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#Dortmunder schieben Straßenbahn an

Dortmunder schieben Straßenbahn an

Bei klirrender Kälte haben Passanten eine steckengebliebene Straßenbahn in Dortmund auf vereisten Gleisen wieder in Bewegung gesetzt. Bei der Sonderfahrt sollte ein Fahrschullehrer die Befahrbarkeit der Strecke testen, schilderte eine Sprecherin der Dortmunder Stadtwerke DSW21. Fahrgäste waren nicht im Wagen, dafür einige Mitarbeiter der Stadtbahn.

An einer Steigung in Innenstadtnähe sei am Montagvormittag dann kältebedingt Schluss gewesen. Hilfsbereite Passanten sprangen den Mitarbeitern zur Seite und schoben die Stadtbahn an. Zuvor hatten die „Ruhr Nachrichten“ berichtet.

Auf ein kurzes Video von der kraftvollen Aktion auf Twitter mitsamt dem Tweet „Großartig #Zusammen Dinge Bewegen“ reagierten die Stadtwerke mit dem Lob: „Wir mögen unsere Fahrgäste.“ Der Sprecherin zufolge konnten Busse in Dortmund am Montag gar nicht fahren, die Stadtbahnen nur teilweise und eingeschränkt.

Zahlreiche Lastwagenfahrer stecken unterdessen auf verschneiten Autobahnen fest. Aus Gewerkschaftssicht wäre das vermeidbar gewesen: „Die Tatsache, dass nun offensichtlich sehr viele Spediteure ihre Lkws haben losfahren lassen, trotz schlechter Wetterprognose, ist sicherlich dem Umstand des Konkurrenzdrucks geschuldet“, erklärte Verdi-Logistik-Experte Stefan Thyroke am Montag in Berlin. Eine Rolle spiele auch, dass das Sonntagsfahrverbot für Lkw wegen der Corona-Pandemie aufgehoben wurde.

Die Spediteure sehen für die Notlage eine Vielzahl von Gründen: „Lkw-Fahrer sind nicht zu ihrem Vergnügen unterwegs“, sagte Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung in Frankfurt. In der Regel gebe es feste Liefertermine und empfindliche Vertragsstrafen, wenn sie verpasst werden. „Ein Beispiel: Wenn die Aktionsware einer bundesweiten Supermarktkette im Prospekt für Montag 08:00 Uhr angekündigt wurde, muss die Ware spätestens am Montag um 07:00 Uhr angeliefert werden und nicht am Dienstag um 15:00 Uhr.“ Vergleichbar sei es mit der Just-in-time-Belieferungen der Industrie.

Auch Sprachbarrieren spielen eine Rolle

Außerdem stammten mehr als 40 Prozent der Lastwagen auf deutschen Autobahnen aus dem Ausland, viele Fahrer kämen aus der Ukraine und Weißrussland. „Die Wetterwarnung hilft einem Fahrer nichts, wenn er sie nicht versteht“, erklärte Engelhardt. Verdi forderte verstärkte Kontrollen, um unlauteren Wettbewerb aus anderen EU-Staaten zu unterbinden.

Auf der A7 zwischen Fulda und Göttingen kommen nach Branchenangaben für die Fahrer starke Steigungen und Gefälle sehr enge Kurven erschwerend hinzu. Die Strecke sei als „Schiffschaukel“ berüchtigt. Eine einfacher zu fahrende Bundesstraße sei für den Durchgangsverkehr gesperrt.

Auf der A2 in bei Möckern stauen sich am Montag Lastwagen an einer Unfallstelle.


Auf der A2 in bei Möckern stauen sich am Montag Lastwagen an einer Unfallstelle.
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Bild: dpa

Fernfahrer seien in der Regel für mehrere Tage mit Lebensmitteln versorgt, erklärte der Verband. Bedenklich werde die Lage für sie erst, wenn die chaotischen Straßenzustände mehrere Tage anhielten. Aus Sicht von Verdi ist es nicht notwendig, dass Lastwagen am Sonntag fahren. Eine Ausnahmegenehmigung für den Transport von Impfdosen genüge.

Fahrverbote in Westfalen und rund um Osnabrück

Steckengebliebene Lastwagen hatten in der Nacht zum Sonntag nach heftigen Schneefällen die Autobahnen blockiert. etwa im Norden und Osten Hessens auf der A4 und der A7. „Die Lage ist katastrophal“, sagte ein Sprecher der Polizei in Fulda am frühen Montagmorgen. Auf der A4 bei Gera in Thüringen fuhren sich Lastwagen in Schneeverwehungen fest, es bildete sich ein kilometerlanger Stau. Abschleppdienste und Räumfahrzeuge mussten die Lkw befreien. Auf der A6 bei Nürnberg blieben ebenfalls Lastwagen reihenweise im Schnee stecken: Hier musste das Technische Hilfswerk am späten Sonntagabend etliche Fahrzeuge befreien.

Auf den Autobahnen in Westfalen gilt noch bis Montagnachmittag um 18 Uhr ein Fahrverbot für Lastwagen über 7,5 Tonnen. Grund dafür sind der anhaltende Schneefall sowie vereiste Fahrbahnen. Einige Autobahnen seien so stark vereist, dass es derzeit unmöglich sei, die Fahrbahnen komplett eis- und schneefrei zu bekommen. In Niedersachsen galt für die Landkreise Emsland und die Grafschaft Bentheim bis Montagmittag ebenfalls ein Fahrverbot, rund um Osnabrück wurde es bis 0 Uhr verlängert. Trotz des Verbots für den Schwerlastverkehr waren auf den Autobahnen um Osnabrück in Niedersachsen allerdings vereinzelt Lastwagen unterwegs. „Ganz verhindern können wir es nicht“, sagte ein Sprecher der Polizeileitstelle Osnabrück am Montagmorgen.


Die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erwarteten für Montag über der Mitte Deutschlands teils noch kräftige Schneefälle. Tagsüber herrsche – außer im Südwesten und ganz im Süden – verbreitet Frost. „Am Rande eines kräftigen Hochs über Nordeuropa wird mit östlicher Strömung sehr kalte arktische Polarluft nach Deutschland gelenkt. Im Süden halten sich bei einer südwestlichen Strömung noch mildere Luftmassen“, hieß es im Warnlagebericht des DWD.

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