nicht allzu vielen Action-Filmen gelungen ist (abgesehen natürlich vom spanischen Film „El desconocido“ sowie der deutschen Neuverfilmung „Steig. Nicht. Aus!“, auf denen „Retribution“ basiert).

Über 70 Minuten hinweg bringt der Film von Regisseur Nimród Antal („Stranger Things“) so ziemlich alles mit, was es für eine kurzweilige Action-Unterhaltung braucht – nur, um dann in den letzten 20 Minuten einige kleinere Schnitzer zu streuen, die schließlich in einem groben Logikfehler enden.

– Achtung: Es folgen kleine Spoiler zum Ende von „Retribution“ –

Nach der Verfolgungsjagd kommt… die Arbeitsverweigerung?

Eigentlich war Matt nach einer schweißtreibenden Verfolgungsjagd von Interpol umzingelt worden; eine Flucht nahezu unmöglich. Dennoch gelingt es ihm nach einigen Minuten der Diskussion mit Einsatzleiterin Angela Brickmann (Noma Dumezweni), sich einen Weg durch die Autobarrikade zu bahnen. Nun gut, darüber lässt sich irgendwie noch hinwegsehen… Dennoch stellt sich an dieser Stelle die Frage, wieso die Verantwortlichen nicht erneut die Verfolgung aufnehmen.

Stattdessen kann sich Matt mit seinem Wagen ungehindert in eine Klimademo einreihen (die wohlbemerkt stattfinden darf, obwohl in der gesamten Stadt Autos explodiert sind…?). Spätestens hier müssten bei den anwesenden Polizistinnen wohl eigentlich die Alarmglocken schrillen. Abgesehen davon, dass ein Auto in einer Fußgängerinnen-Demo grundsätzlich für Aufsehen sorgen sollte, war Matts Kennzeichen zu diesem Zeitpunkt bereits längst durch alle Polizeimeldungen und Nachrichten gereicht worden. Darüber hinaus kann Matt sein Auto im Anschluss ungehindert am Straßenrand parken. Weder andere Fahrzeuge, noch Passant*innen oder die Polizei machen Anstalten, das ramponierte Fahrzeug zu melden.

Fauxpas: Matt hätte eigentlich nicht entkommen können

Als Matt danach den Entschluss fasst, alles auf eine Karte zu setzen, widerspricht der Film letztendlich sogar noch dem grundlegenden Konzept der Handlung: Beim Versuch, das Auto ins Wasser zu lenken, scheitert Matt am Gerüst. Das Auto kippt zur Seite. Damit müsste sich eigentlich sein Gewicht verlagern, wodurch der Druck auf den Autositzen sinken und die Bombe detonieren müsste. Stattdessen reagiert der Sprengsatz aber erst, als Matt ins Wasser springt. Eine Erklärung liefert der Film nicht. Denkbar wäre, dass der Drucksensor auch noch auf das verminderte Gewicht reagierte – das hätten die Bombenspezialisten von Interpol aber eigentlich entdecken müssen, denn dann hätte Matt schon frühzeitig aus dem Wagen gerettet werden können…

Falls ihr über diesen Makel hinwegsehen könnt (oder vielleicht sogar über eine passende Erklärung rätseln wollt), legen wir euch „Retribution“ trotzdem wärmstens ans Herz. Wenn ihr stattdessen sehen wollt, wie die Hauptcharaktere aus „El desconocido“ und „Steig. Nicht. Aus!“ diesem Dilemma entkommen sind, könnt ihr die Filme im Stream sichten. „El desconocido“ steht euch im Moviecult-Channel von Amazon Prime Video zur Verfügung, während die deutsche Adaption von Christian Alvart auf Netflix zu sehen ist.

Wie gut es um euer Action-Wissen bestellt ist, erfahrt ihr im Quiz:

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