#Dramatisches Ende der Kreidezeit

Satz um Satz, Seite um Seite zieht uns Riley Black unwiderstehlich mit durch das Inferno einer untergehenden Welt. Der Welt der Dinosaurier, die 200 Millionen Jahre die vorherrschende Lebensform auf der Erde waren. Selbst wenn man dem heutigen Menschen großzügig eine Existenz von bislang 200.000 Jahren zubilligt, sind das gerade 0,1 Prozent der Lebensspanne der Saurier. Sie würden wohl heute noch Luftraum, Land und Ozeane bevölkern, hätte nicht der Einschlag eines großen Asteroiden vor rund 65 Millionen Jahren die Lebensbedingungen auf unserem Globus radikal verändert – und so die Voraussetzungen zum Aufstieg des Menschen geschaffen.

Wie eine Expeditionsleiterin auf Zeitreise führt die US-amerikanische Wissenschaftsjournalistin Black ihre Leser durch die Epochen nach dem kosmischen Drama. Plastisch fasst sie die Ergebnisse jahrzehntelanger Debatten von Biologen, Geologen und Klimaforschern zusammen: Was geschah eine Stunde, ein Jahr, 100 Jahre und eine Million Jahre nach dem Einschlag?

Die Autorin lässt uns Feuerstürme ebenso miterleben wie die folgende globale Abkühlung. Wir sind dabei, wenn der Tyrannosaurus seinen letzten Kampf verliert und wenn zahllose Zweige des Lebensbaums gekappt werden. Wir verfolgen das Keimen neuer Arten, die in frei gewordene biologische Nischen hineinwachsen. Ein Sachbuch, geschrieben wie ein Krimi.
Jürgen Nakott

Riley Black
DIE LETZTEN TAGE DER DINOSAURIER
Goldmann, 352 S., € 24,—
ISBN 978-3-442-31674-8

© wissenschaft.de – Jürgen Nakott